Sprachentwicklung und Sprachförderung

Erstellt am 16. August 2019 von Horst Berghäuser

Sprachentwicklung – Die ersten Worte der Kleinen

Mama, Papa… Die ersten Worte bei der Sprachentwicklung der Kinder lösen Begeisterungsstürme bei den Eltern aus. Ab jetzt kann das Kind verbal mit seinem Umfeld kommunizieren.  Die Entwicklung der Sprache ist schon lange vor dem ersten Wort in vollem Gange. Zuerst spricht das Kind nur einzelne Wörter, welche aber oft die Bedeutung von ganzen Sätzen haben. Oft wird ein Wort als Überbegriff für eine ganze Reihe von Dingen und Eigenschaften benutzt. ( z.B. Hund für größere Tiere )

Das Kind entwickelt großes Interesse für seine Umwelt, es möchte allem Namen geben und hinterfragt vieles.  Kinder verstehen wesentlich mehr als sie sprechen können. DieSprache erleichtert dem Kind den sozialen Umgang.

Jedes Kind hat sein eigenes Tempo in der Entwicklung.  Lassen Sie sich von diesem Tempo führen und drängen sie das Kind nicht. Zwischen FORDERN und FÖRDERN besteht ein großer Unterschied. Sprechen darf nicht durch Druck erzwungen werden.  Bei Fehlern schimpfen Sie auf keinen Fall, korrigieren Sie einfach das Wort. Wenn das Kind negative Erfahrungen macht, dann wird es Angst und Hemmungen bekommen, und somit nicht mehr viel sprechen wollen.

Kinder haben sehr viel Spaß am Sprechen, dementsprechend können die Eltern spielerisch die Sprachfähigkeit fördern.  Beim Sprachenlernen dient die direkte Umgebung des Kindes als Vorbild. Es lernt die Sprache, die dort gesprochen wird. Sie können Ihr Kind fördern in dem Sie viel mit ihm sprechen. Reden Sie langsam und in klar verständlichen Worten. Lesen Sie Ihrem Kind viel vor, erfinden Sie gemeinsam mit ihm Geschichten.  Sprache muss erlebt werden. Es ist sehr wichtig, dass das Kind die Wörter begreift. Fördern Sie den Forscherdrang des Kindes

Sinneswahrnehmungen sollten mit Handlungen verbunden werden

Unterschiedliche Reize lösen Verknüpfungen im Gehirn aus, die sich positiv auf die Sprachentwicklung auswirken.

Kindergarten

Es wurde nachgewiesen,  dass sich Bewegung positiv auf die Sprache auswirkt. Kindergartenkinder erhalten die optimalen Möglichkeiten für diese Lernsituation. Für ideale Sprachentwicklung werden die neuen Wörter geklatscht, getanzt, gehüpft oder gespielt und bleiben dadurch viel besser im Gedächtnis haften.

Im Laufe der kindlichen Entwicklung wird die abstrakte Denkfähigkeit immer mehr aufgebaut. Dann können neue Begriffe auch ohne eigenes Erleben verstanden und gelernt werden. Doch diese Denkleistungen entwickeln sich erst gegen Ende der Kindergartenzeit.

Fernsehkinder

Kinder, die zu viel fernsehen, erfahren zu wenig Entwicklungsanreize. Sie leben in einer Welt, die ihnen viel zu wenig sinnliche Erfahrung, Körperkontakt undBewegungsmöglichkeiten bietet. Dagegen sind sie einer übermäßigen optischen und akustischen Reizung ausgesetzt. Die Wahrnehmung wird dadurch zu einseitig, weil durch das Fernsehen nur das Sehen und Hören angesprochen werden. Wenn die anderen Sinne keine Informationen zu dem Gesehenen beisteuern, dann kommen im Gehirn nur spärliche Informationen an.

Verlauf der  Sprachentwicklung bei Kindern und wie sie gefördert werden kann

Während der ersten 6 Lebensmonaten: Das Baby reagiert auf Geräusche und produziert eigene Laute. Am liebsten hört es die Stimme seiner Eltern! Die Sprachentwicklung lernen könne Sie fördern, in dem Sie dem Kind vorsingen und ihm erzählen, was Sie gerade tun.

  • Ab 1 Jahr: Das Kind lernt, Mama und Papa zu sagen. Es reagiert auf seinen Namen. Eltern sollten im Rahmen der Sprachentwicklung bei Kindern mit der Stimme „spielen“: Das hilft dem Baby, Sprache besser zu verstehen.
  • Ab 1,5 Jahren: Das Kind versteht nun durch die Sprachentwicklung einfache Aufträge: „Gib mir den Ball!“, benennt aber auch selbst Dinge, z.B. in Bilderbüchern. Schauen Sie sich gemeinsam mit dem Kind vieles an und erklären Sie alles.
  • Ab 2 Jahren: Das Kind kann nun Sätze aus 2 bis 3 Wörtern bilden. Gut ist, diese Sätze in der Sprachentwicklung korrekt zu wiederholen
  • Ab ca. 4 Jahren ist die Sprachentwicklung bei Kindern so gut wie abgeschlossen. Das Kind kann Sätze wie Erwachsene bilden.