Spider-Man DLC-Finale im Test- schafft Silver Lining einen würdigen Abschluss?

Erstellt am 2. Januar 2019 von Gamingnerd

Seit dem 21.12. steht der letzte, finale DLC Silver Lining für die DLC Kampagne von Spider-Man für die PS4 bereit. Damit wird die Story von „Die Stadt, die niemals schläft" abgeschlossen. Nachdem der Raubüberfall begeistert hat und dafür der zweite DLC, Revierkämpfe, eher ernüchtert hat, werfen wir einen besonders kritischen Blick auf das große Finale.

Silver Sable ist zurück in New York!

Nach 3,2 GB Download und wahlweise für 7,99 € oder im Season Pass für 19,99 € bekommt ihr das große DLC-Finale von Spider-Man auf der PS4. Dabei kommt Silver Sable zurück nach New York, um ihre Ausrüstung von Hammerhead und seinen Handlangern zurückzuholen. Sie macht dabei keine Kompromisse und benötigt ihre Waffen, um sich weiter im Konflikt ihres Heimatlandes für die Unterdrückten einzusetzen. Bei der Jagd durch die Straßen New Yorks warten insgesamt vier optionale Nebentätigkeiten sowie sieben weitere Trophäen auf interessierte Wandkrabbler.

All roads lead to this!

Yuri, Hammerhead, Silver Sable, MJ, Miles und zahllose Schlägertypen warten nur darauf, Spidey entweder unter die Arme zu greifen oder ihm den Gar auszumachen. Der Abspann der letzten Episode machte deutlich, dass wir Hammerhead nicht das letzte Mal gesehen haben. Seine Schergen sind immer noch aktiv in der Stadt und tauchen überall dort auf, wo Ausrüstung von Silber Sable darauf wartet, gestohlen zu werden. Dabei bedarf es zunächst einiges an Überzeugungsarbeit von Peter, ehe Silver Sable sich auf eine Zusammenarbeit einlässt. Wer sich nur auf die Story konzentriert sieht nach ca. 1,5 Stunden den letzten Spidey-Abspann über den Bildschirm flackern. Abseits der Hauptgeschichte warten aber auch erneut diverse Screwball-Herausforderungen.

Screwball eher so meh, der Rest dafür top!

OK, ich muss wohl erst einmal zugeben, dass ich weder die Schleichabschnitte mit Mary-Jane, noch die Screwball-Herausforderungen besonders motivierend oder als toll designed empfunden habe. Umso besser haben mir hier die Abwesenheit von Schleichabschnitten gefallen und die Tatsache, dass die Screwball-Aufgaben rein optional sind. Es gibt zwar einen Abschnitt, in dem man als Peter Parker zu Fuß auf den Straßen einen Verdächtigen verfolgen und sich zeitweise unter die anderen Passanten, zwecks Tarnung, mischen muss, aber das ist nur ein extrem kurzer Abschnitt. So wird hier an keiner Stelle Geschwindigkeit aus dem Action-Adventure genommen.

In New Yorks Straßenschluchten toben sich Hammerheads Leute aus und bieten Spidey so die Möglichkeit, in einigen Stadtbezirken weitere Verbrechen zu verhindern bzw. zu stoppen. Dabei haben die bösen Buben erneut einen neuen Gegnertyp dabei: Schläger mit Kampfrüstung, die der von Hammerhead sehr ähnelt. Sie teilen ähnlich hart aus wie die aus dem Hauptspiel bekannten dicken Jungs, sind dafür aber wesentlich agiler. Vor allem die Variante mit Jetpack wirft sich hier besonders effektvoll in den Kampf gegen Peter.

Das Abarbeiten der Olympus-Basen versorgt uns mit einigen weiteren und interessanten Story-Schnipseln, rund um einen Mitarbeiter von Sable Industries, der aus dem gleichen Land wie Silver Sable kommt. Im Verlauf der Kämpfe in den Basen und bei der Sicherstellung der Sable-Waffen, erfahren wir so mehr über Silver Sable und wie sie zu der knallharten Söldnerin geworden ist, die wir bisher kennengelernt haben. Das lohnt sich!

Weiter lohnt es sich auch bei Anrufen von Miles kurz inne zu halten und nicht die nächste Mission zu starten, bevor das Telefonat zu Ende ist. Oder wusstet ihr, weshalb Mathematik wichtig ist, wenn man als menschliche Spinne verkleidet an selbst entwickelten Fäden durch New York schwingt? Hier werden nochmal klarere Akzente für einen weiteren Spider-Man Ausflug auf der PS4 gesetzt.

Zu guter Letzt finden wir ziemlich mittig zur Story einen Audio-Mitschnitt, von denen es insgesamt neun Stück an verschiedensten Orten in der Stadt zu finden gibt. Diese Schnitzeljagd wirkt zunächst wenig anspruchsvoll, werden die Fundorte doch auf der Karte markiert. Vor Ort bedarf es aber noch einiger Sucharbeit, bis man die Hinweise an den Tatorten gefunden hat. Warum man das Ganze machen sollte? Weil es hier um Yuris Schicksal geht. Sie ist wegen ihres harten Vorgehens gegen Hammerhead aufgrund seiner Brutalität gegenüber den Polizisten, ihren Kollegen, beurlaubt worden. Auch sie wird bestimmt in einem potentiellen Sequel einen weiteren Auftritt haben. Und irgendwie ist ihr charakterlicher Wandel auch absolut nachvollziehbar, was es vielleicht auch so gruselig macht. Wovon ich genau spreche? Na dafür müsst ihr schon alle neun Fundstellen abklappern!

Doch abseits der optionalen Nebenbeschäftigungen wartet ja auch noch die Hauptstory: hier wird gekämpft, gejagt und versucht, so viel Ausrüstung vor Hammerhead zu schützen wie möglich. Dabei bekommt Silver Sable mehrere verdammt coole Auftritte und macht dabei deutlich, dass sie sich technisch nicht hinter Wakanda oder Stark Industries verstecken muss. Insgesamt geht es hier nochmal actionreicher zu als in den anderen beiden Kapiteln und alles mündet in einen Bosskampf, der auch definitiv so verstanden werden darf und auch gut ausgerüstete Spinnenhelden vor eine Herausforderung stellen wird. Obendrein erfahren wir noch, was mit Blackcat passiert ist! Der Kampf, die damit verbundenen Gameplay-Elemente und der Weg zu diesem Kampf sowie weitere Hintergründe zum Olympusprojekt von Sable und Oscorp, runden nicht nur dieses Kapitel, sondern die gesamte DLC-Kampagne sinnvoll ab.

Fazit

Das war knapp! Nachdem der letzte DLC doch insgesamt sehr enttäuscht hat, findet Spidey in Silver Lining wieder zurück zur alten Stärke. Die Geschichte ist spannend, wird auch spannend erzählt und endlich liefert uns der DLC einen würdigen Bosskampf, auf den wir in den vorangegangen Downloadinhalten verzichten mussten. Die Nebenaufgaben liefern interessante Storyergänzungen und bringen so auch einige Nebencharaktere auf einen Pfad für ein Sequel. Auch die Telefonate mit Miles tragen ihr übriges dazu bei. DLC-Neulinge sollten hier aber nicht einsteigen, da storytechnisch das Wissen aus Raubüberfall und auch aus Revierkämpfe vorausgesetzt wird. Neue Anzüge sind natürlich genauso dabei wie neue Screwball-Herausforderungen. Dafür gibt es dieses Mal keinen Schleicheinsatz, von einem kurzen Spaziergang als Peter Parker mal abgesehen. Damit ist nun auch die Zeit gekommen, die gesamte Kampagne von „Die Stadt, die niemals schläft" zu bewerten und auch wenn das Abenteuer in der Mitte, vor allem einzeln betrachtet, erhebliche Ermüdungserscheinungen aufwies, so überzeugt das Gesamtpaket dann doch. Nicht zuletzt dank des überzeugenden Abschlusses. Fans von Spidey machen mit dem großen DLC-Paket nichts falsch! Außer vielleicht, dass sich damit die Wartezeit auf eine Fortsetzung gefühlt noch schwerer ertragen lässt.

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