Ich gebe zu, ich fahre erster Klasse, weil ich Bein- und andere Freiheiten sowie Ruhe bevorzuge. Ich gebe auch zu, dass vor allem zu Zeiten, zu denen Geschäftsreisende unterwegs sind, das mit der Ruhe oftmals nicht gegeben ist. Allerdings erfahre ich viele interessante Details aus dem Manager- und Beraterleben: (Firmen-)Namen, Mailadressen und Telefonnummern, Kalkulationsbeispiele, Vertragsinhalte, Probleme bei Projekten, mit Mitarbeitern, Kollegen und Vorgesetzten. Ich, die Wirtschaftsjournalistin, muss eigentlich nur mitschreiben…
Sehr amüsant sind zuletzt die Gespräche mit den Ehefrauen. Da hört sich das, was ich eben belauscht habe, plötzlich ganz anders an. Da hat unser Held seinem Chef so richtig die Meinung gegeigt, seine Aufgaben mehr als perfekt gelöst, den Kunden so richtig im Griff gehabt. Frankfurt – München ist sehr ergiebig für Industriespionage. Erster Klasse kann man sogar die Beine ausstrecken, sich den Kaffee am Platz servieren lassen. Nur lesen kann man nicht. Es ist einfach zu laut.