Sport – zu viel des Guten?

Von Arno Richter @ArtifyWorld

Sport ist gesund. Wer heutzutage nicht mehrmals die Woche seine Laufschuhe anzieht und einige Kilometer durch Parks oder Natur läuft, regelmäßig auf Geräten im Fitnessstudio oder bei anderen sportlichen Aktivitäten schwitzt, wird von seinen Mitmenschen eher schräg und mit Unverständnis angesehen.

Schließlich muss man etwas für seine Gesundheit tun – und ein trainierter Körper bleibt länger fit, richtig?


By Andy Armstrong (Own work) [CC-BY-SA-2.5 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5], via Wikimedia Commons

Soweit so gut, darüber, dass ein gewisses Maß an Sport gut und wichtig ist, besteht kein Zweifel. Wie immer jedoch haben auch gute Dinge ihre Schattenseiten, vor allem, wenn man sie übertreibt. Das gilt auch für den Sport, der – wenn man ihn falsch oder auch zu ausgiebig betreibt, eine ganze Reihe negativer Auswirkungen auf den Organismus haben kann.

Manche eigentlich positiven Wirkungsweisen von Sport kehren sich durch ein Zu viel sogar um:
Zum Beispiel ist dies beim Zusammenhang zwischen Sport und Cortisol der Fall. Cortisol gehört zu den Stress-Hormonen, die der Körper unter vermehrter physischer oder geistiger Belastung ausschüttet. Cortisol wirkt sich auf das Herz und auch auf die Gewichtszunahme negativ aus. Sehen Sie hierzu auch den Beitrag Übergewicht durch Stress – Öfters als man denkt. Durch Sport und Bewegung wird im Körper vorhandenes Cortisol zunächst abgebaut – wenn man es nicht übertreibt, und Ausdauersport etwa auf höchstens 3-4 Stunden in der Woche beschränkt.


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Wird dieses Maß überschritten, kann sich der Effekt umkehren. Denn auch intensives, sportliches Training bedeutet Stress für den Körper. Betreibt man täglich 1-2 Stunden intensiv Sport, steigt der Cortisol Spiegel sogar dauerhaft beträchtlich an. Zwar ist gleichzeitig die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislaufsystems bei Sportlern erhöht und das Herz dadurch geschützt, Cortisol hemmt jedoch auch bestimmte Hormone, die wichtig für die korrekte Hirnfunktion ist. Folge können Konzentrationsstörungen und sogar Ängste und Depressionen sein, wie sie auch durch sonstigen Stress bewirkt werden.


By DanielZanetti (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0], via Wikimedia Commons

Man kann durch Sport also durchaus den gegenteiligen Effekt bewirken und Stresshormone, insbesondere Cortisol, nicht etwa abbauen, sondern erst recht steigern. Vor allem ist dies der Fall, wenn man seinen Körper regelmäßig bis an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit bringt. Kontinuierliches, leichtes bis mittelschweres Training hingegen, trägt eher dazu bei, die Ausschüttungsschwelle von Cortisol anzuheben: der Körper gewöhnt sich an gleichmäßige Belastung und empfindet sie nach einer Weile nicht mehr als Stress, die Cortisol Ausschüttung wird infolgedessen hinausgezögert.

Noch einen weiteren nachteiligen Effekt kann Cortisol besonders für Kraftsportler und Bodybuilder haben, die bis an ihre Leistungsgrenze trainieren: das Hormon kann unter Stress zur Energiegewinnung eine Aufspaltung der Proteine aus der Muskulatur bewirken, sprich, Muskulatur kann durch übertriebenes Training sogar ab- statt aufgebaut werden.
Trainieren Sie daher immer mit Verstand, und überfordern Sie Ihren Körper nicht. Sicher, Sport ist wichtig, um Körper und Geist gesund zu erhalten, aber zu viel des Guten ist auch bei Sport ganz und gar nicht mehr gut, sondern eher schädlich.


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Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Sporteln.

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Herzlichst Manuela und Arno Richter

Der Artikel Sport – zu viel des Guten? wurde erstmalig von Arno Richter auf Der ArtifyWorld - Blog von Arno G. Richter geposted.
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