Aktuell wird viel über Sprache und deren Verwendung in Bezug auf die Sexismus-Debatte rund um #metoo oder die Migration- und Zuwanderungsdebatte #metwo gesprochen. Ein Aspekt wird dabei gerne vergessen, dass wir Alle das Recht zur freien Meinungsäußerung haben.
Freiheit und Redefreiheit sind zwei wichtige Aspekte unserer europäischen Kultur, die meiner Meinung nach geschützt werden müssen. Leider bedeutet das auch immer wieder, dass ich mir Dinge anhören muss, die ich nicht mag, die schlicht falsch, einseitig oder ideologisch gefärbt sind. Aber Zuhören ist wichtig, ohne das kann es keine Diskussion oder Debatte, die eine Möglichkeit zum Diskurs geben.
Aber zurück zur Sprache, Sprache ist immer auch Handeln. Doch damit Sprache und die Handlung gelingt, müssen Sprecher und Adressat verstehen und das auch wollen. Momentan werden viele Begriffe in einem neuen und veränderten Assoziations- und Deutungsrahmen benutzt. Auffällig ist hierbei besonders, dass der Rahmen häufig auf Emotionen und weniger Tatsachen beruht, aber wie eine Tatsache präsentiert wird, was dann gerne zu Totschlag-Argumenten führt. Das ist fatal, denn Totschlag-Argumente verhindern Diskussionen und somit auch die kritische und produktive Auseinandersetzung mit einem Thema. Redefreiheit ist wichtig und dementsprechend muss ich es verkraften, dass es Menschen gibt, die sich anders, ungeschickt oder falsch ausdrücken, nicht jeder ist redegewandt und viele können Argumente nicht entwickeln.
Sprachkompetenz kann man lernen und muss man üben. Lesen bietet hierbei eine ausgezeichnete Möglichkeit sich mit verschiedenen Gedanken, Ideen und Konzepten auseinanderzusetzen. Sehr empfehlenswert sind in diesem Zusammenhang auch die Klassiker, die Auseinandersetzung mit den Büchern von Goethe, Schiller und Kollegen sollte verstärkt stattfinden, da sie universale Probleme in verschiedenem Licht betrachten.
Ein Beispiel sind Die Räuber von Schiller, jeder hat von ihnen gehört, aber wer hat sie wirklich gelesen? Richtig. Im Friedrich-Maerker-Verlag ist eine Nacherzählung der Räuber erschienen, die den Text auch für Kinder ab 12 Jahren verständlich wiedergibt. Außerdem gibt es verschiedene Anregungen und Informationen im Buch, lesen Sie es mit Ihrem Kindern, Schülern und diskutieren Sie den Freiheitsbegriff. Die Nacherzählungen können überall im Buchhandel und direkt beim Verlag bestellt werden, es gibt auch digitale Fassungen.