Spyro Reignited Trilogy im Test – Retro Flashback nach 20 Jahren

Mit Spyro Reignited Trilogy bringt Entwickler Toys for Bob gleich drei nennenswerte PlayStation-Klassiker auf die Nintendo Switch. Ende der 90er Jahre war Spyro eines der präsentesten Maskottchen der PS1, sodass natürlich auch ich als junger Zehnjähriger nicht an diesen Titeln vorbei kam. Durchgespielt habe ich einen der Titel dabei nie, was ich angesichts des nun frischen Remakes auch nicht mehr bereuen muss. Ob das 1:1 Remake für die Nintendo Switch auch 20 Jahre nach Release von „Spyro the Dragon" funktioniert, lest ihr in unserem Test.

Kleiner Drache flieg!

Spyro Reignited Trilogy im Test – Retro Flashback nach 20 JahrenSpyro Reignited Trilogy ist eine 1:1 Adaption der früheren Titel und wurde „lediglich" grafisch und technisch aufgehübscht. Wer also bereits um die 2000er herum Spaß mit dem kleinen Drachen hatte und nochmal in Nostalgie schwelgen möchte, kann hier getrost zugreifen. Änderungen oder Neuerungen zu der bereits in 2018 erschienenen Fassung für Xbox One und PlayStation 4 bietet die Nintendo Switch Version hingegen nicht. Wobei man sagen muss, dass sich der Drache in der mobilen Version überraschend flüssig und innovativ steuern lässt, auch wenn in den ein oder anderen Lade-Screens leichte Ruckler vorhanden waren.

Drache und Co.

Spyro Reignited Trilogy im Test – Retro Flashback nach 20 JahrenAber kommen wir erstmal zurück zu Spyro selbst und geben denjenigen unter euch, die bisher gar nichts mit dieser Figur anzufangen wussten, einen kurzen Einblick. Spyro ist ein kleiner lila Drache, den wir durch eine kunterbunte Welt steuern und in den jeweiligen Geschichten versuchen, die Welt vom Bösen zu befreien. Dabei begleitet uns stets die kleine Libelle Sparx, die uns in verschiedenen Farb-Darstellungen den Gesundheitszustand unseres kleinen Drachen mitteilt. Leuchtet Sparx gelbgold, ist alles in Butter, ist Sparx blau oder grün, sollten wir schnell etwas „essbares" grillen, damit Sparx den daraus entstehenden Schmetterling verspeisen kann und uns so ein zusätzlicher Hit-Point gewährt wird. Schaden nehmen wir beispielsweise durch gegnerische Treffer, die wir selbst durch gekonnte Ramm-Versuche oder mit unserem Feuer vereiteln können. Dabei gilt es zu beachten, dass die Gegner verschieden ausgestattet sind. Die Einen verfügen über eine eiserne Rüstung, die unsere Flamme nutzlos macht, dafür aber unsere Ramm-Stöße ihr Übriges tun. Andere hingegen schlagen mit riesigen Waffen nach uns, denen wir zunächst ausweichen müssen, um dann in guter Position den Rücken des Gegners zu flambieren. So simpel sich die Steuerung auch anhören mag, in einigen Situationen kann man doch mal ins Schwitzen kommen und erfreut sich im nachhinein an einem erfolgreichen Angriffsversuch.

Gleiten, Fliegen, Springen & Sammeln

Spyro Reignited Trilogy im Test – Retro Flashback nach 20 JahrenWir bewegen uns grundsätzlich in einer Welt, die in unterschiedliche Schauplätze unterteilt ist, in denen es jeweils abwechslungsreiche Level gibt, die wir nach und nach freischalten und durchspielen müssen. Dabei bekommen besonders Sammelwütige viel zu tun. Im ersten Teil der Trilogie etwa müssen wir versteinerte Drachen befreien und erst wenn wir eine gewisse Anzahl von ihnen befreit haben, erlaubt es uns der Ballonfahrer, mit ihm in die nächste Welt zu reisen. Obwohl wir in den einzelnen Levels grundsätzlich immer wieder das Gleiche tun, nämlich Gleiten, Fliegen, Springen und Sammeln, kommt keine Langeweile auf, da wir uns stets anders aufgebauten und sich vom Design unterscheidenden Welten entgegengesetzt sehen. Auch die Gegner und ihre individuellen Fähigkeiten, die uns zu teilweise kniffligen taktischen Zügen zwingen, bieten hier Abwechslung. Ergänzt werden diese Level durch Flug-Einheiten, die uns unter Zeitdruck unterschiedliche Aufgaben bieten. So müssen wir innerhalb einer vorgegebenen Zeit acht Checkpoints durchfliegen, gegnerische Flieger vom Himmel holen oder Schatzkisten einsammeln. Wer unbedingt alles auf einmal einsammeln möchte, der wird sicherlich den ein oder anderen Versuch mehr einplanen müssen.

Rätselspaß für unterwegs

Spyro Reignited Trilogy im Test – Retro Flashback nach 20 JahrenDa man in Spyro fast alles selbst herausfinden muss, gehören auch einige Fehlversuche beim Springen und Gleiten dazu. Auch wenn in Summe die Ladezeiten nicht utopisch lang sind, fallen Neustarts vom letzten Checkpoint doch etwas zu lange aus. So habe ich mich dabei erwischt, dass ich nach vier erfolglosen Sprung- und Gleitversuchen das Spiel gewechselt habe, weil das Ausprobieren mir doch zu lange gedauert hat. Hier bin ich in aktuellen Spielen einfach kürzere Ladezeiten gewohnt und hätte mir gewünscht, dass ich insbesondere in den abgesteckten Spielwelten schneller am Checkpoint lande, als es bei Spyro der Fall ist.

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Grafisch aufgefrischt

Spyro Reignited Trilogy im Test – Retro Flashback nach 20 JahrenTechnisch bewegt sich Spyro Reignited Trilogy aber auf einem guten Niveau. Wo bei Remakes oftmals nur die Auflösung nach oben geschraubt und die Kanten etwas geglättet wurden, finden wir in diesem Titel ein komplett neu entworfenes Spiel, welches lediglich den Aufbau, die Story und die Spielmechanik aus den 2000ern übernommen hat. Auf der Nintendo Switch sind mobil keine technischen Einschränkungen gegenüber dem Dock-Modus zu spüren, auf dem kleinen Bildschirm wirkt der Titel sogar nochmal ein wenig schärfer, als auf dem überdimensionalen UHD-TV.

Stimmige Atmosphäre

Spyro Reignited Trilogy im Test – Retro Flashback nach 20 JahrenErfreulich ist zudem, dass das gesamte Spiel komplett deutsch vertont ist. Die Synchronsprecher sind passend gewählt und die Atmosphäre wird durch einen stimmigen Soundtrack abgerundet. Die drei Spiele der Trilogie unterscheiden sich dabei weder technisch noch grafisch von einander, sodass sie vielmehr wie ein riesiges Spryo-Spiel wirken. Lediglich kleinere Elemente in Spyro 2 und 3 zeigen, dass es hier damals um unterschiedliche Spiele gehandelt hat. So können wir im zweiten Teil Schwimmen und Tauchen lernen, was wir im dritten Teil von Anfang an können. In Teil 1 saufen wir jedoch hilflos ab und finden uns am letzten Checkpoint wieder. Auch können wir ab dem zweiten Teil kurzzeitig Schweben und uns so auf eine Plattform retten, die wir im ersten Teil noch verpasst hätten. Daher muss man sich immer in Erinnerung rufen, welchen Teil man gerade spielt, sollte man sie nicht hintereinander weg spielen, um nicht hilflos zu ertrinken.

Fazit

Wie eingangs geschrieben, habe ich Spyro auf der PS1 nie durchgespielt, was ich aber nun sicherlich mit Freude nachholen werde. Auch nach 20 Jahren macht es immer noch Spaß mit dem kleinen lila Drachen durch die kunterbunte Spielwelt zu fliegen und alles einzusammeln, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Die drei Spiele der Trilogie sind sehr stimmig und bieten mit jeweils rund zehn Stunden Spielzeit, die ich mobil noch mehr genießen werde, reichlich Inhalt. Wer zudem wirklich alles einsammeln und jede Herausforderung meistern will, wird noch einige Stunden addieren müssen. Somit erhält man für rund 39,99 EUR ein Remake, das diese Bezeichnung redlich verdient.


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