Jeder von uns stand schon einmal in einem Fahrstuhl oder Waschraum, in dem ein Spiegel an einer Wand und ein anderer Spiegel an der exakt gegenüberliegenden Wand angebracht waren. Blickte dann das Auge in einen der beiden Spiegel, und zwar möglichst frontal, sah man sich in einem unendlich langen Gang wieder, mit unendlichen vielen Klonen seiner selbst, die alle so erstaunt guckten wie man selbst.
Dabei war dieser Gang immer noch der enge Fahrstuhl. Oder Waschraum. Doch wie sieht es mit dem eigenen Bad oder Wohnzimmer aus? Ohne Zweifel sind Spiegel sehr verlockend, wenn es um die optische Vergrößerung des Raumes geht. Schließlich sind Illusionen meistens gut genug, um sie der Realität vorzuziehen. Trotzdem gibt es einige Dinge zu beachten.
Wichtig ist, wo man den Spiegel an der Wand platziert. Ein Spiegel im Badezimmer, worin man sich selber sieht, hat wenig Wirkung bei der Raumvergrößerung – eher wirkt er wie ein eingeschnittenes Loch. Auch die eigene Reflexion ist nicht hilfreich, denn durch sie merkt man sofort, dass das im Spiegel nur wieder der eigene Raum ist.
Besser sind daher Spiegelstreifen, die an Raumkanten oben oder seitlich angebracht sind, wo man sich selbst selten oder gar nicht sieht. Blickt man dann darauf, ist keine Raumecke mehr zu sehen, sondern eine Wand, die sich in eine Richtung optisch fortsetzt, wo eigentlich die andere Wand anfängt.
An bestimmten Stellen können Spiegel auch dann eine Wirkung haben, wenn man sich selbst darin sieht: Zum Beispiel am Ende eines Korridors, wo ein großflächiger Spiegel dessen Länge optisch glatt verdoppelt. Oder an einer Ecke, die man sich meistens schräg frontal anschaut. Wird dort ein Spiegel platziert, verwandelt sich die Ecke zu dem Raum, der eigentlich vor ihr liegt.