Titel: Spiegel: Novelle
Autor: Cixin Liu
Übersetzer: Marc Hermann
Format: Klappbroschur
Preis: 9,99 €
Seitenzahl: 142 Seiten
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-31912-7
Bewertung: 4 Sterne
Inhalt
Der ehrgeizige Beamte Song Cheng deckt einen unglaublichen Korruptionsskandal auf. Bevor er die skrupellosen Machenschaften jedoch veröffentlichen kann, fliegt er auf und wird ins Gefängnis geworfen. Ihm ist klar, dass sein Leben bald enden wird, als plötzlich ein Fremder mit einem Supercomputer auftaucht, der Song Cheng sagt, dass er alles weiß. Über jeden. Die Zukunft könnte damit für alle Zeiten verändert werden.
Nachdem ich „Die drei Sonnen“ gehört hatte, war ich völlig im Sci-Fi Fieber und wollte unbedingt weitere Bücher von Cixin Liu lesen. Als ich beim Bloggerportal „Spiegel“ entdeckt habe, versuchte ich mein Glück und bekam das Buch zugeschickt. Herzlichen Dank dafür!
Die Novelle umfasst ca. 100 Seiten auf denen Cixin Liu auf eindrucksvolle Weise beweist, wie ein gesamtes Weltbild verändert werden kann. Die Physik, die diesem Gedankenexperiment zugrunde liegt verstehe ich überhaupt nicht, dennoch hat der Autor es geschafft mich auf diesen wenigen Seiten komplett zu überzeugen. Es hat unglaublich großen Spaß gemacht Song Cheng und dem Unbekannten zu folgen und die schrecklichen Folgen dessen, was sie entdecken, mitzuerleben.
Man kann sich nur schwer in die Protagonisten hineinversetzen und ich denke, dass das auch nicht das Ziel des Autors war. Er wollte höchstwahrscheinlich den Leser zum Nachdenken anregen. Es gibt so vieles, was wir Menschen noch nicht wissen und entdecken können. Es gibt so vieles, über das wir uns vielleicht noch gar keine Gedanken gemacht haben und es gibt so vieles, das wir beschützen sollten, um einem Schicksal wie in „Spiegel“ angedeutet, zu entfliehen. Viel mehr kann und will ich zu dieser Novelle eigentlich gar nicht sagen. Die Geschichte ist kurz und jedes Detail mehr würde euch sicher den Spaß daran nehmen.
Das Nachwort von Sebastian Pirling fand ich ebenfalls sehr gelungen. Er geht näher auf den Autor und seine Literatur ein. Für mich erklärt er vieles in verständlicher Art und Weise und, soweit man das kann, habe ich (hoffentlich) richtig verstanden, um was es in „Spiegel“ geht.
Fazit
„Spiegel“ ist für mich eine sehr gelungene Novelle, die zum Nachdenken anregt. Das Gedankenexperiment hätte jedoch durchaus Potential gehabt länger zu sein, um mehr Fragen zu beantworten, als die Geschichte konnte. Der Spaß daran, mitzudenken und zu überlegen wurde durch die Kürze des Buches jedoch nur noch unterstützt. Wer Fan von Cixin Liu ist, der sollte sich diese Novelle nicht entgehen lassen.