In Deutschland sollen für den Kauf von Pfeffersprays Lieferengpässe zu verzeichnen sein. Wie es hier bei uns aussieht, weiss ich nicht. Eine kleine Umfrage unter meinen Blog-Leserinnen hat immerhin ergeben: Viele Frauen in der Schweiz haben auch einen. Und nicht etwa erst seit den jüngsten Übergriffsfällen, sondern schon viel länger.
Der einzige Anti-Monster-Spray, den ich bisher in der Hand gehalten habe und der auch tatsächlich so heisst, ist nichts anderes als ein ätherisches Lavendelöl, das in dunkle Kinderschlafzimmerecken oder unter noch dunklere Kinderbetten gesprüht werden kann. Zur Abschreckung von Monstern, Geistern oder sonstigen Ungeheuern, die nachts schlafende Kinder in ihren Träumen aufsuchen könnten.
Einen «echten» Anti-Monster-Spray für mich zu beschaffen, um mich im Notfall wehren zu können, ist mir selbst früher, in jüngeren Jahren, nie in den Sinn gekommen. Nennt mich naiv, doch ich habe mich – egal wo auf dieser Welt, bei Tag oder bei Nacht, mit anderen Frauen oder aber auch alleine – nie ernsthaft bedroht gefühlt. Und jetzt, da ich mit jedem zusätzlichen Jahr immer weniger zur primären Zielgruppe von Übergriffen gehöre, muss ich meine Praxis wohl auch nicht mehr ändern. Nicht zuletzt auch deshalb, weil offenbar kaum ein Pfefferspray jemals zum Einsatz kommt. Vorher verfällt sein Datum still und leise in der Handtasche.
Egal, wie man über dieses Thema denkt: Anti-Monster-Sprays – ob mit Lavendelöl oder Pfeffer – haben etwas ganz Gutes an sich: Sie nehmen etwas von der Angst und verleihen dadurch mehr Selbstsicherheit. Das alleine wirkt bei Kindern wie bei Frauen schon ganz gut gegen Monster aller Art!
immer mittwochs im Tagblatt der Stadt Zürich
Was ist eure Meinung? Habt ihr einen Pfefferspray? Auch schon einsetzen müssen?