Staatsfeind Nr. 1 – der Nichtwähler

Politik und Medien haben in seltener Eintracht einen neuen Staatsfeind Nr. 1 gekürt – den Nichtwähler!

Denn Nichtwähler verspielen die Demokratie, wie der Spiegel in seiner aktuellsten Ausgabe erklärt. Nun könnte man sich natürlich auch mal fragen, was an dieser Demokratie denn so toll wäre, dass man sie unbedingt behalten wollen müsste. Der tägliche Kampf um die bloße Existenz, an der sich jede und jeder beteiligen muss, sofern kein gnädiges Schicksal ein reiches Elternhaus beschert hat? Bunte Schaufenster, in denen auch die Ärmsten sich ansehen können, was sich diejenigen, die besser dran sind, kaufen können? Die Tatsache, dass man alles, was man zum Leben braucht, kaufen muss, selbst, wenn man kein Geld dafür hat? Oder gar der Umstand, dass Industrie und Geheimdienste unsere privatesten Regungen ausspionieren und unsere demokratisch gewählte Regierung gar kein Problem damit hat?

Nichtwähler seien träge, frustriert und arrogant schreibt die Pressestelle der Bundesregierung, äh, der Spiegel. Natürlich gibt es keinen vernünftigen Grund, sich der total wichtigen Entscheidung über das Regierungspersonal für die nächsten vier Jahre zu entziehen: Demokratie ist, wenn der Wähler zur Wahl geht und damit bestätigt, dass es für ihn völlig okay geht, wenn weiterhin nach Kräften gegen die Interessen der arbeitenden Menschen, der Gering- und Garnichtverdiener sowieso, der Kinder, der Alten, der Kranken und Schwachen, also gegen die Interessen einer absoluten Mehrheit an Menschen, anregiert wird.

Denn nichts anderes wird geschehen, egal, welcher Wahlverein am nächsten Sonntag ein paar Prozent mehr oder weniger erreichen kann: Wer glaubt, dass man mit einem Kreuzchen auf einem Wahlzettel irgendwas an den herrschenden Verhältnissen verändern könne, ist halt so blöd, wie unsere Regierung die Menschen braucht, damit sie mit ihren Geschäften weitermachen kann. Auch wenn sie behauptet, dass diese Form der Blödheit staatsbürgerliches oder gar politisches Engagement heißen würde.

Aus diesem Anlass ein Veranstaltungshinweis und ein Lektüre-Tipp:

Am Dienstag, den 17.9. erklärt Peter Decker im Mehringhof (Berlin-Kreuzberg, Gneisenaustr. 2), warum Demokratie die perfekte Form bürgerlicher Herrschaft ist und was das für die Menschen bedeutet. Dazu gibt es auch ein Buch, das im GegenStandpunktverlag erschienen ist: Peter Decker (Herausgeber): Demokratie – Die perfekte Form bürgerlicher Herrschaft, 241 Seiten, 14,80 Euro, absolut empfehlenswert.

Staatsfeind Nr. 1 – der Nichtwähler

Titelseite von “Demokratie – die perfekte Form bürgerlicher Herrschaft”.



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