Kindersegen – Schwanger mit 50Plus
Diese Meldung sorgt im Momant für Schlagzeilen: Die 65jährige Lehrerin Annegret Raunigk aus Berlin und Mutter von 13 Kindern (sowie Großmutter von 7 Enkeln) erwartet nun 9 Jahre nach ihrer letzten Entbindung Vierlinge. (siehe auch den Bericht auf Spiegel Online).
In diesem Artikel werde ich meine persönliche Meinung zu einem Kindersegen mit 50Plus zum Ausdruck bringen, würde mich aber auch über eine rege Diskussion sehr freuen.
Später Kindersegen dank der medizinischen Technik
Inzwischen ist es keine Seltenheit mehr, dass Frauen über 40 Kinder bekommen. Wenn sich aber ein Kinderwunsch mit über 50 einstellt, dann muss die medizinische Technik nachhelfen. Da eine Frau jenseits der Wechseljahre keine Eizellen mehr produzieren kann, werden Eizellen von einer Spenderin entnommen und in der Petrischale künstlich befruchtet. Parallel dazu muss die künftige Mama mittels einer Hormontherapie vorbereitet werden, bis man ihr die vorbereiteten Zellen implantieren kann. Wie immer bei künstlichen Befruchtungen kommt es hier häufig zu Mehrlingsschwangerschaften, die an sich bereits ein Risiko darstellen. Dazu kommt dann noch das Risiko einer späten Schwangerschaft.
Die Implantierung fremder Eizellen ist in Deutschland nicht erlaubt, aber in anderen Ländern, Spanien, Türkei, Ukraine oder USA möglich. Meistens sind mehrere Behandlungen nötig, die aus eigener Tasche bezahlt werden müssen.
Berühmte Mütter über 50 sind zum Beispiel Gianna Nannini (mit 52), die Mutter von Sarah Connor, Soraya Lewe-Tacke (mit 50) oder die Fotografin Annie Leibovitz (mit 52). Frau Raunigk befindet sich also in bester (prominenter) Gesellschaft.
Aber muss das sein?
Schwanger mit 50Plus – Meine Meinung
Eine Schwangerschaft, bei der die Mutter über 45 Jahre alt ist, gilt als Risikoschwangerschaft. Denn die Gefahr, dass es zu Komplikationen kommen kann, steigt mit zunehmenden Alter der Frau. Dennoch halte ich die Möglichkeiten der Beratung und Vorsorge für so weit gediehen, dass man Mütter mit 40Plus samt ihren Kindern optimal betreuen kann. Aber irgendwann setzt die Natur einen Riegel davor und sagt “Menopause! Mach was anderes, aber Kinder bekommst du keine mehr!” und ich meine, dass man dies zum Wohle der eigenen Gesundheit und die der Kinder und ihrer Entwicklung akzeptieren sollte.
Auch wenn sich Frau Raunigk bester Gesundheit erfreut, so wird sie doch, wenn ihre Kinder (sofern alle 4 gesund zur Welt kommen) volljährig sind, über 80 Jahre alt sein. Und dies ist selbst bei den allerbesten Voraussetzungen ziemlich heftig. Also wird ein Teil der Verantwortung von ihren bereits erwachsenen Kinder übernommen werden müssen. Ich finde es nicht so gut, wenn man seine eigenen Lebenskonzepte derart auf die Kinder abwälzt.
Letztendlich dürften sich in der Berliner Charité ein paar Gynäkologen freuen, einen solchen spektakulären Fall betreuen zu dürfen, was sich bei den Medizinern bestimmt positiv auf den Lebenslauf auswirken wird.
Jetzt seid ihr dran: Was ist eure Meinung zu einem solchen späten Kindersegen?