Spieletest: Assassins Creed Syndicate [PS4]

Spieletest: Assassins Creed Syndicate [PS4]

Acht sollt ihr sein. Denn nur die Acht ist so gleich, dass man sie als Unendlich ansehen kann. So und nun genug mit dem blöden Geschwätz zum Anfang des Berichtes. Aber auf was wollte ich eigentlich hinaus… Ach ja, der achte teil der Assassins Creed Reihe ist für PS 4 und XBOX One erschienen und dieses mal verschlägt es uns ins Jahr 1868 in der Stadt des Nebels.

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Das gute, alte London

Die Story

Wie gesagt geht es dieses Mal mit Hilfe des Animus, also einer Maschine mit der man durch die eigenen Gene die Erinnerungen seiner Vorfahren durchleben kann, ins viktorianische London im Jahr 1868. Genauer gesagt zu den Zwillingen Evie und Jacob Frye. Die beiden bilden die Anführer der Assassinen in London. Allerdings haben die beiden unterschiedliche Ziele. Während Evie das Werk ihres Vaters in London fortsetzen möchte und die Teile des Edensplitters sucht, will Jacob im Grunde nur Templer aufmischen und London aus derer Hand befreien. Doch wer sagt denn, dass man das Eine nicht mit dem Anderen kombinieren kann?

Ein Blick in die Stadt

Next Gen Konsolen, next Gen Grafik! AC Syndikate ist so lebendig, wie man sich eine Open-World-Spielwelt nur vorstellen kann. Das gigantische London steht einem in seiner ganzen Pracht zur Erkundung frei und bietet immer wieder mehr als nur erstaunliche „Boah! Wie geil ist das denn?“ Momente. Zum Glück sind alle Assassinen ja Verwandte von Spiderman und so steht natürlich einem Ausflug auf den Tower of London und der herrlichen Aussicht nichts im Wege.

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„Schatz, hol den Digicam… WIE die ist noch nicht erfunden!?“

Neben geschätzten 3 Millionen Gebäuden, die man erklimmen, umrennen und/oder teilweiße auch durchstöbern kann, zeigt sich die Stadt selbst sehr lebhaft. Unzählige Menschen bevölkern London und geben einem wirklich das Gefühl, in einer bewohnten Umgebung zu agieren. Die Straßen sind so dermaßen gefüllt mit Pferdekutschen, dass selbst GTA blass werden könnte vor Neid. Die Bevölkerung kann man grob gesagt in 5 Gruppen einteilen.

1.Die Straßenkinder:
Ala Robin Hood nehmen sie von den Reichen und geben den Armen. Das kann man ihnen zumindest im laufe des Spiels beibringen. Zum Glück sind wir Prinzipiell knapp bei Kasse und zählen daher zu den Empfängern dieser noblen Geste.

2. Normalos:
Die Stink normalen Bürger der Stadt. Sie decken einen vor Feinden, blockieren einem beim Weglaufen, wimmeln immer irgendwie durch die Gegend oder lassen sich von dem Spieler die Kutsche im GTA Stil klauen.

3. Die Rooks:
Von Anfang an hat Evie etwas gegen diesen Namen. Ihr Bruder Jacob hat sich diesen Namen für eine Gang ausgedacht, die er selbst ins Leben gerufen hat aus den Überresten der Gang „Clinkers“ und Freiwilligen. Er nutzt sie um London Stück für Stück von den Templern zurück zu erobern

4. Die Blighters:
Sie sind die Fäuste der Templer. Diese Gang kontrolliert im Namen der Templer die Straßen Londons und hält den kleinen Mann im Zaum. Sie sind die geschworenen Feinde der Rooks.

5. Die Pozilei… eh Polizei:
Natürlich Gammelt auch Scotland Yard in den Straßen herum. Obwohl wir ja eigentlich ihr Freund und Helfer sind, können wir uns auch mit ihnen kräftige Schlägereien hingeben. Aber im Grunde sollten man es vermeiden, in ihrer Nähe Straftaten zu begehen.

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Die Pozilei, dein Freund und Schläger

Jeder Gute Assassine benötigt ein Hauptquartier. Und schon C&C Tiberium Sun hat uns gezeigt, dass nichts über eine mobile Kommandostation hinaus geht. Und somit gibt es in London nur ein Mittel… Nein, kein LKW ala Knight Rider sondern ein Zug. Dieser tuckert durch ganze London und kann entweder zu Fuß… wenn man viel Zeit hat… oder per Schnellreise betreten werden. Hier gibt es nun Aufträge, Geld und Klamotten für unsere „Helden“. Und natürlich kann man den Zug auch nutzen, um auf ihm bequem von A nach B zu kommen. Eine Rundreise durch London lohnt sich in diesem Spiel immer.
Doch nicht nur im Zug lassen sich Aufträge holen. Die Karte ist gespickt mit den verschiedenen Erinnerungen der Fryes und ihrer Sympathisanten die einem helfen, London von den Templern zu befreien. Dabei trifft man schon auf die ein oder andere berühmte historische Persönlichkeit.

Technik

Die Grafik ist wunderschön geworden. Durch die Stadt zu laufen macht einem immer wieder Spaß und die Bewegungen von Evie und Jacob sind einfach klasse. Das ganze sieht man auch in dem AC typischem Ladescreen, wenn man einfach in der Matrix des Animus durch die Gegend laufen kann. Gewichtsverlagerungen und Armschlenker beim Kurven rennen,  starkes Abbremsen beim Umdrehen, das Abstoßen oder Wegstoßen, wenn man gegen Passanten rennt, alles passt bei den Bewegungen. Natürlich könnte man jetzt anfangen die Realität in Frage zu stellen, wenn sich die Assassinen beim Klettern an Dingen und Vorsprüngen festhalten, die jenseits jeglicher Belastungsgrenzen liegen, aber… who cares? Das ist Assassins Creed! Das uneheliche Kind von Peter Parker und dem Spider Schwein!

Alt bekannt steht Evie und Jacob das Adlerauge zur Verfügung, der sechste Sinn der Assassinen. Durch ihn heben sich wichtige Gegenstände von der Umgebung ab und man kann Freund von Feind unterscheiden, bzw ihre Aura sogar durch Wände war nehmen und sie somit Orten. Ein kleiner Pfiff, paar Sekunden gewartet und mit einem Attentat durch den treuen Assassinen Handschuh inklusive Dorn ist Ruh um Karton. Aber natürlich stehen noch andere Waffe wie Khukuri Dolche, Schlagringe oder Pistolen dem Spieler zur Verfügung. Jede Waffenart lässt sich separat Aufbessern bzw. verstärkte Versionen freischalten.
Darüber hinaus lassen sich auch in der Umgebung herumtanzende Mitglieder der Rooks einsammeln, sodass man sie A) für eine Schlägerei benutzen oder B) im Falle einer Verfolgung auf zu nahm kommende Gegner hetzten kann.

Für erledigte Aufträge bekommt man Geld und Erfahrung, welche man zum einen in seine Ausrüstung, aber auch in seine Fähigkeiten und die seiner Gang stecken kann. Der Talentbaum teilt sich in drei Teile auf,  nämlich in „Kampf“ „Schleichen“ und „Ökosystem“. Evie soll von den Zwillingen eher auf die Tarnung aus sein, während Jacob mehr der Mann fürs Grobe ist… aber natürlich bleibt das eurer Skillung überlassen. Doch sei immer bedacht: Die Frye Zwillinge teilen sich zwar die Erfahrung, aber nicht den Talentbaum und das Inventar. Jeder der beiden hat seine eigene Ausrüstung und Talente

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Die Talentbäume. Jeder der Frye Geschwister hat seinen Eigenen und kann ihn nach belieben skillen.

Allerdings wo es viel Licht, SEHR viel Licht gibt, gibt es trotzdem auch Schatten. Die Zwischensequenzen sind immer mit dem Grundmodel des Charakters gedreht worden und passen sich zwar dem Kleidungsstil, aber nicht der Gegebenheit an. Sprich ob man nun im Anonymus Modes (mit Assassinen Kapuze auf dem Kopf) durch die Gegen schleicht, oder erkennbar durch die Gegend läuft. Im einen Moment hat man noch die Kapuze auf und im nächsten ist sie PLÖTZLICH verschwunden… MAGIC! Ein weiteres solches Wunder ist das Verschwinden von Gegnerhorden, wenn man einen Story relevanten Auftrag erledigt hat. Bestes Beispiel dafür ist das Tutorial. Ich schleiche mich unter dem Dach des Labors entlang um durch ein Attentat aus der Luft extra Erfahrung für diese Mission zu bekommen (Sekundäre Ziele 4 da winn!) Ich stürze mich auf mein Ziel, mach es kalt und bereite mich auf einen epischen Kampf mit dem Trashmob des Bosses vor… da blendet das Spiel zu einer Zwischensequenz um, kommt nach der Sequenz wieder zurück ins Spiel und… da fehlt doch wer? Trashmob weg -.- … die nehmen einem auch jeden Spaß!

Aber auf die Spitze wurde das Ganze getrieben, als dann in einer Sequenz nicht mal die Charaktere geladen wurden, und die Ausrüstung in der Luft schwebte.

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Waffe schwebt in der Luft… naja… eigentlich wird sie gerade von den Charakteren gehalten

Auch macht es zwar Spaß, London langsam zurück zu erobern von den Templern, aber die Mission, um die Gebiete selbst zu erobern, haben das gleiche Problem wie bei Saints Row. Es ist irgendwann immer das Gleiche. So gesehen werden diese mit der Zeit irgendwie langweilig. Und Langeweile ist ein gutes Thema, denn das scheinen auch die Bewohner der Stadt zu verspüren. Zwar rufen sie laut aus und jammern herum, wenn man in ihrer Nähe jemanden umbringt, aber so wirklich interessieren tut sich keiner dafür! Es kommt keine Gang angelaufen und auch keine Polizei, sollte mal ein Passant weglaufen. Da hört dann die schöne heile Welt auf.
Auch zeigt sich hier deutlich wie multikulturell London schon 1868 war. Man hört immer wieder mitten drin, dass sich die Synchronisationssprache der Passanten ändert. Von Deutsch zu Englisch wieder zu Deutsch wieder zu Englisch.

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Ersteindruck 20out of 5 Technik 16out of 5 Open-World-Feeling 20out of 5 Story 16out of 5

Fazit

Alles Meckern und Jammern auf hohem Niveau zum trotz ist AC Syndicate ein klasse Spiel geworden. Das Rumklettern auf den Dächern Londons macht Laune, genauso wie das klauen der Pferdekutschen und das aufmischen der Straßengangs. Ein muss für jeden Parkour Läufer!

4.4

4.4 out of 5 Gut


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