Ausstellungsbeschreibung
Beeindruckende Bilder unseres Planeten bei Nacht hat die US-Raumfahrtbehörde NASA im Herbst 2011 aus über 800 Kilometern Höhe mit einem Spezialsatelliten eingefangen. Deutlich sichtbar: das Phänomen einer auf die Spitze getriebenen Urbanität. Damit beschäftigen sich auch die Fotokünstler Christian Höhn und Wolfgang Reichmann, ihr Blickwinkel ist allerdings von der Erde aus auf und in die Städte hinein. Von allem etwas ist in der Ausstellung “Urbanes Leuchten” zu sehen.
Ein neu entwickelter Sensor an Bord des NASA-NOAA Suomi National Polar-orbiting Partnership (NPP)-Satelliten ermöglicht es den Wissenschaftlern, die Erdatmosphäre und die Oberfläche unseres Planeten auch nachts zu beobachten. 22 Tage lang hat SUOMI NPP die Erde in 824 km Höhe umrundet, hat sie aus dieser Entfernung fotografiert und die Bilder zur Erde geschickt. Nebenprodukt der wissenschaftlichen Beobachtungen sind Nachtbilder, wie sie bisher kaum bekannt waren. Die natürlichen Lichtquellen wurden herausgefiltert, nur das künstliche Leuchten der menschlichen Zivilisation blieb übrig.
So entstanden spektakuläre Aufnahmen, vom Lichtermeer der Millionenstadt London etwa; vom Nil, der sich wie eine leuchtende Viper von Süd nach Nord schlängelt und dessen Ansicht vor Augen führt, dass 97 Prozent der Bevölkerung Ägyptens entlang des Flusses leben. Aber auch politische Dimensionen offenbaren diese Aufnahmen, wenn etwa die koreanische Halbinsel sich in einen hellen Süden und einen dunklen Norden aufteilt.
Die beiden Fotokünstler Christian Höhn (*1968) und Wolfgang Reichmann (*1962) blicken von der Erde aus auf und in die Städte.
Der Wiener Fotograf Wolfgang Reichmann hat ein eindrucksvolles Panorama des nächtlichen New York geschaffen. Vom Balkon des New Yorker Ateliers der Republik Österreich aus machte er 30 Negative, die zusammengesetzt eine Panoramaansicht der Millionenmetropole geben, die durch eine rosarote Farbgebung eine besondere, surreale Note bekommt. Aus dem Panorama hat Reichmann wiederum einzelne Ausschnitte, Crops, herausvergrößert, die einen geradezu voyeuristischen Charakter haben.
Der Nürnberger Fotokünstler Christian Höhn hat indes Metropolen, chinesische Megacities mit über 10 Millionen Einwohnern, fotografiert. Viele seiner Bilder entstanden bei Nacht. Sie beeindrucken und erschrecken gleichzeitig durch den offenbar werdenden, ungehemmten Gigantismus mit all seinen Auswirkungen.
Quelle: Stadthaus Ulm
Wann und wo
Stadthaus Ulm
Münsterplatz 50
89073 Ulm
15. Dezember 2013 bis 30. März 2014
Eröffnung am 15. Dezember 2013 um 11:00 Uhr
mit einer Einführung von Dr. Raimund Kast
Öffentliche Ausstellungsführung am 27. Dezember 2013 um 17:00 Uhr