Sprechen wir über Eulen und Diabetes

Von Buecherchaos @FranziskaHuhnke

Sprechen wir über Eulen und Diabetes

David Sedaris

Blessing, 2013

978-3896675064

19,99 €

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26 mal wird hier über verschiedenen Dinge und Alltagssituation gesprochen. Mit einem Zwinkern redet Sedaris über den lästigen Diabetes, erzählt von seinem Zahnarzt und erwähnt nebenbei, dass er auch Gedichte schreiben könnte.

Ich erwartete kurze Geschichten, die mich erheitern sollten, wird doch damit geworben, dass Sedaris alles zu einem Witz verkommen lassen kann. Und wenn ich seine Geschichte über das Ärztewesen in Frankreich lese, muss ich tatsächlich schmunzeln, denn seine Reaktionen sind Gold wert. Da will man einfach nur krank sein und wird fast gesund nach Hause geschickt.

Auch alle anderen Geschichten sind von einer sprachlichen Dichte, die mich fasziniert. Nicht ein Wort ist wirklich überflüssig, alles gut durchdacht und auf den Punkt geschrieben. Selbst das Gedicht, geht bei Sedaris nicht in die Hose und verspricht folglich einen Mehrwert für den Leser.

Warum ich dann nur drei Bücherpunkte vergebe? Ich erwartete mehr Witz, Komik, die ich unterschwellig spüre und auf die ich nicht gesessen werde, als wäre ich ein dummer Leser. Bekomme habe ich ein paar Seite Wortspielereien, die nicht neu waren und Themen, die nur oberflächlich angekratzt werden. Bei Kurzgeschichten soll der Leser auch nicht mehr erwarten, aber es gab Stellen, da hatte ich das Gefühl: “Da muss noch was kommen.” Und dann hing ich in der Luft und wollte auch nicht mehr denken: “Schön geschrieben.”

Vielleicht sind seine ersten Bücher besser und somit auch der Übersetzer. Auf mich wartet noch “Naked”, dies wurde von Harry Rowohlt übersetzt und irgendwie treibt mich die Hoffnung an, dass der Wortwitz und der Humor dort besser getroffen werden.

Ich kannte David Sedaris vorher nicht. Angesprochen hat mich hier allerdings das Cover, welches ich zuerst als englisches Original gesehen habe. Auch wenn ich das Buch nicht zu meinen Favoriten zählen würde, bleibt es dennoch im Regal. Schließlich ist eine Eule auf dem Cover.

Seine Essays bzw. manchmal Kurzgeschichten haben mich manchmal zum Schmunzeln gebracht und das ein oder andere Mal zum Nachdenken. Sein Schreibstil ist prägnant und auf den Punkt, aber letztendlich konnte ich mich nicht mit dem Buch anfreunden. Meine Erwartungen an Satire und schwarzem Humor waren höher als der tatsächliche Wert.