Spiel nicht mit den Schmuddelkindern…

– wem tue ich mit so einer Aussage Unrecht?

Jeder von uns kennt irgendwelche Kinder, mit denen man das eigene Kind am liebsten nicht spielen lassen möchte. Sei es weil diese Kinder frech, vorlaut oder „unerzogen“ sind, weil man die Eltern nicht leiden kann oder aus sonst einem X-beliebigen Grund.

Bei uns fängt es schon im Spieltreff an. Dort ist diese eine Mutter, deren Kind verdreckt und voller Popelschmiere im ganzen Gesicht herumlungert. Die Haare sind völlig zerzaust und die Ohren dreckig. Das Kind kann natürlich nichts dafür. Trotzdem ekel ich mich ein kleines bisschen vor dem eigentlich, sonst ganz lieben Kind. Vielleicht liegt es aber auch an der Mutter des Kindes. Sie kommt mit kaputter Kleidung, dreckigen Fingernägeln und fettigen Haaren. Redet ein wenig asozial daher und ist mir einfach unsympathisch.

Vielleicht tue ich dieser Mutter aber auch einfach Unrecht, denn ich habe bisher kaum ein Wort mit ihr gesprochen. Ich höre meistens nur bei ihren Gesprächen mit zu, anstatt aktiv daran teilzuhaben. Vielleicht ist sie sehr gestresst und kommt einfach nicht zum Haare waschen oder sie hat wenig Geld und kann sich keine neue Kleidung kaufen.
All das ist mir bewusst, trotzdem fällt es mir manchmal schwer, über meinen Schatten zu springen und mein Kind, mit dem „Schmuddelkind“ spielen zu lassen.

Ich möchte meinem Kind den Umgang mit anderen Kindern nicht verbieten. Es ist mir sehr wichtig, dass mein Kind Erfahrungen sammelt und lernt, unter verschiedenen Menschen, in aller Linie aber Kindern, einen Platz zu finden. Mein Kind soll sich völlig frei seine Freunde aussuchen können. Ebenso ist es mir wichtig, für jedes Kind was zu Besuch kommt, eine gute Gastmama zu sein.

Aber wovor habe ich Angst?

Habe ich Angst, dass mein Kind sich negative Verhaltensweisen von dem anderen Kind oder dessen Mutter abschauen könnte?
Habe ich Angst, dass man uns mit dieser Familie in Verbindung bringen könnte?
Ich weiß es eigentlich gar nicht so genau und bei näherer Betrachtung, merke ich, wie Unrecht ich dieser Familie im Grunde tue. Sie haben mir nichts getan, waren weder frech noch abgehoben oder irgendwas in dieser Form. Vielleicht hat ja sogar mein geliebtes Kind, schlechten Einfluss auf das „Schmuddelkind“? Ich weiß es nicht und möchte nicht mehr so schnell urteilen! Denn wer weiß wie andere über unsere Familie reden. Ich trage meine Lieblingsturnschuhe auch schon seit zig Jahren und finde nicht immer Zeit mir die Haare zu waschen. Mir ist es egal ob ich Breiflecken auf der Kleidung habe, oder ob mein Kind farblich passende Klamotten trägt.

Was habe ich daraus gelernt?

Oftmals verurteile ich andere Menschen vorschnell. Ich kenne die Person nicht wirklich und stecke sie trotzdem in eine Schublade. Das ist weder fair noch gerecht. Vielmehr sollte ich mir die positiven Dinge vor Augen führen oder kurz inne halten und versuchen so objektiv es geht, die Person zu betrachten.

Wie geht es euch? Habt ihr ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht? Wie geht ihr mit solchen Verhaltensweisen um? Ich bin gespannt und freue mich von euch zu lesen.

Alles Liebe
Nina


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