Apfelkuchen verbinden die Meisten wahrscheinlich eher mit September und dem Herbst. Unser Apfelbaum ist allerdings sehr frühtragend und wir haben heute Morgen die letzten Äpfel vom Baum geholt. Dieser Baum ist älter als ich, aber ich kann mich nicht erinnern, dass er mal so schöne, große Früchte hatte. Normalerweise fallen die alle schon vorher ab und man schnippelt Stunden an 2cm kleinen Äpfeln herum. Diesmal aber, wie gesagt, nicht und daher war das naheliegende Backthema für dieses Wochenende: Apfelkuchen. Ich wollte mal wieder meine Tarteform benutzen und so gibt es also eine gedeckte Apfeltarte. Wem jetzt noch nicht nach Gewürzen ist, kann diese auch etwas reduzieren oder stattdessen mit etwas Cidre oder Rum "parfümieren".
Für 1 TarteformErstmal kümmern wir uns um die richtige Temperatur einiger Zutaten. Um Eiswasser und richtig kalte Butter zu bekommen, lege ich die Butter und ein Gefäß mit Wasser für ca. 10 Minuten ins Gefrierfach.
200g Mehl
1 TL Salz
1 EL Zucker
165g Butter, kalt
3 - 4 EL Eiswasser
1 TL Zitronensaft
750g Äpfel, entkernt, geschält
2 EL Karamellsirup
2 EL Zitronensaft
100 - 150g brauner Zucker
2 EL Stärke (oder Puddingpulver)
1 TL Zimt
1 Msp. Muskatnuss, gemahlen
1 Msp. Nelken, gemahlen
2 EL Butter
Diese Art der Teigzubereitung, mit eiskalten Zutaten, sorgt für eine schöne blättrige Konsistenz des Teiges. Die kleinen Butterbrösel schmelzen durch die Kälte erst so richtig beim Backen und so gibt es diese zarte, blättrige Kruste.
Während also Butter und Wasser im Gefrierschrank chillen (Knüller-Gag, ich weiß) die trockenen Zutaten Mehl, Salz und Zucker in einen Zerkleinerer mit Messer geben und einmal kurz vermischen lassen. Wenn die Butter schön kalt ist, in kleinen Stücken in das Mehl schneiden und die Maschine kurz laufen lassen bis die Masse bröselig aussieht. Nun noch das mit Zitronensaft gemischte Eiswasser hinzugeben (lieber erstmal nur einen Teil davon, der Teig darf nicht klebrig sein) und erneut anstellen bis sich ein grober Teigball gebildet hat. (Wer kein solches Gerät hat, kann das auch mit einem Messer machen. Mehl auf die Arbeitsfläche, Butterwürfel drauf und mit schnellen Hackbewegungen einarbeiten. Zuletzt schnell mit kühlen Händen das Wasser einkneten.)
Den Inhalt des Behälters auf eine Arbeitsfläche geben und rasch mit den Händen die letzten Mehlreste einarbeiten. Den Teig in zwei Teile aufteilen und in Frischhaltefolie gewickelt ca. 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Nach der Ruhezeit ein Päckchen Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf einer leicht bemehlten Fläche etwas größer als die Tartform ausrollen. Es sollte nicht viel Mehl nötig sein. Der Teig muss trocken, aber elastisch sein. Beim Ausrollen immer wieder unter den Teig greifen und die Platte um 90 Grad drehen. So wird er, wie ich finde am gleichmäßigsten ausgerollt und man merkt gleich, falls noch etwas Mehl gebraucht wird.
Die Teigplatte jetzt (eventuell mithilfe des Ausrollstabs) auf die Tarteform legen und vorsichtig den Boden und den Rand andrücken. Um den Teigüberhang loszuwerden, schmirgel ich mit einer Palette auf dem Tarterand entlang. So fällt der Teig außen einfach ab und man hat einen sauberen Rand. Den Teigrest zu der zweiten Teighälfte im Kühlschrank packen.
Um das Durchweichen des Bodens zu verhindern kann man diesen etwas mit einer Gabel einstechen und/oder mit einer Mischung aus 1 TL Mehl und 1 TL Zucker bestreuen.
Die Füllung jetzt in die Tartform geben und gleichmäßig verteilen. Darauf noch einen Esslöffel Butterflöckchen geben.
Ich hatte noch etwas "Brühe" in der Schüssel, in der ich die Füllung zubereitet habe. Diese habe ich mit einem Esslöffel geschmolzener Butter verrührt und mit einem Pinsel auf den Teigdeckel aufgetragen. Ansonsten einfach nur die geschmolzene Butter darauf verstreichen. Den Deckel jetzt noch ein paar Mal einstechen und dann für ca. 40 - 50 Minuten backen lassen bis die Tarte schön goldbraun ist.
Schmecken lassen!