Infografik Energielabel für Staubsauger, Grafik: Philips
Über das neue Energielabel für Staubsauger hatte ich in der vergangenen Woche ausführlich berichtet. Für mich ist der wichtigste Fortschritt mit dem Energielabel die Trennung von der Saugleistung und der Leistungsaufgnahme des Gerätes. So spielt die Saugleistung beim Kauf eines neues Staubsaugers endlich die entscheidende Rolle, denn diesen Zweck soll das Gerät schließlich erfüllen.
Das bisheriger Kaufkriterium, die Leistungsaufnahme, hingegen sagt nicht wirklich etwas aus über die notwendige Grundeigenschaft des Staubsaugers. Daher betrachte ich die Kritik am Energielabel für Staubsauger als reinen Populismus und unnötige Verbreitung von Panik.
Nur Kritik von Dyson am Energielabel berechtigt
Die einzige Kritik am am Energielabel für Staubsauger, die ich nachvollziehen kann, stammt vom innovativen britischen Hersteller Dyson. Die Angaben auf dem Energielabel sind Werte aus dem Labor und beziehen sich nur auf neue Geräte, die bisher nicht im praktischen Einsatz waren. Sobald die Staubsauger ein paar mal in Betrieb waren ist viel Staub im Gerät und die technischen Daten treffen nicht mehr zu, die Saugleistung lässt nach und der Stromverbrauch nimmt zu. Der Verbraucher wird damit getäuscht, zumal weitere Verbrauchsmaterialien und -kosten nicht erfasst werden.
Im Interview mit dem Online-Magazin umwelthauptstadt.de geht Robert Gossling sogar weiter als das die Ökodesign-Richtlinie und fordert nach den maximal zulässigen 900 Watt ab 2017 eine weitere Reduzierung um 500 Watt. Das kann sich Dyson auch leisten, denn ich habe keinen Boden-Staubsauger gefunden, der mehr als 290 Watt benötigt – es gibt sogar Staubsauger mit einer Leistungsaufnahme von 170 Watt..
Ich nutze selbst Dyson-Staubsauger, bin sehr zufrieden damit, und finde dieses Unternehmen hoch innovativ und spannend. Das sind Fragen, die man ruhig öffentlich stellen sollte. Um mit Energieeffizienz voran zu kommen, muss auch die Gesamteffizienz des Gerätes betrachtet werden.
So ist das Zitat von James Dyson auf der Website über das Energielabel nur konsequent:
„Effizienz bedeutet mehr als eine gute Effizienzklasse. Ein Staubsauger sollte während seiner Produktlebensdauer auch eine hohe Leistung beibehalten, keinen Abfall produzieren und keine Folgekosten verursachen.“
Noch habe ich aber kein Produkt von Dyson mit dem Energielabel gefunden. Das wird aber sicher spätestens auf der IFA der Fall sein.
AEG präsentiert sich auch bei Staubsaugern als Öko-Vorreiter
Wie auch bei anderen Haushaltsgeräten möchte sich AEG auch bei den Staubsaugern als Öko-Pionier vom Markt abgrenzen. Die Serie der Öko-Stabsauger bei AEG hat eine lange Tradition, bereits 1993 kam mit dem „Öko-Vampyr“ der erste Staubsauger auf den Markt, der aus Recyclingmaterial gefertigt wurde. Hinzu kam damals schon eine energiesparende Gebläseeinheit.
AEG betrachtet auch heute noch bei der Entwicklung von Staubsaugern den gesamten Lebenszyklus, was mich an den Film “The Next Black” erinnert und diesen damit in einer konsequenten Strategie erscheinen lässt. Ein Großteil der Bauteile der Serie “Öko-Staubsauger” wird aus recyceltem Material hergestellt und ist bei der Entsorgung wiederverwendbar. Auch bei der Verpackung wird auf Altpapier und Recyclingfähigkeit geachtet. Und auch die „s-bag Öko“ Staubsaugerbeutel bestehen komplett aus biologisch abbaubarer Maisstärke.
Das Topmodell, der neue “UltraOne UOQUATTRO von AEG” benötigt nur 800 Watt, kommt damit aber nicht nur in der Energieeffizienz, auch bei der Staubemission, Teppich- und der Hartbodenreinigung auf den Bestwert mit Klasse A.
Der “Ultra Silencer Öko USGREEN” ist bereits im Handel mit einem Listenpreis von EUR 249,95, hat eine maximale Leistungsaufnahme von 1.000 Watt und ist mit 61 dB der leiseste AEG Staubsauger.
Der “UltraOne UOGREEN” ist ebenfalls bereits im Handel mit einem Listenpreis von EUR 279,95 und mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 700 Watt. Die Besonderheit dieses Gerätes ist der Anteil von 65% recyceltem Material, er ist pvc-frei und zu 92% wieder reycelbar.
Philips mit Topwerten für Energieeffizienz und Saugleistung
Der neue beutellose Boden-Staubsauger PowerPro Ultimate von Philips erinnert äußerlich und von der Technologie an Dyson. Dieser ist ab September erhältlich und erreicht auf dem Energielabel Bestwerte beim Energieverbrauch und in der Reinigungswirkung. Eine Leistungsaufnahme von 650 Watt ist jedenfalls schon mal sehr gut. Dieser Wert wird erreicht durch einen effizienten Motor, eine effektive Düse und die Technologie PowerCyclone 7 – kommt mir auch wieder bekannt vor.
Diese aufgeführten Beispiele zeigen, dass hervorragende Reinigungsleistung bei Staubsaugern nichts mit der Leistungsaufnahme des Gerätes zu tun hat. Im Gegenteil, man kann sogar mit deutlich unter 1.000 Watt wunderbar staubsaugen. Erst die Ökodesign-Richtlinie der EU, die bei den Staubsaugern wieder viel kritisiert wurde, zeigt uns den Unterschied zwischen Reinigungsleistung und Stromverbrauch.
Damit bin ich wieder mal ein Fan der Ökodesign-Richtlinie, oder gibt es doch noch mehr zu meckern?
Über Andreas Kühl
Energieblogger aus Leidenschaft mit großem Faible vor allem für effiziente Energienutzung im Strom- und Wärmebereich. Aber auch die kostenlose Energie, die uns die Natur zur Verfügung stellt ist faszinierend und Herausforderung zugleich.