Ihr Lieben,
heute muss ich euch mal was gestehen: Ich bin Spezialist im Saisonverpassen. Vor allem, wenn es um die Spargelsaison geht. Bis ich mich aufraffe mal wieder Spargel zu machen, können andere ihn schon nicht mehr sehen. Obwohl - das kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen. Spargel geht immer. Vorausgesetzt man steht drauf. Und ich steh´drauf. Trotzdem schaffe ich es jedes Jahr die Saison so halbwegs zu vertrödeln. Für dieses Jahr habe mir vorgenommen das zu ändern... Hmm ... wie das so ist mit dem Vernehmen...
Vor zwei Wochen habe ich nämlich mein heiß geliebtes Brot mit grünem Spargel gebacken. Zwei Scheiben vernascht und am nächsten Tag durfte ich ins Krankenhaus. Nein, nein, nicht wegen dem Brot. Wegen meinem Blinddarm. Der wollte sich das Elend mit mir nicht mehr antun und einfach nur raus. Weg. Der war fertig. Irgendwann ist auch wirklich Schluss. Gemeckert hat er ja schon seit Längerem. Und irgendwann muss man echt mal sagen: Jetzt reicht´s aber. Da könnte ich euch so vieles erzählen, wo ich am liebsten sagen würde: Es reicht! ... Ok, aber das gehört hier jetzt nicht hin, oder? Hier geht es nur um die schönen Dinge. Um kleine Köstlichkeiten. Um Lieblingsstücke. Ich glaube, wir schweifen ab. Naja, auf jeden Fall passte mir das mit dem Blinddarm so gar nicht in den Kram. Wieso gerade jetzt? Ich hab´ doch noch so viel vor und so viel zu tun. Und in der Firma... und, und, und... Selbst auf dem OP-Tisch habe ich zu den Jungs im grünen Kittel gesagt: Das passt mir jetzt aber gar nicht! Genützt hat mein Protest überhaupt nicht. Eine Minute später war ich auf der Narkosewolke und habe irgendwas geträumt... von Kuchen und Törtchen... Nein, leider nicht. Was es wirklich war, weiß ich auch nicht mehr...
So, jetzt aber zu dem leckeren Spargelbrot. Das Rezept habe ich aus der Einfach Hausgemacht vom letzten Jahr. Im Original wird es mit Schinken gemacht. Den lasse ich aber immer weg, weil wir das Brot oft zu Gegrilltem essen. Und wer genau so ein Spezialist im Saisonverpassen ist, der kann das Brot auch mit Spargel aus´m Glas machen. Das ist sogar etwas praktischer, weil man den Spargel nicht vorkochen muss. Also ihr seht, so ganz schlimm ist es doch nicht, wenn man die Spargelzeit vertrödelt. Zumindest nicht, wenn es um dieses Brot geht.
Ihr benötigt für eine Kastenform (ca. 25-30 cm):
- 350 g Spargel, grün
- Salz, Zucker
- 100 g Kochschinken (optional)
- 1 Bund Schnittlauch
- 3 Eier
- 150 g Frischkäse
- 80 g Butter
- 350 g Mehl
- 1 Pck. Backpulver
- 1 TL Natron
- Pfeffer
- Butter und Mehl für die Form
So wird´s gemacht:
Spargel putzen, in 1 cm lange Stücke schneiden, mit 150 ml Salzwasser und etwas Zucker in einem kleinen Topf kochen. Die Dauer hängt von der Dicke der Stangen ab. Immer mal wieder probieren. Spargelwasser abgießen und dabei 100 ml auffangen.
Backofen auf 160 °C Umluft vorheizen. (Kochschinken würfeln, falls ihr die Variante backen wollt.) Schnittlauch waschen, trocken tupfen und klein schneiden. Eier und Frischkäse mischen. Butter schmelzen und mit dem aufgegangen Spargelwasser mischen. Ich habe die Butter einfach in das heiße Spargelwasser gelegt und schmelzen lassen. Mehl , Backpulver, Natron mischen. (Kochschinken und) Schnittlauch unterrühren. Nach und nach unter die Eimasse rühren. Kräftig salzen und pfeffern. Spargel vorsichtig unterheben. Kastenform fetten und mit Mehl ausstäuben. Teig einfüllen. Ca. 40 -50 min. backen. Etwas abkühlen lassen und dann aus der Form stürzen. Guten Appetit!
Habt es fein, ihr Lieben!
Eure Emma!