Spread your creativity. Kiss me right under my …..

Von Sandra Geissler @fashionsandrina

Ich denke, einer der ältesten Webtrends im Zeitalter der Individualisierung ist das Bedrucken von Tassen, Taschen und Klamotten. Und irgendwie nutzt sich der DIY-Trend in diesem Bereich auch seit über zehn Jahren nicht ab. Und warum sollte er das? Spread you ideas, your design, your love. Zeigt, wer ihr seid bzw. wer ihr nicht seid. Auf Spreadshirt findet man z.B. dafür alle Möglichkeiten, kreativ zu sein. Für die besonders Engagierten unter euch findet sich hier sogar die Möglichkeit, ihre selbst designten Sachen zu verkaufen. Gestalten, shoppen, verkaufen – was will man bitte mehr? Schürzen, Babykleidung, Handyhüllen oder Tank Tops, nichts ist sicher vor Dir und Deinen Ideen.

Generell mag ich die Idee, langgehegte Ideen auch ohne sonderlich großes künstlerisches Talent sichtbar werden zu lassen. Im Zeitalter der Individualisierung ist es nicht nur supi, dass jeder zeigen kann, was er zeigen möchte, sondern auch, dass es keine besonderen Voraussetzungen braucht, um genau dies einfach zu tun. Ein Internetanschluss, etwas Geld auf dem Konto und einen Computer besitzen die meisten doch, oder? Pullover & Hoodies, Taschen & Rucksäcke, Trinkflaschen und Tassen. Darauf: Das Gesicht Deines Nachbarn und seiner Hündin, der Lieblingsspruch, die Antwort auf alle Fragen. Kiss me right under my …….. WHATEVER. Da frage ich mich doch mal so ganz spontan, wer eigentlich die unsagbar schlechten und unsagbar guten Sprüche für Mallorca-Urlauber jemals gesagt, geschrieben und gedruckt hat? ” Bin hier zum Saufen ” , na dann ist ja alles klar, danke Peter. Da bekomme ich fast Lust einen Preis zu vergeben für den blödesten Spruch aller Zeiten, untermalt mit dem an wenigstens durchdachten Icon und der schlechtesten Illustration. Bitte, danke, ciao, Hände hoch, Knicklichtkontrolle. Und, damit auch Du es auch nicht vergisst: Feed me pizza and tell me I’m pretty.

Stellt sich nur die Frage, wo hört der Individualisierungswahn auf witzig und besonders zu sein. Beim Toilettenpapier, der Seife oder dem Jungesellenabschied? Ich würde mal sagen, dies liegt im Auge des Betrachters, jedoch auch am geistigen Erguss des Gestalters. Ein witzige Geschenkidee kann also wirklich ins Schwarze treffen oder die Blamage des Tages sowie die peinlichste Anekdote für die nächsten Jahre werden. Ihr habet es, danke der Individualisierung, selbst in der Hand