Spiele-Review: Animal Crossing – New Horizons [Nintendo Switch]

Freunde treffen, Konzerte und Messen besuchen, in den Urlaub fahren oder einfach mal das schöne Wetter in der frischen Luft genießen - in Zeiten von Corona ist dies derzeit nur schwer möglich. Daher kommt der mit Sehnsucht erwartete Titel „Animal Crossing - New Horizons" ungewollt zur perfekten Zeit. Allerdings steht man als kompletter Neuling zwischen den Fronten: Während die einen stolz ihre Charaktere und Häuser in den sozialen Medien präsentieren, gibt es auch solche, die den ganzen Hype nicht nachvollziehen können. Ob und wie uns die Lebenssimulation aus dem Hause Nintendo überzeugen konnte und auf welche Seite wir uns schlagen werden, erfährt ihr in unserer Review.

Ab in den Urlaub

Um unser bisheriges Leben hinter uns zu lassen und dem Alltagsstress zu entfliehen, haben wir das „Reif-für-die-Insel-Package" von Tom Nook gebucht. Dieser verfrachtet uns auf eine idyllische und einsame Insel, wo wir unser neues Leben gemeinsam mit zwei weiteren Inselbewohnern beginnen werden. Schnell fällt auf, dass „Animal Crossing" nur so vor Niedlichkeit und Lebensfreude strotzt. Selbst die Ingame-Sprache wirkt süß. Allerdings kann sie auf Dauer sehr nervtötend sein. Daher wurde bei etwas längeren Dialogen der Regler etwas heruntergeschraubt.

Auf der Insel angekommen, mussten wir zunächst einen geeigneten Platz für unser Zelt aufzusuchen. Während unserer kleinen Entdeckertour fiel schnell auf, dass die Welt unglaublich lebhaft und bunt ist. Man kann dem Wasser beim Fließen lauschen, die Blätter von den Baumkronen fallen sehen oder Insekten beobachten. Nachdem wir nun unser Zelt aufgeschlagen haben, kann das eigentliche Inselabenteuer auch beginnen.

Was mache ich jetzt?

Während die meisten schon ab diesem Zeitpunkt klare Ziele und Vorstellungen haben, wie ihre Insel in Zukunft auszusehen hat, ist man als kompletter Neuling ein wenig überfordert: Man hat bereits die Insel weitgehend erforscht, mit jedem Bewohner gequatscht und ein nettes Plätzchen zum Schlafen gesucht. Die Frage „Was mache ich jetzt?" ging uns daher durch den Kopf.

In unserer Verzweiflung haben wir anschließend Tom Nook aufgesucht, der uns gleich neue Aufgaben erteilt hat. So mussten wir beispielsweise Orangen pflücken, Äste aufsammeln oder Steine suchen, die anschließend für die Herstellung von Möbel oder Werkzeuge benötigt werden. Wir können sogar fischen und Insekten fangen, die anschließend ans Museum gespendet werden können. Unsere anfänglichen Zweifel haben sich nun in einen regelrechten Sammelwahn umgewandelt.

Neben dem Sammeln von Ressourcen müssen wir auch die Freundschaft mit unseren Nachbarn pflegen. Dazu gehört unter anderem das tägliche ,,Hallo"-Sagen. Aus Neugier und eventuell auch aus Langeweile haben wir einen Bewohner mit unserem Käscher gehauen, um zu sehen, ob und wie dieser reagiert. Nach mehrmaligem Schlagen ist unser Inselbewohner tatsächlich böse geworden. Eigentlich verständlich, denn wer würde nicht so ähnlich reagieren, wenn jemand euch ohne triftigen Grund eine rüberzieht. Um die Wogen wieder zu glätten, haben wir versucht das Gespräch zu suchen, was er vehement ausgeschlagen hat. Erst nach ein paar Minuten konnte er sich wieder beruhigen und wir konnten normal reden.

Spiele-Review: Animal Crossing – New Horizons [Nintendo Switch]© 2020 Nintendo

Nichts ist umsonst

Wie auch im realen Leben gibt es in „Animal Crossing" nichts geschenkt. So müssen wir den Kredit für das „Reif-für-die-Insel-Package" abbezahlen, was wir zu Beginn des Spiels als gegeben betrachtet haben. Mit einem Schlag hat sich der sympathische Waschbär Tom Nook zu einem tüchtigen und geldgierigen Geschäftsmann gewandelt. Doch wie zahlen wir den Kredit ab? Ganz einfach durch Insekten, Fische fangen, Obst pflücken oder Unkraut jäten.

Tatsächlich macht das Erforschen der Flora und Fauna sehr viel Spaß, da man immer etwas geboten bekommt. Insbesondere die Fangsprüche wie, „Ein Seebarsch! Manchmal bist du wirklich sehr barsch!" haben uns immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Hinzu kommt die musikalische Untermalung, die definitiv zu den größten Stärken des Spiels gehört. Sie ist entspannt, ruhig und vermittelt ein Gefühl von Urlaub und Gelassenheit.

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt

In „Animal Crossing: New Horizons" können wir nahezu alles individuell gestalten. Dazu gehört die Infrastrukturplanung, der eigene Charakter, das Haus oder die Tapete - unserer Kreativität sind keinerlei Grenzen gesetzt. Eine Sorge soll euch hier gleich genommen werden: Platzmangel wird es nicht geben, da die Insel auf mehrere Ebenen unterteilt ist, die nach und nach erforscht werden können.

Darüber hinaus gibt es die sogenannte „Bastelfunktion" mit der wir unsere Möbel oder Werkzeuge zusammenstellen können. Neben den erforderlichen Ressourcen sind zudem Bauanleitungen notwendig, die nach und nach freigeschaltet werden können. Zudem gibt es mit „Nook Meilen" eine Art Punktesystem. Diese erhalten wir nach dem Erledigen von täglichen Aufgaben, wie dem Hallo-Sagen der Inselbewohner. Diese Meilen können dann gegen neue Bastelanleitungen oder Möbel eingetauscht werden.

In der Ruhe liegt die Kraft

In „Animal Crossing" wird Abwechslung groß geschrieben, denn es gibt jeden Tag neue Ereignissen auf die wir uns freuen dürfen. Sei es der geplante Bau einer Brücke, das Warten auf die ersten Sprossen der Pflanzen oder der eigene Geburtstag - alles geschieht in Echtzeit. Von Stress oder Druck ist nichts zu spüren. Und genau das macht den Charme des Spiels aus, denn Häuser werden nicht sofort gebaut, sondern erst in ein bis zwei Tagen.

Doch was Animal Crossing wirklich besonders macht, das ist der Mehrspielermodus. Hier können wir lokal oder online die Inseln von Freunden besuchen und gemeinsam auf Abenteuer gehen. Das Besondere: Wir werden per Flugzeug zur Insel des Mitspielers geflogen.

Spiele-Review: Animal Crossing – New Horizons [Nintendo Switch]© 2020 Nintendo

Fazit

Wir konnten „Animal Crossing: New Horizons" schnell ins Herz schließen. Allerdings bedarf es ein wenig mehr Zeit und Geduld, damit wir uns auch selbst als richtigen Fan bezeichnen können. Aber man ist auf einem sehr guten Weg. Insbesondere in Zeiten von Corona ist das Spiel eine nette Abwechslung und bietet die Chance Freunde zu treffen und sei es auch nur virtuell.

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