Die All-Einheit des Erlebens – das Nicht-Unterscheiden zwischen dem Wahrnehmenden, der Erscheinung und dem Wahrnehmen – wird in den verschiedenen mystischen Traditionen als die Unio Mystica, als das Verweilen in Gott, als die Große Gegenwart beschrieben. Auf dem Stufenweg zu diesem Erleben wandelt sich die gewöhnliche Sicht der Dinge – Körper, Formen, Sprache, Ausdrucksweisen, Gedanken, Charakterstrukturen etc. – in eine offene Wahrnehmungsweise. Diese Offenheit im Geiste erkennt durchaus die Objekte und den Prozess der Wahrnehmung. Allerdings wird weder an dem einen gehaftet, noch das andere abgeleht.
Rolle & Seelenlied
Auf Grund einer Lebensroutine entstehen aber auch starke Fixierungen in einigen wenigen Teilen der Lebenswelt. Persönlichkeitsprofile sind dadurch erkennbar, wie auch gewisse Verhaltensweisen vorhersagbar. Die betreffende Person ist auf wenige der ihr zur Verfügung stehenden Lebensmöglichkeiten beschränkt.
Ein weiterer Aspekt der Routine ist eine schlafähnliche Wachtrance. Diese vermittelt dem Individuum zwar ein Gefühl der Wachheit, der Eigenständigkeit und der Eigenverantwortlichkeit. Allerdings wird sich die betreffende Person ihrer wahren Natur dabei nicht bewusst, noch weiß sie um die Zusammenhänge des Lebens. Sie schläft und träumt, manchmal sogar einen fieberartigen Alptraum.
Eine Rolle im Leben zu verwirklichen, ist grundsätzlich nichts Verwerfliches, ermöglicht uns dies doch die Realisation klar umrissener Lebensweisen und der Kraft. Doch diese Rolle auch persönlich zu nehmen und damit die Bedingtheit, die daraus resultiert, nicht zu erkennen, birgt Problemstoff in sich. Die im folgenden beschriebenen Masken der Persönlichkeit sind keiner Reihenfolge oder Bewertung unterworfen. Sie sollen als Gedankenanregung zur Erkenntnis der eigenen vorherrschenden Lebensstationen dienen. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind erwünscht, wenn auch rein zufällig.