St. Martin unterm Halbmond: Kita brockt sich dicke Suppe ein

Von Peymani @Ramin_Peymani

Der politisch-korrekte Kotau vor dem Zeitgeist treibt immer wieder seltsame Blüten. Aktuell in einer Kindertagesstätte im hessischen Bad Homburg. Für die augenscheinliche Umbenennung des Sankt-Martins-Tages in “Sonne-Mond-und-Sterne-Fest” erhält die Stadt Bad Homburg als Betreiberin der Kita Leimenkaut den “Klodeckel des Tages”. Dabei ist es ganz gleich, ob die Meldung in der Frankfurter Neuen Presse vom 30. Oktober 2013 schlampig recherchiert ist, wie die Stadt uns glauben machen will. Es spielt nämlich schlichtweg keine Rolle, ob es sich bei der neuen Bezeichnung für den Laternenumzug um eine offizielle Regelung durch die Stadtoberen oder nur um eine informelle Sprachsäuberung durch die Kita-Verantwortlichen handelt. Eine seit Generationen begangene christliche Tradition soll offenbar aus Gefallsucht gegenüber Nicht-Christen “entschärft” werden. Dieser Eindruck drängt sich umso mehr auf, als dieselbe Kindertagesstätte vor etlichen Jahren schon einmal durch den Versuch auffiel, den Sankt-Martins-Umzug durch Halloween zu ersetzen, weil man keine kirchliche, sondern eben eine städtische Einrichtung sei. Nun bin ich, wie jeder hier weiß, ganz sicher kein Kirchenfan. Und doch plädiere ich an dieser Stelle dafür, die eigenen christlichen Traditionen selbstbewusst zu vertreten. Der Vorgang zeigt, wie tief verunsichert unsere Gesellschaft unter dem Druck aller möglicher Interessengruppen und deren medialer Helfer inzwischen ist. Man darf wohl davon ausgehen, dass die nach Auskunft des städtischen Sozialdezernenten lediglich auf eine Suppe beim letztjährigen Sankt-Martins-Tag zurückgehende Bezeichnung weit mehr ist als nur ein sprachliches Alternativangebot. Auf dem Irrweg falsch verstandener Integration scheint alles im Weg zu stehen, was andere Weltanschauungen verstören könnte. Doch wer hat sich je über eine christliche Tradition in Deutschland beklagt? Juden? Thaoisten? Buddhisten? Hindus? Nein, von all diesen Religionsvertretern sind Klagen nicht zu hören. Diskriminiert fühlt sich reflexartig der immer selbe Kulturkreis, was nicht einmal zwangsläufig mit der Religion zu tun hat. Und wenn sich tatsächlich mal niemand von selbst zu Wort meldet, schwingen sich selbsternannte Anwälte der Fachrichtung “Gutmenschentum” auf, die vermeintlichen Interessen zu vertreten. Ähnliche Vorstöße gibt es längst auch andernorts, wo durchaus schon einmal laut über die “Abschaffung” des Weihnachtsfestes nachgedacht wird. Und im SPD-regierten Hamburg haben Arbeitnehmer muslimischen Glaubens inzwischen ein Recht auf Urlaub an “ihren” Feiertagen. Buddhisten übrigens nicht. Juden, Thaoisten und Hindus auch nicht. Immer tiefer verbeugt sich die deutsche Politik vor dem Islam. Doch eine Gesellschaft, die ihre Wurzeln – auch die religiösen – zunehmend verleugnet, muss sich nicht wundern, wenn sie zum Spielball fremder Interessen wird. In vorauseilendem Gehorsam wird traditionelles Terrain preisgegeben, das andere, auf Expansion ausgerichtete Kulturen nur zu gerne erobern. Sankt Martin war ein guter Mann, der gerne mit den Armen teilte – das sollten alle Religionen akzeptieren können. Es fällt schwer, zu glauben, dass sich jemand durch einen barmherzigen Christen diskriminiert fühlen könnte. Noch absurder erscheint die Vorstellung, dass Vertreter städtischer Einrichtungen derartigen Befindlichkeiten Rückendeckung geben. Aber sehen das wirklich alle Verantwortlichen in Bad Homburg so?


Tagged: Bad Homburg, Integration, Kita, Leimenkaut, Sankt Martin