Autor: Hannah Harrington
Genre: Jugendbuch ab 12 Jahren
Verlag: Mira Taschenbuch
Format: eBook, 304 Seiten
ISBN: 978-3862788484
Inhalt:
Über andere lästern, für Chelsea gibt es nichts schöneres.
Bei einer Party beobachtet sie eine intime Situation und natürlich trägt sich den Klatsch gleich in die Welt – dieses Mal hat es jedoch schreckliche folgen. Noah, ein Schulkamerade wird zusammengeschlagen, liegt im Koma und plötzlich wird Chelsea von allen gemieden. Um ihren Fehler nicht zu wiederholen, beginnt sie zu schweigen. Dafür wird sie von manchen noch mehr gehasst und findet doch neue Menschen, die sie bis jetzt übersehen hat. Jetzt muss sie sich nur noch selbst verzeihen können.
Meine Meinung:
Von It-Girl zur Außenseiterin, die Wandlung wird rasch vollzogen. Und eigentlich, eigentlich hat mein keinerlei Mitleid mit Chelsea, warum auch? Durch ihr loses Mundwerk kam es erst zu dieser Situation, Klatsch ging ihr über alles und nun denkt man: Naja, das Mitleid kommt sicherlich noch – tut es aber nicht, weil Chelsea absolut unsymphatisch ist. Sie schweigt, weil sie ihren Fehler gut machen möchte, aber eigentlich sieht sie ihren Fehler gar nicht sein, sie redet sich ein, dass sie ja doch gar nichts dafür kann, sie hat niemanden verprügelt und das ganze Buch über, sieht sie nicht ein, dass doch sie die Quelle war. Mit jeder Zeile fing ich sie mehr und mehr an zu hassen, was vermutlich nicht Sinn und Zweck der Geschichte war, vermutlich sollte man einer Bekehrung beiwohnen, die ich allerdings nicht sehen konnte.
Man mag jetzt denken: Okay, ihr hat das Buch nicht gefallen, allerdings ist es nicht so, weil der Schreibstil sehr angenehm war und man doch wissen wollte, wie die Geschichte nun doch ein Ende findet. Es wäre natürlich vorteilhafter gewesen, hätte man eine Wandlung sehen können, weil es eigentlich richtig gewesen wäre, hier wird somit ein falsches Bild vermittelt und doch, doch hat mir das Buch letztendlich gut gefallen, weil es eben neben Chelsea andere Menschen gibt – die „Außenseiter“, die liebenswert und wertefrei mit ihr umgingen.
In einigen Rezensionen wurde angemerkt, dass die Lösung der Probleme viel zu einfach war, ich sehe es jedoch so, dass die Geschichte weitergeht und noch gar kein richtiges Ende gefunden hat. Einige Dinge lösen sich auf, sicherlich, aber es bleibt noch genug Spielraum, um sich eine Fortsetzung selbst zusammenzureimen, wobei auch hier schön gewesen wäre, wenn das Buch weitergehen würde, aber irgendwann fehlen die Worte.
Leider ist das Buch auch so, dass es sich eigentlich nur um Chelsea dreht, das Verbrechen bleibt irgendwie außen vor, obwohl es doch so ein wichtiges Thema behandelt, hier hätte man tiefer gehen können, damit hier nicht nur Chelsea als Opfer dargestellt wird, sondern auch Noah, der es eigentlich auch ist.
Fazit:
Lese ich meine Zeilen, dann könnte ich wirklich denken, das Buch würde ich nicht empfehlen, tue ich aber doch, weil es Grundzüge hat, die gut sind und doch den Schreibstil ein gutes Jugendbuch über Mobbing und Hass ist, wenn natürlich Luft nach oben bleibt.