Der nordkoreanische Führer (hey, das ist kein Nazi-Vergleich; er nennt sich selbst so (bzw. lässt sich so nennen)) Kim Jong-un hat am gestrigen Sonntag die Wahl mit einem Ergebnis von glatten 100 Prozent gewonnen!
Dazu schrieb Christoph Baumgarten mir in einer Mail, die ich Euch nicht vorenthalten will:
Dabei ist das Ganze doch bei nüchterner Betrachtung ein eindrucksvolles Beispiel für die Macht der Literatur. Wenn diese Welle der Begeisterung, dieses klare Ergebnis, nicht durch die Gedichte Kims herbeigeführt worden ist, weiß ich’s wirklich nicht. Woran soll’s denn sonst bitte liegen?
Also voran! Da könnten sich Angela Merkel und Werner Faymann noch ein Stückchen abschneiden und mit eigenen Gedichten die Politikverdrossenheit in Deutschland und Österreich eindrucksvoll bekämpfen, auf dass sich die Massen freudig erheben und an demokratischen Prozessen teilnehmen! Die sollen nach Nordkorea schauen, wo von Demokratieverdrossenheit aber auch nicht die geringste Spur ist und die Menschen begeistert jede Möglichkeit der Mitgestaltung am Staatswesen in Anspruch nehmen. Davon, dass wir Banausen uns nie zu den literarischen Höhen eines Kim Jong Un aufschwingen werden können, dürfen wir uns nicht entmutigen lassen.
Gut, ewige Nörgler könnten jetzt einwenden, dieses klare Ergebnis sei nicht unwesentlich dadurch erleichtert worden, dass jeweils nur ein Kandidat eingetreten sei. Man kann’s nun mal nicht jedem Recht machen. Und wen bitte ein Ergebnis von 100 Prozent nicht überzeugt, den überzeugt wohl gar nichts mehr.