Spielen & Lernen – mit dem Clempad 6.0 Pro zur Medienkompetenz

Wie an vielen Abenden fragt uns der feine Herr „Darf ich noch ein Spiel spielen?“ und so oft müssen wir „Nein“ sagen. Nicht weil wir etwas dagegen hätten, wenn HerrSjardinski nach dem Abendbrot eine Runde zockt. Nein, meist sind die Akkus unserer Smartphones so gut wie leer. Oder wir warten noch auf ein Telefonat oder müssen gerade Termine koordinieren. Das führt natürlich zu Frust und macht die Handys nur noch begehrter. Denn HerrSjardinski liebt Computerspiele und hat gerade seine Leidenschaft für Hörspiele entdeckt.

Jetzt – so kurz vor dem Schulstart – ist die Zeit für ein eigenes Gerät gekommen, denn der Herr hält meinen alten Kassettenrekorder für die coolste Erfindung aller Zeiten. Und hört eine Otto-Kassette aus den 70ern in Dauerschleife. Oh no! Ein Pad muss her, um Musik zu hören, Leseapps und interaktive Bücher kennen zu lernen oder eben auch Mal ein Spiel zu spielen. Um einfach etwas Medienkompetenz erlernen. Die Erfahrung hat uns aber gelehrt, dass teure technische Geräte in Kinderhänden oft …äh sagen wir mal …kein gutes Ende nehmen. Wir waren daher auf der Suche nach einem geeigneten Kinderpad. Aber eines, was nicht gerade in einem Jahr out ist, weil man kaum Apps aufspielen oder keinen Webbrowser bedienen kann.

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Gefunden haben wir das Clempad 6.0 Pro für Kinder ab 6 Jahren. Dieses Tablet basiert auf Android und verfügt über einige vorinstallierte kindgerechte Apps, die aber durch uns Eltern einfach ergänzt werden können. Entweder nutzt man dabei die durchdachten (Lern-)Apps von Clementoni, kann aber auch bequem via Google Play auf das gesamte Sortiment zugreifen: muss dann aber auch mit nervigen Werbeinblendungen und Kaufaufforderungen rechnen. Das Gute am Kinderpad – es hat eine stoßfeste Schutzhülle und kann die ein oder andere Unachtsamkeit wegstecken.

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Da wir Eltern totale Newbies in Sachen Android sind, hat die Einrichtung des Pads etwas Zeit gekostet. Wir sind einfach ziemlich auf Windows eingefahren. Die Bedienungsführung ist zwar selbsterklärend, aber viele Einstellungen mussten wir eben händisch eingeben und konnten sie nicht von anderen Geräten übernehmen.

Nerdiges für die Profis unter euch

Das Clempad 6.0 Pro hat ein 10 Zoll IPS-Display, 16 GB Speicher und Clemenergy (ein Bewegungsmelder mit dem Kinder interaktiv ins Spiel eingreifen können). Das Herzstück ist ein 1,3 GHz Quad-Core-Prozessor. Außerdem hat das Pad eine 0.3 Megapixel Frontkamera, eine 2.0 Megapixel Rückkamera sowie eine Hologrammfunktion (die mit bestimmten Apps und einer aufsetzbaren Halterung funktioniert). Die beiden Kameras sind relativ schwach, machen bei hellem Tageslicht aber Fotos, die für Kids ok sind. Das Ergebnis ist eher was für den Fun-Faktor und nichts fürs Familienalbum. Muss ja auch nicht.

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Die Bildschirmauflösung ist mit 1280 x 800 Pixeln ok, für Spiele und YouTube-Filme ist sie vollkommen ausreichend und im Vergleich mit anderen Kinder-Pads top. Der Akku ist mit 4000 mAh nicht überdimensional, reicht aber aus – eine längere Autofahrt kann bei Dauernutzung  überstanden werden. Yeah! Ob die nächste Fahrt in den Urlaub entspannter sein wird, kann das Clempad allerdings leider nicht garantieren. Ich bin aber sehr zuversichtlich (allerdings brauchen wir dann zwei Tablets – ich ahne böses Gestreite).

Der Speicher ist mit 1 GB DDR3-RAM und 16 GB integrierter Speicherkarte für Kindergeräte hervorragend. Der Prozessor ist natürlich nicht mit dem in einem Surface oder iPad zu vergleichen, aber das ist eben auch eine andere Preisklasse und Zielgruppe. Das Pad lädt daher bei einigen Spielen etwas länger und braucht auch ein bisschen Zeit, bis es hochfährt.

Mit 150,- bis 180,- Euro ist das Clempad eines der teureren Kindertablets, bietet dafür aber auch einige Freiheiten, die es bei anderen Herstellern nicht gibt. Außerdem verfügt es über ein sehr großzügiges 10-Zoll-Display (die meisten anderen sind nur 7 Zoll), das kleinen Kindern dennoch super in der Hand liegt.

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Wir legen fest, was die Kinder dürfen

Im passwortgeschützten Elternbereich der Clempads können wir für jedes Kinderprofil Einstellungen vornehmen und bestimmt Apps frei schalten. Das macht es einfacher, falls zwei Kinder das Pad unterschiedlich nutzen dürfen.

Außerdem kann man im Kinderprofil für jeden Tag ein Zeitfenster für „Spielzeiten“ eintragen. Die Idee der Zeiten ist super, allerdings kann man nicht bestimmen, dass das Pad z.B. nur 30 Minuten am Tag genutzt werden darf und sich dann abschaltet oder ein Signal ertönt. Da ich nicht weiß, ob der feine Herr nun lieber nachmittags oder abends 30 Minuten spielt, ist diese Funktion für uns leider nicht so ganz ausgereift.

Zusätzlich zu den Apps können aber auch bestimmte Dienste wie der Google Play Store oder der Internetzugriff gesperrt oder freigeschaltet werden. Bei der YouTube-App ist es sogar möglich, einzelne Videos freizuschalten, wenn z.B. nur bestimmte Filme gesehen werden dürfen. Hier hätte ich mir gewünscht, dass auch gleich bestimmte Kanäle freigeschaltet werden können. Um eine größere Filmauswahl vorzubereiten, muss man so nämlich ganz schön viel Zeit investieren. Puuuh. Zur Zeit haben wir alles noch „offen“, aber sobald der feine Herr schreiben und demnach selbst nach Filmen suchen kann, muss ich mich damit noch genauer befassen.

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Medienkompetenz muss auch erlernt werden

Die Kinder können mit ihrem Profil nur auf die Apps und Dienste zugreifen, die durch die Eltern vorher auch „genehmigt“ wurden. Kleine Fotografen können hier auch ihr eigenes Fotoalbum oder Videos erstellen. Die Icons sind dabei leicht klickbar und selbsterklärend.

Der feine Herr hatte die intuitive Handhabung jedenfalls sehr schnell raus. Er greift selbständig auf die vielen Lernspiele und selbst herunter geladenen Spiele zu. So kann der feine Herr auch „Angry Birds“ oder „Plants vs Zombies“ spielen – was für ihr eigentlich das Wichtigste an der Sache war. Is klar, nicht? Allerdings poppen bei den Spielen via Google Play immer wieder Kaufaufforderungen auf, so dass wir hier regelmäßig eingreifen müssen (der Nachteil dieser Freischaltung).

Die Clementoni-Spiele sind für einen 6-Jährigen wirklich altersgerecht. Je nach Kind vielleicht auch etwas zu knifflig oder zu einfach. Wir sind gerade noch dabei herauszufinden, welche Spiele Spaß machen. Teilweise kann sogar der Rabauko mit seinen zwei Jahren mitspielen – auch wenn er nicht weiß was er tut, er freut sich, wenn etwas – visuell oder audiovisuell – passiert.

Als nächstes müssen wir noch die Hörspiele sowie die Hologrammfunktion testen. Das Gerät bietet wirklich so viele Möglichkeiten, dass wir nach nur zwei Wochen nicht alles ausprobieren konnten. Klar, denn das Pad ist ja auch nicht stundenlang in Benutzung.

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Das sagt Mutter:

Das Clempad hat all unsere Wünsche an ein Kinderpad erfüllt. Da wir kein ausrangiertes Pad auf Halde haben, finde ich es toll, dass HerrSjardinski endlich sein eigenes Gerät hat – und das dieses auch kindgerecht zugeschnitten ist. Er ist natürlich sehr auf die Spiele fixiert, was wir – als Gamer-Eltern – auch nicht weiter tragisch finden.

Allerdings mussten wir uns erstmal etwas an den „italienischen Charme“ des Clempads gewöhnen. So sind bei einigen Clementoni-Apps einzelne Überschriften oder Worte teilweise nicht ins Deutsche übersetzt worden. Außerdem war unser Testpad wohl vorher ein Messegerät und hatte leider einige Software-Macken – jedenfalls kamen sehr viele Meldungen, die einfach nicht wegklickbar waren. Der Support über das Formular auf der Clementoni-Seite funktionierte leider nicht, der Hersteller war aber nach persönlicher Mail sofort bereit, das Gerät zu überprüfen. Daher mussten wir einige Tage auf das Testpad verzichten.

Für die altersgerechten Einstellungen und Spiele würde ich mir auf der Clementoni-Webseite noch etwas mehr Informartionen wünschen – z.B. welche Apps für welches Alter passen, welche Grundeinstellungen in welchem Alter vorgeschlagen werden usw. Da ich mich das erste Mal mit sowas beschäftige, hätte ich gerne Einstellungshilfen zum Nachschlagen gehabt.

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Das sagt Söhnchen:

Ich finde es super, dass ich endlich meine Lieblingsspiele auf einem so großen Bildschirm spielen kann. Das geht auch viel einfacher, als auf Papas Handy, weil ich nicht dauernd aus versehen irgendwo drauf komme. Ich kann sogar Videos schauen. Wenn mich nur der Rabauke nicht immer stören würde. Das nervt echt. Und Mama soll mir endlich das mit den Hörbüchern zeigen.

Das sagt Papa:

Das Clempad Pro 6.0 (diese genaue Bezeichnung muss sein, denn es gibt etwa drölfzig verschiedene Varianten und Vorgänger) ist für mich für Kids von 5-10 (lt. Hersteller 6-12) Jahren sehr gut geeignet. Mit dem Versprechen „Das innovativste und sicherste Tablet für Kinder“ lehnt sich der Hersteller weit aus dem Fenster (und ich möchte nicht der Hausanwalt sein, wenn alle anderen Hersteller die Beweise dafür einfordern), aber ich denke, das kann hinkommen.

Man(n) ist versucht, das Pad technisch mit Erwachsenengeräten zu vergleichen – was natürlich aufgrund der total unterschiedlichen Zielgruppen, Ansprüche, Apps und vor allem einem deutlich geringeren Preis etwas ungerecht ist. Für Kids ist die Technik absolut ausreichend. Für alle, die in der Android-Welt zuhause sind, ist das Gerät auch sicher recht intuitiv und ich kann es fast ohne Abzüge empfehlen. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.

Allerdings möchte ich auch die Mankos nicht unerwähnt lassen: Zunächst mal haben wir zwei Mal ein „renewtes“ Gerät zu Testzwecken zugesendet bekommen. In Anbetracht der Tatsache, dass das erste Gerät aufgrund von Softwarefehlern praktisch nicht nutzbar war, das Display Kratzer aufwies, der Verschluss des SD-Karten-Slots beschädigt war, frage ich mich, wie man da ein positves Urteil fällen soll und ob das marketingtechnisch so clever ist. Auch das zweite zugesendete Gerät war offensichtlich nicht fabrikneu, es war sogar noch eingeschaltet und unter dem Profil eines Mitarbeiters angemeldet. Dafür funktioniert nun alles.

Das bringt uns gleich zum zweiten Punkt: Software, Support, Informationen auf der Website (das Gerät ist auf der Herstellerseite bis Dato nicht zu finden, obwohl es schon überall zu beziehen ist), sind nicht immer fehlerfrei. Es tauchen immer mal wieder italienische Worte auf, die da nicht hingehören. Klar – der Hersteller ist nicht Amazon oder Apple, aber ein bisschen mehr Sorgfalt wäre schon schön. Italienischer Charme, wie meine Frau es schön politisch korrekt ausdrückt, finde ich hier etwas untertrieben.

Und letztlich – bei den Sicherheitshinweisen steht, dass das Gerät nicht fallen gelassen werden darf, kein Druck auf das Display ausgeübt werden darf, das Gerät nicht nass werden darf … und so weiter. Wahrscheinlich muss das hier stehen – aber es hilft nicht wirklich zu überzeugen, dass das Gerät kindgerecht ist.

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Wer vielleicht ebenfalls auf der Suche nach einem tollen Kinderpad ist, wird das Clempad 6.0 Pro auf Amazon finden. Pssst: Weihnachten steht vor der Tür.



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