Ben Stiller hat dem Sport 2004 einen eigenen Film gewidmet. Seither ist Dodgeball weltweit ein Begriff. Längst wird die amerikanische Variante des Völkerball nicht mehr nur von 6-12-Jährigen gespielt, sondern auch auf Universitäten, Colleges und in Hobbyligen. Der Sportblog war dabei, als am 19.4.2012 das erste österreichische Dodgeball-Turnier am Wiener Universitätssport-Zentrum über die Bühne ging.
Der Film
“Wenn ihr in diesem Sport Erfolg haben wollt, dann müsst ihr den Gegner bei den Eiern kriegen…und es ihm ordentlich besorgen.” So definiert Guru Patches O’Houlihan im Film „Dodgeball: A True Underdog Story“ das Wettkampfprinzip des Schulsportart.
Tatsächlich ist das nicht weit gefehlt, denn am Dodgeball-Feld geht es vor allem um eines: ballern was das Zeug hält.
Die Regeln
Im Dodgeball gibt es dutzende Spielformen, deren Regeln variieren. Folgende Grundregeln gelten aber meistens: Die Anzahl der Spieler pro Mannschaft wird vor einem Turnier festgelegt. Die Anzahl der Bälle, mit denen gleichzeitig gespielt wird, beträgt meist zwischen 3 und 10. Zu Beginn werden die Bälle in der Mitte des Feldes aufgelegt. Auf Kommando stürmen dann beide Mannschaften zur Spielfeldmitte und schnappen für ihre Mannschaft so viele Bälle wie möglich.
Im Anschluss wird versucht, mit allen Bällen gleichzeitig im Spiel, die gegnerischen Spieler abzuschießen. Wird der Ball dabei von einem Spieler gefangen, muss der Werfer das Spielfeld verlassen und ein bereits abgeschossener Spieler der eigenen Mannschaft darf wieder ins Spiel. Übertreten der Mittel- oder Außenlinie führt zu Ballverlust. Verloren hat jene Mannschaft, deren Leben als erstes alle abgeschossen sind, oder die bei Ende der vorgegebenen Spielzeit weniger Spieler im Feld hat.
Der Style
Ben Stiller verkörperte im Film einen Fitness-Guru mit Föhnwelle, Glitzeranzug und aufblasbarem „Tiefschutz“. In Anlehnung an den Film und aufgrund der Tatsache, dass es sich bei Dodgeball um eine doch nicht ganz ernstzunehmende Sportart handelt, spielt bei Turnieren auch das Outfit eine wichtige Rolle. Umso peinlicher, umso besser, lautet üblicherweise das Credo.
Das Turnier
Am 19.4.2012 versammelten sich 19 Teams in den Hallen der Wiener Sport-Uni. Sie hatten alle trainiert, waren sichtlich auf das Spiel vorbereitet. Die Mankinis saßen perfekt im Schritt, die grellen Jogginganzüge und die Lederhosen waren zurechtgerückt.
5 Personen pro Team (davon mindestens 2 Frauen), 4 Bälle und maximal 8 Minuten Spielzeit lauteten die Vorgaben. Motiviert wurden die “Extrem-Völkerballer” von fetten DJ-Sounds.
„Dodge to the Future“ hatten sich die Veranstalter Nicola Studeny und Daniel Malik zum Motto gemacht. „Die Idee war, etwas für Studenten zu machen, wo man Style, Sport und Spaß gut miteinander verbinden kann. Und Völkerball hat jeder schon mal gespielt, dazu braucht man keine Vorerfahrung.“
Nach 4 Stunden knallharter Abschieß-Action standen die Sieger fest: „wii not fit“ (in Hosenträgern) holte sich den Meister-Titel, den Style-Award kassierte die „Glitter-Wrestling-„Mannschaft.
Aufgrund der regen Teilnahme soll es laut Studeny bereits im Oktober ein weiteres Turnier geben: „Es gibt viele Ideen, die man im Großen und Ganzen in ‚noch viel geiler werden‘ zusammenfassen kann. Wir wollen mehr Schiedsrichter installieren, eine bessere Musikanlage verwenden, den Style Award aufwerten, bessere Hallenzeiten bekommen, und natürlich noch mehr Teams zum Mitmachen motivieren.“
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dodgeball.at/Daniel Malik