Spoon
„They Want My Soul“
(Anti/Indigo)
Nun, dem Status eines Geheimtipps scheinen Spoon wohl endgültig entwachsen zu sein – ähnlich wie ihre Kollegen von den Black Keys hat sich die Veröffentlichung von Alben allererster Güte auf Dauer bezahlt gemacht. „Gimme Fiction“, „GaGaGaGaGa“ und „Transference“, um nur die letzten zu nennen, hoben den lässigen und elektrisch verstärkten Bluesrock auf eine neue Stufe, von Talent redet jetzt keiner mehr, der Hypefaktor steigt unablässig – sie sind big in business. Natürlich birgt das ein paar Gefahren, jetzt, da der ganz große Druck endlich weg ist und sie auf Festivals nicht mehr in die Nachmittagssonne blinzeln müssen – man wird vielleicht genügsamer, hier und dort auch mal etwas weniger kritisch, wo man früher eine Extraschicht eingelegt hat, sperrt man das Tonstudio heute schon etwas eher zu. Kann passieren, muss aber nicht – ehrlicherweise darf man sagen, dass das aktuelle Album des Quintetts aus Texas zu solchem Geunke noch wenig Anlass bietet.
Sie spielen noch immer ihren trockenen, beschwingten Beat, der durch die spröde Stimme von Britt Daniel unverwechselbar wird – routinierter, aufgekratzter Gitarrentwang. „Rent I Pay“ und das Titelstück würden anderswo als Leadsingles glänzen, hier bleiben sie eher gelungener Durchschnitt, den Spitzenplatz teilen sich das funkig roughe „Knock Knock Knock“ und der Beziehungskistenrock von „Let Me Be Mine“. Ein wenig Murmeltiertagsgefühl stellt sich ein, wenn es – wie so häufig in den letzten Monaten – in Richtung Disko geht, Spoon machen da keine Ausnahme und werden wohl auch nicht die letzten sein. Wie sie für „Do You“ durch die Kulisse wippen, ohne ihren Biss zu verlieren, das ist schon aller Ehren wert, Versuch Nummer zwei mit „Outlier“ ist dann nicht mehr ganz so zwingend, vielleicht auch, weil sich kein Stück so weit vom bisherigen Kerngeschäft der Band entfernt wie dieses.
Nach vierzig Minuten ist schon Schluss, sie wollten es – gute Idee – anscheinend nicht in die Länge ziehen. Ein Ratschlag, den sie wohl auch von ihrem Haus- und Hofproduzenten Jim Eno bekommen haben, schließlich hat der Mann alle acht Alben der Band produziert und wenn jemand weiß, was das Beste für sie ist, dann wohl er. Wessen Idee es war, ein Cover von „I Just Don’t Understand“ der amerikanischen Schauspielerin und Sängerin Ann-Margret Smith mit auf die Platte zu nehmen, könnte man sicher recherchieren – da das Original von 1961 allerdings mindestens genauso frisch klingt wie die Neubearbeitung, lohnt sich die Mühe eher nicht. Dass Spoon, Stand heute, auf nur zwei Termine nach Deutschland kommen, muss man ihnen allerdings wirklich ankreiden (schon Daniel’s Band Divine Fits hatte sich hierzulande kaum blicken lassen), man hätte schon gern öfter gesehen, wie sich die Jungs die Seele aus dem Leib spielen. Schließlich ist sie doch genau das, was wir von ihnen wollen … http://www.spoontheband.com/
02.11. Hamburg, Uebel und Gefährlich
03.11. Basel, Kaserne
04.11. Köln, Luxor
„They Want My Soul“
(Anti/Indigo)
Nun, dem Status eines Geheimtipps scheinen Spoon wohl endgültig entwachsen zu sein – ähnlich wie ihre Kollegen von den Black Keys hat sich die Veröffentlichung von Alben allererster Güte auf Dauer bezahlt gemacht. „Gimme Fiction“, „GaGaGaGaGa“ und „Transference“, um nur die letzten zu nennen, hoben den lässigen und elektrisch verstärkten Bluesrock auf eine neue Stufe, von Talent redet jetzt keiner mehr, der Hypefaktor steigt unablässig – sie sind big in business. Natürlich birgt das ein paar Gefahren, jetzt, da der ganz große Druck endlich weg ist und sie auf Festivals nicht mehr in die Nachmittagssonne blinzeln müssen – man wird vielleicht genügsamer, hier und dort auch mal etwas weniger kritisch, wo man früher eine Extraschicht eingelegt hat, sperrt man das Tonstudio heute schon etwas eher zu. Kann passieren, muss aber nicht – ehrlicherweise darf man sagen, dass das aktuelle Album des Quintetts aus Texas zu solchem Geunke noch wenig Anlass bietet.
Sie spielen noch immer ihren trockenen, beschwingten Beat, der durch die spröde Stimme von Britt Daniel unverwechselbar wird – routinierter, aufgekratzter Gitarrentwang. „Rent I Pay“ und das Titelstück würden anderswo als Leadsingles glänzen, hier bleiben sie eher gelungener Durchschnitt, den Spitzenplatz teilen sich das funkig roughe „Knock Knock Knock“ und der Beziehungskistenrock von „Let Me Be Mine“. Ein wenig Murmeltiertagsgefühl stellt sich ein, wenn es – wie so häufig in den letzten Monaten – in Richtung Disko geht, Spoon machen da keine Ausnahme und werden wohl auch nicht die letzten sein. Wie sie für „Do You“ durch die Kulisse wippen, ohne ihren Biss zu verlieren, das ist schon aller Ehren wert, Versuch Nummer zwei mit „Outlier“ ist dann nicht mehr ganz so zwingend, vielleicht auch, weil sich kein Stück so weit vom bisherigen Kerngeschäft der Band entfernt wie dieses.
Nach vierzig Minuten ist schon Schluss, sie wollten es – gute Idee – anscheinend nicht in die Länge ziehen. Ein Ratschlag, den sie wohl auch von ihrem Haus- und Hofproduzenten Jim Eno bekommen haben, schließlich hat der Mann alle acht Alben der Band produziert und wenn jemand weiß, was das Beste für sie ist, dann wohl er. Wessen Idee es war, ein Cover von „I Just Don’t Understand“ der amerikanischen Schauspielerin und Sängerin Ann-Margret Smith mit auf die Platte zu nehmen, könnte man sicher recherchieren – da das Original von 1961 allerdings mindestens genauso frisch klingt wie die Neubearbeitung, lohnt sich die Mühe eher nicht. Dass Spoon, Stand heute, auf nur zwei Termine nach Deutschland kommen, muss man ihnen allerdings wirklich ankreiden (schon Daniel’s Band Divine Fits hatte sich hierzulande kaum blicken lassen), man hätte schon gern öfter gesehen, wie sich die Jungs die Seele aus dem Leib spielen. Schließlich ist sie doch genau das, was wir von ihnen wollen … http://www.spoontheband.com/
02.11. Hamburg, Uebel und Gefährlich
03.11. Basel, Kaserne
04.11. Köln, Luxor