Springer-Bild zu Guttenberg-Sabbatical

Es hat an und für sich nicht lange gedauert, da verkündet der adelige Plagiator Theodor zu Guttenberg (CSU) seine reinigende Auszeit, um rechtzeitig vor der nächsten Bundestagswahl zurückzukehren. Es hat den Anschein, ob der insbesondere von SPRINGER und BILD ersehnte Kanzlerkandidat eine reinigende Auszeit nimmt und so geläutert nach Deutschland zurückkehren soll. Das reinigende Exil soll in England oder den USA sein, weiß SPON zu berichten.

Dass er seine “Rückkehr in die Politik” nicht ausschloss, signalisiert bereits den Willen, die von der JOURNAILLE gestützte Kanzlerschaft anzustreben. Jetzt erst recht. Dabei dürfte die Phalanx der JOURNAILLE inklusive der GEZ-Medien zuversichtlich sein, das Meinungsbild rechtzeitig zu manipulieren. Den ersten Anfang kann man bereits in der SPON-Ankündigung ablesen.

Hervorgehoben wird sein umfangreiches Kontaktnetz in den USA oder in London; die “Atlantik-Brücke” lässt grüßen. Dass in solchen Zirkeln vornehmlich die Interessen der ehemaligen Besatzungsmächte gepflegt und gefördert werden, wird selten von der JOURNAILLE herausgestellt. Es sind die Ziehkinder der mächtigen Eliten, die politische Macht interessengeleitet ausüben sollen, daran will man festhalten. Und die Bevölkerung wird man schon rechtzeitig einlullen. Da zählen keine Vergehen, bei denen die “Normalbürger” nach dem Strafverfahren als “Vorbestrafte” mit “Berufsverbot” ihr Dasein fristen müssen. Diese Selbstverständlichkeit gilt nicht für gestrauchelte Eliten, sofern man sie auch weiterhin in höchste Staatsämter bringen will.

Der von SPON knapp gehaltene Artikel, der die Wiederkehr einleitet, hebt den “Think Tank der Hauptstadt” hervor. Unerwähnt bleibt, dass die so Geförderten selbstverständlich die Interessen dieser Machtzirkel vertreten, die mit den Interessen Deutschlands oder gar der Bürger in Deutschland wenig gemein haben dürften. Aber das wird dem Leser vorenthalten, es ist ja auch schließlich der Beginn der medial gesteuerten Wiederkehr nach dem reinigenden Auslandsaufenthalt.

Die Erwähnung des Begriffes “Think Tank” hat allerdings ein Gschmäckle, nicht nur bezogen auf die hundertfachen Gedächtnislücken.  Einst wollte sich jedenfalls der “Think Tank” an einem Wochenende zurückziehen, weil er sich nicht an die vielen Plagiate erinnern konnte. Da dachte so mancher eher an den “Lügenbaron”, als an einen “Think Tank”.

Und ob solche “Think Tank” – Brücken nicht dazu beigetragen haben, den Menschen in Europa das Finanzdesaster und die neoliberale Gier und Abzockerei der ELITEN zu bescheren, ist eine berechtigte Frage.

Dass SPON dem Leser auch ein einleuchtendes Beispiel der Läuterung einer anderen Partei,  nämlich Cem Özdemir von den GRÜNEN, präsentiert, ringt den kundigen “Massenpsychologen” bestimmt ein Lächeln ab. Es ist immer gut, ein leuchtendes Beispiel einer Partei im Aufwind zu präsentieren. Denn wenn die GRÜNEN gut sind mit Cem Özdemir, dann muss ja auch der dann geläuterte Baron zu Guttenberg gut sein. Und da zählt es nicht, dass der Politiker der GRÜNEN “nur” ein paar Flugmeilen privat genutzt hatte, geläutert ist eben geläutert.

Die “Doktoren der Volksseele” liefern anschließend sogleich ein Argument, das den Baron im Vergleich zu Cem Özdemir besonders heraushebt: Nach dem Willen der mächtigen JOURNAILLE soll er ja auch weiterhin die KANZLERSCHAFT anstreben, weil man ja vor der Plagiats-Affäre dem Wunschkandidaten schließlich alles zugetraut hatte. Die “Logik durch die Hintertür” bedient auch die Sehnsüchte der Wähler,  die von dem adeligen Glanz der “alten Kaiserzeit” träumen (sollen), eine Art notwendiger Ausgleich für die ansteigende Existenzangst angesichts der neoliberalen Krisen. Der neue “Kaiser” wird es schon richten, und die Betrugs-Affäre soll in Vergessenheit geraten.

Da darf man nun gespannt sein, wie sich zu Guttenberg in dem angekündigten Interview zu seinen strafbedrohten Rechtsbrüchen noch äußern wird, ehe er die Reise der Wiederkehr antritt. Je nach medialer Inszenierung wird er bereits am Anfang seiner Reise die Absolution erhalten.

Ob der Wunschkanzler der Medien die längst überfällige Ablösung der Bundesregierung verhindern kann, ist eher zweifelhaft. So schön die “Traumwelt” auch sein mag, Deutschland braucht charakterfeste Politiker, die der neoliberalen Ideologie ein Ende bereiten und die Interessen der Bürger in den Mittelpunkt der Politik stellen, nicht die Interessen anderer Staaten und einer kleinen Schicht von gierigen ELITEN.



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