Nachdem am 23. Oktober der erste DLC für Spider-Man, mit dem Titel „Der Raubüberfall" erschien, folgt nun die direkte Fortsetzung für das PS4 exklusive Gaming-Abenteuer der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft. Ob die „Revierkämpfe", so der Name des zweiten DLCs im Rahmen des Season Pass „Die Stadt die niemals schläft", weiterhin begeistert oder erste Ermüdungserscheinungen zeigt, verrät euch der Test
Wie gelangt man zu Hammerhead?
Was bisher geschah...
Gleich zu Beginn feuert der DLC ein Actionfeuerwerk ab: während Maggia und Hammerheads Schläger sich unter Einsatz aller zur Verfügung stehenden Waffen eine Straßenschlacht liefern, ist der Spieler gefordert, alle Kämpfer beider Seiten dingfest zu machen. Und hier wird deutlich spürbar, dass dieser DLC (endlich!) den Schwierigkeitsgrad deutlich erhöht. Keine Sorge, wird reden hier nicht von roguelike oder soulslike, gemessen am restlichen Spiel werden hier aber auch Spidey-Veteranen gefordert. Eine Chance hat hier nur, wer alle Gadgets des Wandkrabblers geschickt einsetzt. Neben den neuen Gegnertypen aus dem ersten DLC, die mit Gatling auf Spinnenjagd gehen, gesellen sich nun auch neue Gegner mit Sable Technologie hinzu. Im Grunde sind es Anzugträger mit Schutzschild und Teilen einer Sable Kampfausrüstung, die mit einem Rammangriff das von Sable bekannte rote Energiefeld in gerader Linie über den Boden erzeugen. Dieses Kraftfeld verhindert, einmal berührt, für einige Zeit den Einsatz der Spider-Gadgets. Einzeln leicht beherrschbar, werden Gegnergruppen durch diese Jungs doch ganz schön aufgewertet. Der Rammangriff verursacht eine Menge Schaden und die deaktivierten Spezialfähigkeiten, für die unmittelbare Zeit nach dem Treffer, sorgen für weitere Probleme.
Die Blechtrommel
Katzen mögen keinen Regen
Schade ist vor allem, dass abseits der Mafiastory, im nun verregneten New York, keine anderen Storyelemente aus dem Vorgänger-DLC fortgeführt werden, ja stellenweise nicht Mal Erwähnung finden. Wer sich an das gemeine Cliffhängerende von „Der Raubüberfall" erinnert wird sich mit dem Abspann bzw. auch der Szene nach dem Abspann von „Revierkämpfe" vielleicht ähnlich verwirrt am Kopf kratzen wie ich. Schließlich war das Ende der Geschichte rund um Black Cat doch so aufgebaut, als würde hier etwas Bestimmtes fortgesetzt und/oder sich die Abläufe auf Peter auswirken. Pustekuchen. Außer dem Nachjagen nach den neuen Ganoven und einer einzigen Schleichmission sowie einem Bosskampf passiert hier inhaltlich nicht viel. Immerhin bleibt einem bei dem kurzen Stealthabschnitt MJ erspart, steuert man doch einen Spiderbot. Was auch tatsächlich sehr gut umgesetzt ist und Spaß macht.
Betrachtet man aber den Bosskampf und vergleicht die kinoreife Inszenierung der Bosse im Hauptspiel mit diesem kurzen Scharmützel drängt sich schnell die Frage auf, ob hier nicht mehr drin gewesen wäre. Ganz ehrlich: so sehr ich einen tollen Bossfight in „Der Raubüberfall" vermisste habe, so sehr hätte ich auf diesen laschen Endkampf in „Revierkämpfe" auch verzichten können.
Die Stimme im Kochtopf?
Fazit
Dieser DLC fällt storytechnisch deutlich ab, bietet mit seinem herausfordernden Actionfokus aber dennoch weiteres Futter für absolute Fans. Da helfen auch keine weiteren Screwball-Herausforderungen oder drei weitere Anzüge. Yuri und Hammerhead sind trotzdem interessant genug, die Hoffnung auf einen grandiosen dritten DLC noch nicht aufzugeben. Dann aber bitte wieder mit einem spannenden, fordernden und toll inszenierten Bosskampf und einer Zusammenführung aller bisher relevanten Storyfäden zu einem großen Netz. Vielleicht deuten ja die Telefonate mit Miles in „Revierkämpfe" auch auf eine größere Rolle für ihn im letzten DLC hin? Spideyfans lassen sich sicherlich ohnehin nicht vom Kauf des DLCs abhalten. Alle anderen sollten nun doch warten, bis man das gesamte Paket, bestehend aus allen drei DLCs, bewerten kann.