Spoon
„Hot Thoughts“
(Matador)
Das Thema „Übergänge gestalten“ kennt man normalerweise nur aus dem gehobenen Personalmanagement und aus der kindlichen Früherziehung – bekanntermaßen schwanken auch die gruppendynamischen Prozesse bei Rockbands (wir haben das in Dokumentationen über Oasis oder Metallica schön beobachten dürfen) zwischen dem einen und dem anderen Extrem. Ein gute Band vermag so etwas natürlich so zu managen, daß es dem Fan nicht weiter auffällt – Spoon sind, daran gemessen, eine sehr gute Band. Nicht nur, daß sie das vorliegende, mittlerweile neunte Album wie auch schon den Vorgänger „They Want My Soul“ mit dem Produzenten Dave Fridmann in Angriff genommen haben, sie mußten dabei ohne ihren langjährigen und maßgeblichen Kollegen Eric Harvey auskommen, der Spoon nach der letzten Tour verlassen hat. Und wie zum Trotz hat Britt Daniel dennoch nicht die Nummer sicher gewählt, sondern ist in Sachen Soundentwicklung konsequent den eingeschlagenen Weg weitergegangen. Keineswegs, in dem er seine Stammhörer verschreckt und komplett neue Wege einschlägt, er macht nur die alten von Mal zu Mal ein wenig breiter und erweitert so das Klangspektrum auf behutsame, zumutbare Weise.
Wir hören also auf „Hot Thoughts“ auch weiterhin seinen markant rauen Gesang, die schnalzenden Gitarren und die staubtrockenen Drums, Stücke wie der Titelsong, „First Caress“ oder erst recht die fabelhafte Single „Can I Sit Next To You“ rocken ganz wunderbar und unterscheiden sich nicht wesentlich von den Glanzlichtern früherer Tage. Soweit die Tradition, die eigentlichen Überraschungen platzieren die Texaner aber an anderer Stelle: Nehmen wir beispielsweise das knapp sechsminütige „Pink Up“ – der vibraphongeführte, wattierte Groove ist derart geschmeidig geraten, daß man sich fragt, wieso solche Töne nicht früher zur Aufführung gekommen sind. „Shotgun“ setzt wenig später noch einen drauf und bringt den Funk der 70er, Disco und manches mehr auf denkbar kleinem Raum zusammen. Und „Tear It Down“ zu guter, ja bester Letzt, zitiert derart ungeniert die Beatles, daß man schnell mal in den Linernotes nachschaut, ob dort nicht doch irgendwo ein gewisser McCartney gelistet ist. Ach ja – die wirklich großen Bands zeichnet aus, daß sie nach mißratenen Alben mit neuer Kraft und neuen Ideen zurückgekommen sind. Eine Erfahrung, die Spoon noch fehlt – sie haben einfach noch nichts wirklich Schlechtes geschrieben. http://www.spoontheband.com/
16.06. Mannheim, Maifeld Derby
17.06. Berlin, Festsaal Kreuzberg
19.06. München, Technikum
20.06. Hamburg, Uebel und Gefährlich
„Hot Thoughts“
(Matador)
Das Thema „Übergänge gestalten“ kennt man normalerweise nur aus dem gehobenen Personalmanagement und aus der kindlichen Früherziehung – bekanntermaßen schwanken auch die gruppendynamischen Prozesse bei Rockbands (wir haben das in Dokumentationen über Oasis oder Metallica schön beobachten dürfen) zwischen dem einen und dem anderen Extrem. Ein gute Band vermag so etwas natürlich so zu managen, daß es dem Fan nicht weiter auffällt – Spoon sind, daran gemessen, eine sehr gute Band. Nicht nur, daß sie das vorliegende, mittlerweile neunte Album wie auch schon den Vorgänger „They Want My Soul“ mit dem Produzenten Dave Fridmann in Angriff genommen haben, sie mußten dabei ohne ihren langjährigen und maßgeblichen Kollegen Eric Harvey auskommen, der Spoon nach der letzten Tour verlassen hat. Und wie zum Trotz hat Britt Daniel dennoch nicht die Nummer sicher gewählt, sondern ist in Sachen Soundentwicklung konsequent den eingeschlagenen Weg weitergegangen. Keineswegs, in dem er seine Stammhörer verschreckt und komplett neue Wege einschlägt, er macht nur die alten von Mal zu Mal ein wenig breiter und erweitert so das Klangspektrum auf behutsame, zumutbare Weise.
Wir hören also auf „Hot Thoughts“ auch weiterhin seinen markant rauen Gesang, die schnalzenden Gitarren und die staubtrockenen Drums, Stücke wie der Titelsong, „First Caress“ oder erst recht die fabelhafte Single „Can I Sit Next To You“ rocken ganz wunderbar und unterscheiden sich nicht wesentlich von den Glanzlichtern früherer Tage. Soweit die Tradition, die eigentlichen Überraschungen platzieren die Texaner aber an anderer Stelle: Nehmen wir beispielsweise das knapp sechsminütige „Pink Up“ – der vibraphongeführte, wattierte Groove ist derart geschmeidig geraten, daß man sich fragt, wieso solche Töne nicht früher zur Aufführung gekommen sind. „Shotgun“ setzt wenig später noch einen drauf und bringt den Funk der 70er, Disco und manches mehr auf denkbar kleinem Raum zusammen. Und „Tear It Down“ zu guter, ja bester Letzt, zitiert derart ungeniert die Beatles, daß man schnell mal in den Linernotes nachschaut, ob dort nicht doch irgendwo ein gewisser McCartney gelistet ist. Ach ja – die wirklich großen Bands zeichnet aus, daß sie nach mißratenen Alben mit neuer Kraft und neuen Ideen zurückgekommen sind. Eine Erfahrung, die Spoon noch fehlt – sie haben einfach noch nichts wirklich Schlechtes geschrieben. http://www.spoontheband.com/
16.06. Mannheim, Maifeld Derby
17.06. Berlin, Festsaal Kreuzberg
19.06. München, Technikum
20.06. Hamburg, Uebel und Gefährlich