Um sich im Sommer vor der Sonne zu schützen, bringen einige Menschen Sonnenschutzfolien an ihren Fenstern an. Diese helfen dabei, die Sonnenstrahlen zu reflektieren und so das Büro kühl zu halten. Das spart eine Klimaanlage. Aber was ist im Winter? Helfen Sonnenschutzfolien beim Energiesparen oder schaden sie mehr?
Im Sommer machen Sonnenschutzfolien in jedem Fall Sinn. Sie reflektieren Sonnenstrahlen und gefährliche UV-Strahlen und können so die Raumtemperatur um 3 bis 7 Grad reduzieren. Je dunkler die Folie, desto mehr Strahlung wird herausgefiltert und zurückgeworfen. Gerade in Dachgeschosswohnungen oder Büros mit großen, nach Süden ausgerichteten Fensterfronten kann man mit den Sonnenschutzfolien die Klimaanlage ersetzen und so viel Energie und somit auch Geld sparen.
Die Folien sind einfach zu montieren. Und im Internet oder in Fachgeschäften kann man Sonnenschutzfolien günstig kaufen. Insofern kann man sich die Frage stellen, warum man nicht alle Fenster mit Sonnenschutzfolien beklebt.
Kritiker merken an, dass man gerade im Winter durch Sonnenschutzfolien mehr Energie verbraucht als man im Sommer sparen könnte. Denn schließlich werden auch im Winter wärmende Sonnenstrahlen reflektiert. So kann sich der Raum weniger erwärmen und man muss mehr heizen, was wiederum teuer werden kann.
Richtig ist, dass die Sonnenschutzfolien immer Sonnenstrahlen reflektieren. Da die Folien von innen oder von außen ans Fenster angeklebt werden, kann man sie nicht wie eine Jalousie oder einen Vorhang einfach auf- und zumachen. Daher werfen sie auch im Winter einen Teil der ohnehin spärlichen Sonnenstrahlen wieder zurück. Doch das ist weniger dramatisch, als man denken mag.
Denn im Winter scheint die Sonne deutlich kürzer als im Sommer. Zudem haben die Sonnenstrahlen weniger Kraft. Daher sind sie ohnehin nicht wirklich in der Lage, ein Zimmer zu erwärmen. Außerdem haben Sonnenschutzfolien auch eine isolierende Wirkung. Bei kalten Außentemperaturen wird der Kalteffekt einer Glasscheibe durch eine Folie deutlich verringert, es kann also weniger Kälte ins Zimmer hinein und weniger Wärme hinaus gelangen. Gerade bei älteren und schlecht isolierten Fenstern kann so ein Großteil der Kälte draußen gehalten werden.
Nutzt man eine dunkle Sonnenschutzfolie, muss man im Winter das Licht früher einschalten, was wiederum mehr Energie verbraucht. Das ist eine unbestreitbare Tatsache.
Zusammenfassend kann man sagen, dass eine Sonnenschutzfolie auch im Winter durchaus Sinn machen kann. Ob man nun mehr Energie verbraucht (Heizung und Strom) oder Energie spart (Klimaanlage, Ventilator) hängt in erster Linie davon ab, welche Fenster man damit beklebt. In hellen, warmen Räumen mit großen Fenstern machen die Sonnenschutzfolien in jedem Fall Sinn. Ob man das heimische Wohnzimmer mit den Folien ausstatten sollte und dadurch Energie sparen kann, ist eher unwahrscheinlich. Vor schädlichen UV-Strahlen schützen die Folien aber in jedem Fall.