Wieder diese endlosen Stunden im engen Spitalzimmer. Wieder die gleichen Untersuchungen – Blut, Urin, Stuhl, Abtasten, Ausfragen – wie schon zig mal in den vergangenen Wochen. Wieder zum Ultraschall beim gleichen Arzt, der spitz bemerkt, man müsse vielleicht mal eine andere Untersuchungsart wählen, wenn die Schmerzen bleiben, die Ursache sich aber mit dem Schallkopf nicht finden lässt, gerade so, als wären wir Eltern diejenigen, die ihn dazu verdonnert haben, noch einmal das Gleiche zu machen. Wieder dieses teilnahmslose “Okay, wir nehmen das zur Kenntnis”, wenn wir sagen, dass der Zoowärter die Schmerzen manchmal kaum mehr aushält, aber halt doch lieber auf die Zähne beisst, wenn ein Fremder sich seinen Bauch ansieht. Wieder diese suggestiven Fragen, ob es ihm denn gefalle in der Schule und ob er sich wirklich sicher sei, dass er gute Freunde habe. Wieder dieses Gefühl, in einer Schublade eingeordnet zu sein, aus der man uns nicht mehr rauslässt, ganz egal, was wir sagen und erklären.
Gerade so, als hätten wir nichts Besseres zu tun, als ein paar Ärzte auf Trab zu halten, weil uns ja sonst so langweilig wäre.