Ja, sie lebt wirklich weiter, wie vor einigen Tagen im Neuen Deutschland zu lesen war. Bernhard Bindzus wohnt im Prenzlauer Berg, hat Bernd Holtfreter nie persönlich kennengelernt, sich aber mit der Geschichte befasst. Daraus ist eine wundervolle Idee entstanden: Das Stadtbad Oderberger Straße soll - unabhängig davon, was aus ihm wird - den Namen "Bernd Holtfreter" tragen.
Bernhard Bindzus begründet seine Idee so: Ich vermute, dass Bernd Holtfreter eine Ehrung der Person im engeren Sinne nicht lieb gewesen wäre. Mir selbst wäre wichtig, dass es lebendige Verbindungen zur Vergangenheit gibt, die nicht nur Erinnerung sind. Sollte das Stadtbad nach ihm benannt werden, dann kann jeder selbst danach fragen. Auch Kinder werden nachfragen, wenn sie hoffentlich einmal wieder dort schwimmen lernen können: "Papa, warum heißt das Bad so? Wer war das?" Und dann kann man in die Vergangenheit schauen, um zu entdecken wie Menschen die Zukunft in ihren Kiez gut und gerecht gestalten wollten. Bernd Holtfreter war einer von ihnen. Oder wie Erhard Tapp über ihn gesprochen hat: "Der ist ein ganz besonderer Junge. Sicher, das waren noch viele andere, aber der da, der war immer dabei, immer im Zentrum." Wachsam sind immer nur wenige, Bernd Holtfreter war einer von ihnen.
Ich bin dafür. Am besten wäre es, man könnte dort auch wieder schwimmen.