Es war mal wieder an der Zeit etwas neues auszuprobieren, wobei ganz neu ist es auch nicht … Als Kind aufgewachsen in der USA erinnere ich mich noch sehr gut an Urlaube und ewig lange Autofahrten entlang der US Süd-Ost Küste. Eine Küste an der man bis heute noch die Einflüsse Groß Britanniens, Spaniens und Frankreichs sieht, spürt, hört und vor allem: schmeckt. Am meisten hat mich allerdings als kleines Kind New Orleans fasziniert … Und so stand ich gestern Abend barfuß in unserer Küche vor einem riesigen mattgescheuerten Blechtopf – die Luft geschwängert von Jazz, Cajun, Creole und Voodoo, während draußen die Sterne hell glitzerten und eine schwüle, drückende Brise den Geruch vom leise gluckernd-schmatzenden Sumpf hinein trug – und kochte ein kräftiges Chowder …
So habe ich's mir auf jeden Fall vorgestellt.
Kindheitserinnerungen an ein weit entferntes Land –
Spicy Chicken & Chorizo Chowder
Rezept für 4:
100g pikante Chorizo am Stück
500g Hähnchenbrust
4 mittelgroße Kartoffeln
1 große Zwiebel
400ml Kokosmilch
300ml Hühnerbrühe
1 Aubergine (falls erhältlich 4-5 Okraschoten)
1 Knoblauchzehe
Saft 1 Limette
Pfeffer, Salz, Paprikapulver
1 frische Chilischote
Kerbel zum garnieren
Olivenöl
(Ja, ja ich weiß – es ist kein original Chowder Rezept …
Chowders werden eigentlich mit Sahne gekocht und eine eigentlich Muss-Zutat ist Mais … Darauf hatte ich aber keine Lust!)
Chorizo in kleine Würfel schneiden. Hähnchenfleisch in mundgerechte Stücke schneiden. Zwiebel, Knoblauch, Kartoffel, Aubergine, bzw. Okras, waschen, gegebenenfalls schälen, Zwiebel und Knoblauch sehr fein würfeln, Kartoffel und Aubergine grob würfeln. Chili halbieren und je nach Schärfeverträglichkeit das Weiße samt Kerne ganz oder nur teilweise entfernen.
In einem großen Topf wenig Öl erhitzen und zunächst die Chorizowürfel auslassen und kross anbraten. Dann das Hähnchenfleisch hinzugeben, ebenfalls gut anbraten. Wenn der Topfboden braun geworden ist die Hitze reduzieren, Zwiebeln, Knoblauch samt des Chilis hinzugeben, wenige Minuten andünsten bis die Zwiebeln glasig sind, Kartoffeln beigeben und ebenfalls wenige Minuten andünsten. Mit der Kokosmilch ablöschen und mit der Brühe auffüllen. Kräftig umrühren damit sich die Röstaromen vom Topfboden lösen.
Die Aubergine, bzw. Okras, getrennt in einer heißen Pfanne mit Olivenöl und etwas Knoblauch braun anbraten und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Erst ganz zum Schluß kurz vor dem Servieren in die Suppe geben, dann wird sie nicht schleimig.
Den Eintopf mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Limette würzen. Leise köcheln lassen bis die Kartoffeln schön weich sind, dann final abschmecken.
Die Suppe mit viel Einlage in tiefen Tellern oder Schüsselchen anrichten und mit etwas Kerbel bestreuen (Koriander würde auch sehr gut passen), ein kaltes Bier dazu und im Fernseher eine Dokumentation über die Louisiana Swamps einschalten und ihr vergesst, dass ihr euch eigentlich auf der heimischen Couch lümmelt.
Packt's An!
p.s. Falls sich jemand fragt was das für Brotecken neben der Schüssel sind, ich hab ganz einfach Tortillas in einer Pfanne kross ausgebraten und dazu gereicht!