Wem würde ich eine Sprachreise empfehlen?
Ich finde, dass alle Schüler, die eine fremde Sprache lernen, zumindest einmal das Land besuchen sollten. Darum ist eine Sprachreise für alle Lernenden empfehlenswert, die entweder neu mit einer Sprache beginnen oder die länger eine Sprache sprechen. Ich vermute, dass jene Jugendlichen mit besonders schlechten Noten ( 5-6) besonders stark von solchen Reisen profitieren, da sie hier viel mitnehmen können. Bei den Jugendlichen, die sehr gute Noten haben sind ja weniger Baustellen vorhanden und sie werden weniger neue Informationen mitnehmen können. Wenn in Einzelunterricht gefördert wird klönnen aber auch die sehr guten Schüler viel Input mitnehmen.
Woran erkenne ich eine gute Sprachreise??
Bringen Sprachreisen was?
Das ist eine Frage, welche sich mir oft stellt. Oft bekomme ich Anfragen von Eltern, deren Kinder Probleme in Englisch, Spanisch oder Französisch haben, ob man die Sprachprobleme nicht mit Hilfe einer Sprachreise in den Griff bekommen könnte und so bessere Noten im Sprachfach bekommen kann.
Ich denke die Frage sollte nicht lauten "Bringen Sprachreisen was?" Sondern eher "was bringen Sprachreisen?" oder "Wann bringen Sprachreisen was?"
Also welche Erwartungen kann man an eine Sprachreise stellen und welche nicht?
Sprachreisen sind so aufgebaut, dass die Jugendlichen Sprache, Kultur und Land innerhalb weniger Tage oder Wochen kennenlernen. Meist ist vormittags Unterricht und Nachmittags findet ein Rahmenprogramm statt.
Ich habe mehrere Schüler gehabt, die auf Sprachreisen nach England gefahren sind und aktuell auch Spanien bereisen.
Haben sich die Noten verbessert?
Das muss man klar mit einem NEIN beantworten. Es gab keinen unmittelbaren positiven Effekt auf die Noten. Jedoch gab es sehr viele indirekte Effekte, die auch nachhaltig anhielten, also sich über längere Zeit hielten und sich dann auch positiv auf die Noten auswirkten
Grenzen von Sprachreisen
Man macht aus einem Dackel keinen Pitbull, das sollte klar sein. Wer unbegabt und unlustig ist, der wird mit Sicherheit kein Sprecher, der fast so gut wie ein Muttersprachler spricht. Doch kann man schon erwarten, dass sich zumindest Effekte einstellen. Zudem rate ich zur Vorsicht, wenn es um zu hohe Erwartungen gibt. Sicher kann man viel erreichen, wenn man das Land besucht um was es in der Schulstunde meist geht, jedoch gibt es klare Grenzen.
Eine Sprachreise ist nicht unbedingt an eine Notenverbesserung geknüpft. Sprachkenntnisse lassen sich nicht innerhalb von zwei Wochen von sehr schlecht auf sehr gut verbessern, sondern Sprachenlernen ist ein langer Prozess, der über Jahre anhält und immer wieder Auffrischungseinheiten enthalten muss.
Zudem ist eine Sprachreise für sehr schlechte Schüler und solche, die noch nie von zu Hause weg waren oft eine Überforderung. Hierbei sollte man immer das Kind berücksichtigen und nicht pauschal davon ausgehen, dass Sprachreisen per se für jeden und ohne Einschränkungen das Richtige sind.
Die Schüler hatten
=>alle Lust noch mal hinzufahren, es war keiner dabei der gesagt hätte, dass er nie wieder da hin wolle
=>alle das Land kennengelernt
=>Erfahrungen mit dem Land gesammelt, welche sie im Unterricht einbringen konnten
=>Selbstvertrauen gesammelt
=>neue Kontakte geknüpft, oft auch zu Kids aus anderen Länden, sodass Englisch als gemeinsame Sprache gesprochen =>wurde
=>Hemmungen beim Sprechen abgebaut
=>Unterlagen aus der Unterrichtszeit mitgebracht
=>neue Impulse gesammelt
Gab es auch schlechte Erfahrungen mit Sprachreisen?
Nein, unsere Teilnehmer haben durchgehend gute Erfahrungen gemacht und waren sehr zufrieden. Sie haben alle viele Erfahrungen, Eindrücke und neue Kontakte mitgenommen und sind vollkommen zufrieden mit ihrem Trip gewesen. Oft war es so, dass sich die Organisationen auch noch im Nachhinein um die Jugendlichen gekümmert haben, also ein Nachtreffen angeboten haben.
Bei einigen sind sogar lang anhaltende Freundschaften und eine Beziehung entstanden.
Besonders positiv fiel mir auf, dass sich bei solchen Sprachreisen besonders jene Jugendlichen sammeln, die was erreichen wollen und bereit sind was dafür zu tun. Anders als in der Schule, die ja ein Sammelbecken von verschiedensten Schichten und Interessenslagen ist, waren hier die meisten gern bereit was in ihrer Freizeit zu machen und waren auch dankbar und glücklich für die neuen Eindrücke.
Bocklose Leistungsverweigerer, Unterrichtsstörungen oder Schwänzen gab es hier kaum. Das ist mir als außenstehende Dozentin besonders positiv aufgefallen. So kann so eine Reise auch mal ein etwas anderer Input für Jugendliche sein, die in der Schule immer bocklos sind, weil sie hier auf ein motiviertes und interessiertes Publikum stoßen.