Frau Groka beschwört Saturn im 8. Haus
Liebe Freunde der brotlosen Kunst!
Nachdem ihr mit mir durchleiden musstest, wie ich für minimalen Reichtum mein Gehirn zu waschen gezwungen war und dann auch noch die Begegnung mit der Hexe hatte, fiel mir heute ein Buch in die Hände, welches ich vor ein paar Monaten im Second Hand Lädchen von Esens mitgenommen hatte. Ich hatte damals 50 Cent investiert, weil auf dem Titel stand, dass dieses fundamental(istisch)e Werk mir verraten wird, wie ich reich werde. Allerdings nicht mit Gottes Hilfe, sondern mit der andern. Also, äh, Knochen schmeißen, Sterne schubsen etc. Und ich dachte so: “Das sieht doch noch gut aus, wenn ich das für 2 Euro verticke, hab ich, äh…viele Prozente Gewinn!”
Dann hab ich das aber, wie ich halt so bin, einfach vergessen. Als ich aber heute morgen aufwachte und mindestens gefühlte 173 Jahre alt war, streckte ich mit einem kinskiesken Stöhnen den Arm aus, um in einen Stapel zu greifen, der meinen Gehirn Beschäftigung verschaffen könnte und hatte den Orakel-Wälzer in der Hand. Schön bunt, auch mit Aquarellchen. Ja, und, was soll ich sagen, dann hab ich mich mal schlau gemacht. Dazu musste ich auf einer Sternzeichen-Uhr rückwärts zählen, was mir allerdings sehr gelegen kam, denn als Linkshänder finde ich sowieso, dass die Uhr immer genau falschrum geht. Jedenfalls habe ich dann – alles rein wissenschaftlich! – ermittelt, dass Saturn durchs achte Haus muss, und ich werde reich. Dann hab ich natürlich sofort nachgezählt, wie oft ich schon umgezogen bin, und ha! Ich bin gerade im 8. Haus, wenn das kein Glück ist! Jetzt brauche ich nur noch einen Saturn, der hier mal durchwandert, dann wird alles gut. Also. Sollte irgendwo da draußen ein Leser sein, der Saturn heißt – einfach melden!
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