|| Wer Nudeln isst, hat keine Nanny – oder was ein Gericht zum Lieblingsgericht macht ||
Willkommen zur heutigen Pasta-Party auf dem Blog. Ja, zur Abwechslung gibt es mal wieder Pasta. Ich weiß, ich weiß, es gibt zu oft Pasta bei mir. Wo bleibt der Reis? Wo bleiben die Kartoffeln? Wo bleibt der Salat? Wobei … das mit dem Salat ist unfair! Salat serviere ich euch auch gerne mal. Den gibts hier wirklich recht häufig auf dem Blog. Leckeren, gesunden Salat. Und zwar meistens mit Pasta. Hmmm… irgendwie ist das keine gute Argumentationskette, fällt mir gerade auf.
Also nochmal: Es gibt mal wieder Pasta. Aber das ist völlig in Ordnung, denn Nudeln machen glücklich. Konkret kenne ich kaum ein Essen, was mich so oft, also immer und immer wieder, glücklich machen kann.
Nudeln sind mit Sicherheit das Lebensmittel, das ich am häufigsten esse. Wäre es Salat, dann würde ich jetzt nicht auf meinem Sofa sitzen und diesen Blogbeitrag tippen, sondern würde mit meinen 4 Kindern und der Nanny einen Ausflug am Strand von Los Angeles machen. So wie Heidi Klum. Denn altersmäßig könnte das fast hinkommen (Beide sind wir 25!!). Nur figurtechnisch kommt das leider nicht hin. Heidi hat wohl lieber Salat als Pasta gegessen. Da haben wir den Salat.
Aber ganz ehrlich… wer will schon in LA am Strand sein und dafür den lieben langen Tag Salat statt Nudeln essen müssen. Also ICH nicht. Ausgeschlossen. Pasta ist wichtiger. Ich stimme für Pasta. Pasta first. Ihr wisst schon – das ganze Programm halt.
Pasta geht ja auch mit allem: Pasta mit Käse, Pasta mit viel Käse, Pasta mit 4-Käsesauce und anschließend im Ofen mit Käse überbacken… und, und, und. Pasta mit Maggi – ein Klassiker aus Kindertagen – machte uns früher genauso glücklich wie heute Pasta mit einem 24 Stunden auf dem Herd vor sich hin geköchelten Sugo.
In der Studentenzeit – DAMALS, ihr wisst schon – hat man wirklich gelernt, Pasta mit quasi allem Essbaren, was man noch im oder unter dem Kühlschrank finden konnte, zuzubereiten. Nudeln, Thunfisch, Ananas, ein Brühwürfel und eine Dose Tomatenmark – das wird ein Fest!
So oder so ähnlich kann man Pasta zubereiten – und am Ende schmeckt es sogar noch irgendwie erträglich. Davon abgesehen kann man Pasta natürlich auch ganz hervorragend mit frischen Zutaten kombinieren, die nicht zufällig den Weg in den Topf finden, sondern absichtlich – weil sie nämlich ganz wunderbar zusammenpassen. Und genau das machen wir heute!
Die Spinat-Lachs-Nudelnester aus dem Ofen sind nämlich eine Kombination von Zutaten, die perfekt harmoniert. Wir brauchen nicht viele Zutaten für diese herrliche Pasta – aber alle ergänzen sich ganz wunderbar und machen die Nudelnester zu einem super leckeren Pastagericht, das wirklich jedem schmeckt. Außer denen, die keinen Lachs mögen. Aber ganz ehrlich – da können wir heute keine Rücksicht drauf nehmen. Nee, Leute, sorry, aber da müsst ihr jetzt durch. Und wir können auch auf keinen Fall den Lachs weglassen. Denn der Lachs gibt dem Pastagericht diese besondere, salzige Note, die so schön zu den fruchtigen Tomaten, zum feinen Mozzarella und zum zarten jungen Spinat passt.
Hach, ich gerate ins Schwärmen. Tut mir leid. Ich sollte besser nur schreiben: Das war lecker. Fertig. Aus.
Das kann ich aber nicht! Ich muss euch einfach das Pastaglück beschreiben, dass ihr aus dem Ofen hervorzaubert, wenn ihr die Spinat-Lachs-Nudelnester zubereitet. Ich schaue mal in meine Glaskugel und prophezeie euch: Die Nudelnester haben das Zeug zum neuen Lieblingsfamilienessen. Doch, doch, ganz sicher. Zum einen macht das Sinn, weil alle Nudeln mögen. Dann ist noch Käse dran. Das Ganze kommt wie ein Auflauf mit einer feinen Eiersahne in den Ofen und wird überbacken – definitiv ein wichtiger Faktor bei der Wahl zum neuen Lieblingsessen. Und dann ist noch Gemüse dran, aber keines von der lästigen Sorte.
Lästiges Gemüse? Bitte was? Ja, doch, das gibt es! Lästiges Gemüse ist Gemüse, dass man schälen muss. Oder Gemüse, dass mehr als 20 Minuten garen muss. Oder Gemüse, von dem man erst oben, dann unten und dann noch längs und quer Sachen abschneiden muss, bis nur noch die Hälfte übrig ist, weil es nur zur Hälfte essbar ist. DAS ist wirklich lästiges Gemüse. Junger Spinat allerdings ist angenehmes Gemüse. Den müsst ihr im Idealfall noch nicht mal waschen – weil es den schon vorgewaschen zu kaufen gibt (Faulheitspunkte machen Gemüse auch beliebt!). Und dann werft ihr ihn einfach nur an das Gericht eurer Wahl, kurz umrühren, fertig. Da frage ich mich: Warum kann nicht jedes Gemüse so sein wie Spinat?!
Tomaten sind auch noch dran und zählen für mich ebenfalls zu den nicht lästigen Gemüsen. Tomaten kann man auf jede Art und Weise schnibbeln. Und selbst wenn man, wie hier, die Hälfte nicht verwendet, so sind sie doch extrem schnell verarbeitet und sehen immer so hübsch aus – schön rot und saftig und gesund – und schmecken dabei herrlich süß und kein Stück bitter. Daher sind Tomaten definitiv die beliebteren unter den Gemüsen. Man sieht sie auch in fast jedem Einkaufswagen, während beispielsweise Mangold oder Sellerie als schwer vermittelbar gelten.
Ihr seht also: Glücklichmachende Nudeln, Sahne, Käse und beliebtes, nicht lästiges Gemüse – das heutige Rezept hat das Zeug zum neuen Liebling.
Und weil ihr euch am besten selbst davon überzeugt, kommt hier das Rezept zum Nachkochen für euch. Viel Vergnügen:
Spinat-Lachs-Nudelnester aus dem Ofen
Tagliatelle mit jungem Spinat, Tomatenwürfeln und geräuchertem Lachs, im Ofen mit Mozzarella überbacken.
- 250 g frische Tagliatelle aus dem Kühlregal
- 100 g geräucherter Lachs
- 50 g junger Spinat
- 2 Strauchtomaten
- 1/2 Kugel Mozzarella
- 1 Ei
- 100 g Sahne
- 80 g Crème fraîche
- 1 Schalotte, in feine Ringe geschnitten
- 1 Schuss Weißwein
- 1 Prise Muskatnuss
- 1 EL Butter (+ mehr zum Einfetten )
- 1 Schuss Olivenöl
- Salz & Pfeffer
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Den Ofen auf 160° Umluft vorheizen. Die Tomaten teilen, das Innere entfernen und das Fruchtfleisch fein würfeln und beiseite stellen. Den Mozzarella reiben und beiseite stellen. Den Guss aus 2/3 der Sahne, 80 g Crème fraîche und dem Ei zubereiten. Alles miteinander verquirlen, mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer würzen und die Eiersahne beiseite stellen.
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Die Pasta nach Packungsanweisung zubereiten – 2 Minuten in kochendem Salzwasser garen und anschließend abgießen. In der Zwischenzeit Butter in einer großen Pfanne erhitzen und darin die Schalotten andünsten. Nach ca. 4 Minuten mit einem guten Schuss Weißwein ablöschen und die Hälfte der Sahne in die Pfanne geben. Alles kurz aufkochen lassen, eine gute Handvoll Spinat in die Pfanne geben und die Nudeln. Alles gut vermengen.
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Die Pastamischung zu Nestern drehen und in eine gefettete, flache Auflaufform setzen. Lachs, Spinat und Tomatenwürfel portionsweise in die Mulden der Nester füllen. Restliche Tomatenwürfel und Spinat um die Nester herum verteilen. Die Eiersahne über die Nester gießen und alles mit Mozzarella bestreuen, mit einem Schuss Olivenöl besprenkeln und das Ganze für ca. 25 Minuten in den Ofen schieben. Fertige Pasta aus dem Ofen holen und sofort servieren – solo oder mit Baguette oder mit einem Salat. Guten Appetit.
- Ihr könnt jede Art von langer Pasta nehmen, natürlich auch getrocknete, wenn ihr keine frische bekommt.
Genießt diese herrliche Pasta abends unter der Woche und jeder Stress ist vergessen. Wohltuend und glücklichmachend sind sie, die Nudelnester. Man sollte eben viel öfter Nudeln essen. Dann klappt das zwar nicht mit der Nanny und dem Strand von LA, dafür hat man aber sympathisches Gemüse gekauft und den Magen voll mit Nudelglück – das kann sich doch wohl sehen lassen als Lebenskonzept, oder?
In diesem Sinne: Esst mehr Nudeln! Und habt eine gute Zeit.
Alles Liebe ♥ Eure Nudelbotschafterin
PS: Die Servietten habe ich übrigens nicht auf dem Grabbeltisch für die Hälfte gekauft, weil der Designer Legastheniker war. Nein, die sind aus Holland. Da ist LEKKER die absolut korrekte Schreibweise. Ich fand sie hübsch. Und zu LECKEREN Nudeln machen sie sich doch ganz gut.