Der 13. Januar steht ganz im Zeichen des Endes der 20-tägigen skandinavischen Weihnachtszeit, denn heute wird in Finnland (nuutinpäivä), Norwegen (St. Knuts dag oder: tyvendedags jul) und Schweden (tjugondedag jul oder: tjugondag Knut) der St.-Knut-Tag begangen. Während in den meisten christlichen Traditionen die Weihnachtszeit lediglich 13 Tage umfasst und vom 25. Dezember (1. Weihnachtsfeiertag) bis zum 6. Januar (Heilige Drei Könige), feiert man in den zuvor genannten skandinavischen Ländern eine Woche länger und kommt somit auf 20 Tage.
Streng genommen ist dies aber auch noch eine Verkürzung, denn bis zur Liturgiereform dauerte die Weihnachtszeit in der katholischen Liturgie sogar bis zum 2. Februar, welcher heute als Darstellung des Herrn bzw. Mariä Lichtmess gefeiert wird. Wie dem auch sei, die Existenz des St.-Knut-Tag ist Grund genug, darüber auf den kuriosen Feiertagen zu berichten.
Finnland, Norwegen, Schweden und ein dänischer König
Obwohl der St.-Knut-Tag ausschließlich in den drei zuvor genannten Ländern begangen wird, liegen seine historischen Ursprünge in Dänemark. Denn der Name dieses kuriosen Feiertages geht auf den Heiligen Knut IV. (ca. 1040 – 1086 n.Chr.) zurück, der zugleich König von Dänemark war und auch heute noch als Schutzpatron des Landes angesehen wird. Knut gilt kirchengeschichtlich als Herrscher, dessen Politik sich stets am Vorteil der katholischen Kirche orientierte. Da er in einer Kirche erschlagen wurde, erklärte man ihn zum Märtyrer und sprach in 1101 n.Chr. heilig. Über den tatsächlichen Hintergrund des St.-Knut-Tag liegen allerdings sehr unterschiedliche Angaben vor: Während einige Quellen behaupten, dass Knut IV. am 13. Januar 1086 n.Chr. verstorben sei, berichten andere historische Zeugnisse davon, dass dieses Datum mit seiner Anordnung zusammengefallen sei, die Weihnachtszeit auf 20 Tage auszudehnen. Beide Thesen gelten aber als keineswegs gesichert und gegen den Hinweis auf das Datum seines Todes spricht eigentlich, dass sein Andenken von der katholischen Kirche am 10. Juli gefeiert wird.
Wie wird der St.-Knut-Tag gefeiert?
Traditionell wird am 13. Januar der Schmuck und die Kerzen von den Weihnachtsbäumen entfernt und nach wie vor begehen viele Familien und Gemeinden in Finnland, Norwegen und Schweden dies als feierlichen Akt, der in Schweden mit dem julgransplundring, der Plünderung des Weihnachtsbaums seinen Höhepunkt hat. Ist natürlich besonders bei Kindern beliebt, wenn der Baum mit Süßigkeiten geschmückt ist/war. Zum Abschluss der Feier am St.-Knut-Tag entsorgen die Schweden dann den Baum aus der Wohnung. Auf diesen letzten Aspekt beziehen sich seit einigen Jahren auch die Werbekampagnen des schwedischen Möbelkonzerns Ikea, in denen der Baum am Knut – so wird der Feiertag hier in der Regel verkürzt genannt – auf sehr unterschiedliche Arten aus den Wohnungen geworfen wird.
Weitere Infos unter:
- Wikipedia-Eintrag zum St.-Knut-Tag (deutsch)
- Eintrag zu Knut IV. von Dänemark im Heiligenlexikon (deutsch)