Sabine von ferngeweht startete im April 2016 die XXL-Runde ihres Bloggerprojekts Stadt, Land, Fluss. Insgesamt machen 78 Reiseblogger mit. Pro Buchstabe schreibt je ein Reiseblogger einen Artikel zu einer Stadt, einem Land oder einem Fluss. Ich habe mich für die Stadt Dubai entschieden.
Dubai zum Schnäppchenpreis
Von 11. bis 17. Februar 2016 war ich mit meiner Freundin Martina in Dubai und Abu Dhabi. Wir hatten uns eines dieser Billigangebote ausgesucht, eine Woche Dubai für 399 Euro. Trotz meiner einschlägigen Erfahrung im Schnäppchensuchen für Reisen konnte ich die Woche selbst nicht günstiger zusammenstellen. Wir buchten lediglich die Orientierungsfahrt in Dubai und die Rundfahrt in Abu Dhabi dazu, den Rest wollten wir vor Ort individuell planen. Von Freitagnachmittag bis Montagmorgen verbrachten wir unsere Zeit bei herrlich sommerlichen Temperaturen in Dubai.
Pauschalreise oder auf eigene Faust
Meine Freundin und ich wollten unbedingt nach Dubai, hatten wir doch schon so viel über das Emirat und die Stadt gehört. Das Fernsehen und Reisemagazine waren voll davon. Allerdings hatten wir etwas Bedenken, als Frauen allein dort unterwegs zu sein. Dazu gab es sehr unterschiedliche Aussagen. Deshalb wollten wir es erstmal mit einer Pauschalreise versuchen. Sollten sich unsere Bedenken zerschlagen, könnten wir immer nochmal auf eigene Faust dorthin zurückkehren. Auch für einen ersten Überblick bot sich die organisierte Tour an. Bei einer Wiederholung der Reise könnten wir ins Detail gehen sowie uns Land und Leute genauer anschauen.
Ankunft im Emirat - billig zieht sich durch bis zur Reiseleitung
Nach unserem Flug von München über Düsseldorf nach Abu Dhabi wurde die gesamte Gruppe per Bus nach Dubai ins Hotel gebracht. Dort waren die Zimmer noch nicht fertig, es hieß also warten. In dieser Zeit stellte sich die Reiseleitung vor und bot einzelne Ausflüge an. Wir hielten uns zurück, andere Gruppenmitglieder buchten alle teuren Optionen hinzu. Als ich nur eine kleine Frage zum Burj Khalifa stellte, bekam ich eine falsche Antwort. Einem weiteren Gast erging es ähnlich. Daraufhin beschlossen wir, dass unsere Entscheidung für eigene Erkundungen genau richtig war. Später würde sich noch zeigen, dass die Reiseleitung sowie die weitere Organisation wirklich miserabel waren. Auch die Gruppe passte irgendwie gar nicht zu uns. Manche Mitreisenden waren einfach nervig, wussten alles besser, kamen immer zu spät oder nörgelten ununterbrochen. Meine Pauschalreise nach Kappadokien war damals um einige Klassen besser, in vielerlei Hinsicht. Vielleicht würden wir das Angebot trotzdem nochmal buchen. Denn wie gesagt, günstiger kommt man einfach nicht nach Dubai. Die Ausflüge muss man ja nicht buchen und mitmachen.
Hotel, Dubai Mall, Burj Khalifa, Palmeninsel, Atlantis Hotel, Burj Al Arab, Dhau Fahrt auf dem Dubai Creek
Am frühen Nachmittag bezogen wir schließlich unser Zimmer. Es war groß, sauber und man konnte sich wohl fühlen. Dennoch zog es uns erstmal in den naheliegenden Supermarkt für einen Getränkevorrat und danach an den Pool auf der Dachterrasse. Vor dort oben hatten wir einen schönen Blick über die Nachbarschaft bis zu den Kreuzfahrtschiffen im Hafen. Nach der Erholungspause ging es per Bus auf den ersten Teil der Orientierungsfahrt. Wir erkundeten das moderne Dubai. Unter anderem stoppten wir an der Dubai Mall mit einem Blick auf den Burj Khalifa, auf der Palmeninsel, am Atlantis Hotel sowie an der Mall neben dem Burj Al Arab. Pünktlich zur Abfahrt schafften wir es dann zur Dhau Fahrt auf dem Dubai Creek. Allerdings war das Boot total überbucht und wir mussten lange warten, bis wir irgendwo dazwischen gesetzt wurden. Wie gesagt, Organisation, setzen, sechs. Bei lokalen Spezialitäten in Buffetform und wirbelnden Tänzen ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.
Essen und Menschen aus aller Welt - Dubai ist schwer zu fassen
Eine kurze Exkursion zum Essen in Dubai: Richtige lokale Spezialitäten wie wir sie aus Deutschland kennen, konnten wir dort nicht entdecken. Dubai ist ein Melting Pot, dort leben Menschen aus dutzenden Nationen. Dementsprechend gestaltet sich die Küche. Indisch oder Chinesisch ist dort genauso vertreten wie Nomadenküche oder Haute Cuisine. Man kann sich wirklich kulinarisch durch die Welt schlemmen. So sind aber auch die Bewohner dort: bunt, tolerant und offen. Deshalb verloren wir auch bald unsere Bedenken als alleinreisende Frauen. Wir spazierten durch die Stadt oder die Nachbarschaft unseres Hotels und fühlten uns niemals bedroht oder angegafft. Der Reiseveranstalter hatte alle Frauen noch gebeten, sich mit langen Hosen und mindestens T-Shirt zu bekleiden, außerdem immer Schal oder Tuch zum Bedecken der Haare mitzuführen. Den Schal benötigte ich genau einmal in der Scheich-Zayed-Moschee in Abu Dhabi. Im Prinzip genügte es, die Menschen in Dubai zu beobachten und es ihnen gleich zu tun.
Gewürzsouk, Goldsouk, Abra, Dubai Museum, Al Fahidi Fort
Den Samstagvormittag verbrachten wir mit dem zweiten Teil der Orientierungsfahrt durch das alte Dubai. Dazu gehörten der Gewürzsouk, der Goldsouk, eine Fahrt mit dem Abra (Wassertaxi), das Dubai Museum und das Al Fahidi Fort. Die Gegensätze waren wirklich beeindruckend, Moderne und Geschichte so nah beisammen. Ich konnte Dubai deshalb ganz schwer (be-)greifen. Anfangs konnte ich nicht sagen, ob ich Dubai mochte oder nicht. Später war mir klar, dass ich nochmal dorthin müsste, um es in Ruhe auf mich wirken zu lassen.
Dubai Mall, Burj Khalifa, Wasserspiele - der pure Luxus
Am Abend machten sich meine Freundin und ich allein auf Erkundungstour. Zuerst machten wir die Dubai Mall unsicher. Es ging uns weniger ums Shoppen, sondern ums Leute beobachten. Besonders faszinierend fanden wir einige Damen. Unter ihren Schleiern blinkten Louis Vuitton Schuhe und Taschen hervor, die Parfumwolken hinter ihnen waren teilweise im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend. Wir hatten großen Spaß. Im Mall befand sich auch der Eingang zum Burj Khalifa. Wir hatten online bei Get Your Guide die VIP-Tour gebucht. Passend dazu wurden wir auch behandelt. Erstmal ging es an der langen Schlange vorbei in einen separaten Raum. Dort reichte man uns Kaffee, Tee, Gebäck und Nüsse. Dann führte uns ein Guide wieder an der Schlange vorbei direkt zum Aufzug. Dort hatten wir auch Vorrang. Mit Zwischenstopp ging es dann in den 148. Stock. Wieder erwartete uns spezieller Service mit Kaffee oder Getränken. Wir hatten einen unglaublichen Ausblick über Dubai. Wir waren total sprachlos und genossen den Augenblick. Unter uns wirkte alles wie ein wuseliger Ameisenhaufen. Nach einer Weile fuhren wir zurück auf die normale Plattform und verbrachten dort noch etwas Zeit. Dank VIP-Behandlung durften wir uns am Ende wieder an der Schlange vorbeischleichen und waren somit nach über eineinhalb Stunden schnell wieder in der Mall. In einem der vielen Restaurants nahmen wir unser Abendessen zu uns. Dabei hatten wir bereits einen guten Blick auf die Wasserspiele vor der Mall. Das machte uns neugierig und wir wollten sie live direkt am Wasser verfolgen. Also reihten wir uns in die Reihe der unzähligen Schaulustigen ein. Das war gar nicht so einfach, denn nach jeder Aufführungen strömten tausende Menschen in die Mall. Man kam kaum durch die Tür. Schaffte man es endlich, begann schon die nächste prachtvolle Inszenierung vor dem Burj Khalifa. Nach der Show waren wir bewegt und beeindruckt. Schritt für Schritt arbeiteten wir uns in die Tiefgarage der Mall vor, wo sich der Taxistand befand. In einer Warteschlange war die Abfertigung bestens organisiert und so kamen wir schnell an die Reihe. Wir suchten uns ein Taxi mit rosa Dach aus, speziell für Frauen gedacht. An anderen Abenden nutzten wir auch die anderen Taxis ohne Probleme. In Dubai kommt man generell mit dem Taxi gut und günstig voran.
Pool, Hard Rock Café, Metro, Marina, Dubai Marina Mall, Tram, Mall of the Emirates, Skipiste, Wüstensafari im Jeep
Den Sonntag gestalteten wir ganz nach unserem Gusto. Nach einer kurzen Abkühlung im Pool ging es per Taxi zum Hard Rock Café. Dort musste ich mein übliches Souvenir in Form eines T-Shirts besorgen. Dann stiegen wir mit einer Tageskarte der 1. Klasse in die Metro um. Sie brachte uns in die Marina. Mit der Tram fuhren wir weiter zur Dubai Marina Mall. Im Ambiente des Jachthafens fühlten wir uns sehr wohl. Doch lange konnten wir nicht bleiben, denn abends stand noch die Wüstensafari an. Auf dem Rückweg wollten wir aber unbedingt noch an der Mall of the Emirates vorbeischauen. Denn die dortige Skipiste musste auf alle Fälle in die Sammlung der Urlaubsfotos. Der Abstecher machte unseren Zeitplan sehr eng, doch es reichte per Metro gerade noch zurück ins Hotel. Wir zogen uns schnell um und sprangen dann in den großzügig dimensionierten Jeep. Wir sammelten noch andere Dubaibesucher an anderen Hotels ein, dann ging es zu einem Sammelplatz außerhalb der Stadt. Während wir den Stopp für eine Pinkelpause nutzten, ließen die Fahrer Luft aus den Reifen und bereiteten die Autos für die Wüste vor. Dann ging die wilde Sause los. Anfangs noch verhalten, um uns an das Geschaukel zu gewöhnen, gab der Fahrer bald ordentlich Gas und wir fühlten uns wie in einer Achterbahn. Sand schwappte über das Auto, die Schräglage wurde manchmal schwierig für den Magen, alle Insassen jubelten und schrien begeistert. Bei einem Zwischenstopp zischte es plötzlich verdächtig, unser Auto hatte einen Platten. Doch alle Fahrer hielten zusammen und packten an, rasch war die Panne behoben. Weiter ging es zum Camp. Dort vergnügten wir uns beim Verkleiden, Henna malen, Wasserpfeife rauchen, Sand surfen, Falken halten und Kamelreiten. Dann rief das Buffet und wir schlemmten uns wieder durch die vielfältigen Spezialitäten. Unterhaltung gab es auch in Form von Tanz und Show. Dann ging es mit dem Jeep zurück zum Hotel. Nach über sechs Stunden waren wir vollkommen platt und fielen erschöpft ins Bett. Am nächsten Morgen fuhren wir weiter nach Abu Dhabi.