Sony, der deutsche Sportausrüster Adidas, der neben der deutschen Nationalmannschaft auch die der Ukraine ausstattet, der Fotoapparatehersteller Canon, der Ölraffinierer Castrol, der Cola-Raffinerierer Coca-Cola und der deutsche Reifenhersteller Continental sahen sich zuvor wegen ihrer engen Zusammenarbeit mit den diktatorischen Gastgebern zunehmendem Druck von Akteuren der Zivilgesellschaft ausgesetzt. Auch Hyundai-Kia, der Team-Bierbrauer Carlsberg, McDonalds als Lieferant der Mannschaftsverpflegung und das High-Tech-Unternehmen Sharp, das sich bereit erklärt hatte, die Schiedsrichterstoppuhren zu liefern, waren ins Zwielicht geraten. Die ukrainische Ukrsotsbank, die als einer der nationalen Hauptponsoren auftritt, hatte von ihrer Firmenmutter Unicredit, einer Tochterfirma des Gaddafi-Clans, Anweisung bekommen, sich in der Kiewer Staatskanzlei und bei den deutschen Chefredaktionen für die malade Ex-Ministerpräsidentin einzusetzen.
Zuvor war es Adidas bereits gelungen, im Zuge der Menschenrechtsdiskussion nicht ein einziges mal erwähnt zu werden. Den blutigen Bau der EM-Arena in der ukrainischen Stadt Lemberg, in dem die Jungs von Jogi Löw im Falle einer endgültigen Boykott-Absage antretenmüssen, hatte die deutsche Hochtief Construction bereits vor Beginn des Hungerstreiks von Julia Timoschenko fertigstellen können, so dass Drohungen aus der Ukraine, im Fall eines Boykotts der EM durch Sigmar Gabriel und Horst Seehofer deutsche Firmen zu boykottieren, schnell als leere Drohungen enttarnt werden konnten.