[Spielreview] Die Zwerge von Pegasus Spiele

Von Ascher @Philip89a
Das Brettspiel Die Zwerge, erschienen beim Spieleverlag Pegasus Spiele, basiert auf der gleichnamigen Romanreihe von Bestseller-Autor Markus Heitz, welcher mit dieser Fantasyreihe seinen nationalen und internationalen Durchbruch erzielen konnte. Insgesamt vier Zwerge-Romane und aktuell drei Albae-Romane setzen sich mit der von Heitz geschaffenen Fantasy-Welt "das Geborgene Land", um welche es auch in diesem Brettspiel geht, auseinander.
Im Brettspiel Die Zwerge kämpfen bis zu fünf Spieler gemeinsam um das Überleben des Geborgenen Landes indem sie dieses gegen Feinde in Form von Albae, Orks und Trollen verteidigen. Die Spieler selbst spielen einen von insgesamt fünf verschiedenen Zwergen (u.a. Tungdil Goldhand oder Ingrimmsch), welche alle aus dem ersten Roman der Zwerge-Reihe bekannt sind. Mithilfe von Absprachen und gemeinsam geplanten Angriffen und Aktionen muss man als Team versuchen, den Vormarsch des Toden Landes zu verhindern und gleichzeitig versuchen, verschiedene Aufgaben zu erfüllen, welche in drei Schwierigkeitsstufen gestaffelt sind. Man gewinnt gemeinsam oder verliert gemeinsam das Spiel...
Die Spieler wählen zunächst einen der zur Verfügung stehenden Charaktere. Wenn man sich nicht einigen kann kann man dies natürlich auch auslosen. Die einzelnen Charaktere werden nun zum Anfang des Spiels zu ihrem jeweiligen Anfangsort, welcher einer der aktuell vier Zwergen-Stämme darstellt, gestellt. Am unteren Brettspielrand befindet sich die "Rat der Zwerge"-Leiste. Anfangs befindet sich ein Positionsmarker in der Mitte dieser Leiste. Es ist von Vorteil, diesen möglichst weit nach rechts zu verschieben um Boni freizuschalten, die das Spiel vereinfachen. Je weiter der Marker jedoch nach links bewegt wird, desto schwieriger wird das Spiel.

Am oberen Brettspielrand befindet sich
die Helden- und Untergangsleiste

Auf der sogenannten Untergangs- und Heldenleiste bewegt man den Heldenmarker und den Untergangsmarker aufeinander zu. Wenn sich beide Marker auf dem selben Feld befinden ist das Spiel vorbei und die Spieler haben verloren. Pro Runde wird der Heldenmarker ein Feld in Richtung Untergangsmarker bewegt. Auf jedem dieser Felder sind verschiedene Szenarien dargestellt, die erfüllt werden müssen (bspw. neuer Angriff auf das Tor der Fünften). Jeder Spieler würfelt zu Beginn seines Spielzugs zunächst die drei Bedrohungswüfel um die Kampfstärke des nahenden Angriffs zu bestimmen (Je ein Würfel für Albae, Orks und Trolle). Im Anschluss wird dann gemeinsam entschieden, ob gekämpft oder versucht wird, ein Szenario zu erfüllen was letztendlich Ziel des Spiels ist. Insgesamt gibt es drei Szenariokategorien (A, B und C), welche nacheinander abgearbeitet werden müssen. Darüber hinaus gibt es nebenbei noch kleinere Aufgaben, die optional erfüllt werden können um Boni zu erspielen oder zusätzliche Bedrohungen abzuwehren.Das Spiel ist beendet wenn alle Szenariokarten erfüllt sind, ein Spieler stirbt oder sich der Helden- und der Untergangsmarker auf demselben Feld befinden. Auf dieses Brettspiel habe ich als großer Fan von Markus Heitz Die Zwerge-Reihe sehnsüchtig gewartet. Ich bin absolut begeistert von diesem Spiel. Mir gefällt das Grundprinzip des Spiels, das man mit allen Spielern gemeinsam Aufgaben erfüllen muss und auch gemeinsam gewinnt oder verliert. So wird das Gemeinschaftsgefühl gesteigert und es entstehen keine Konflikte zwischen den einzelnen Spielern da man ein gemeinsames Ziel erfüllt.

Die unterschiedlichen Spielfiguren

Das gesamte Spiel ist hervorragend gelungen. Besonders gefallen haben mir die Spielfiguren, welche die einzelnen Zwerge sehr detailliert darstellen (leider sind die Figuren sin einem schlichten grau), die dazugehörigen, sehr großen und stabilen Charaktertafeln, die unterschiedlich großen, sehr handlichen Armeewürfel, die durch ihre Größe die Bedrohungsintensität verdeutlichen und das interaktive Spielfeld, welches durch die "Totes-Land"-Marker dafür sorgen, dass keine Partie der anderen gleicht.Besonders gut hat mir auch die Nähe zur Buchvorlage gefallen. Man erkennt die einzelnen Charaktere problemlos wieder, versteht die einzelnen Eigenschaften der jeweiligen Charaktere und kann es authentisch finden, dass die meisten Angriffe über das Tor der Fünften erfolgen, da dieses in der Romanreihe von den Mächten des Bösen gestürmt wurde. Einfach toll diese Buchnähe!Ebenfalls positiv ist mir der Schwierigkeitsgrad aufgefallen, welcher durch leichte Veränderungen noch sehr erhöht werden kann, wodurch das Spiel auch nach vielen Partien nicht langweilig wird.
Negativ ist mir aber die mangelnde Abwechslung in den Szenariokarten aufgefallen, da es dort nur sehr wenige verschiedene Aufgaben gibt wodurch sich diese schon in der nächsten Partie wiederholen und das Ganze etwas an Spannung verliert. Auch ähneln sich die Charaktere trotz ihrer unterschiedlichen Eigenschaften zusehr, wodurch es an sich egal ist, welchen Charakter man wählt.
Nichtsdestotrotz ist dieses Spiel einfach genial. Es ist, trotz kleinerer Schwächen, durch die hohe Individualität des Spielfelds, der tollen Aufgaben und Szenarien und vor allem auch durch die Buchnähe ein wirklich packendes Strategiespiel welches ich Brettspielfreunden und Fans von Markus Heitz Die Zwerge Romanreihe uneingeschränkt empfehlen kann. Ich hoffe auf eine Erweiterung oder einen zweiten Teil welcher sich am zweiten Zwerge-Roman orientiert.

Um euch noch ein paar Eindrücke vom Spiel zu vermitteln gibt es hier noch ein paar Bilder mit ergänzenden Unterschriften. Wenn ihr Fragen zum Spiel habt oder einfach eure Meinung zu meiner Review kundtun wollt schreibt dies einfach in die Kommentare. Ich freue mich über eure Ansichten! Kaufen könnt ihr das Spiel übrigens auf amazon, wo ihr aktuell rund 8% sparen könnt.

Der Spielaufbau ganz am Anfang

Die sehr großen, gelungenen und hübsch anzusehenden Spielerkarten

Die höchsten Würfel zählen und stellen u.a. die Strecke dar, die die Spielfiguren laufen dürfen


Das beste Szenario. Keine weiteren Angreifer betreten das Spielfeld


Das Tote Land ist in das Geborgene Land eingefallen und breitet sich aus.




Das Tote Land ist weit in das Geborgene Land eingefallen und zieht in Richtung Schwarzjoch