Spargel! Aus dem Ofen mit Blitz-Hollandaise

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Spargel! Ich dreh durch, endlich gibt es Spargel. Zwar ist er noch etwas schwierig zu finden und teilweise noch etwas teuer, aber wenn ich irgendwo frischen, deutschen Spargel sehe muss ich einfach zugreifen. Das geht sogar so weit, dass ich meine bereits mühsam zusammen gesuchten Einkäufe einfach unauffällig im nächsten Supermarktgang stehe lasse und mit dem Einkauf noch mal von vorne anfange.

Es ist so ein unkompliziertes Gemüse, das eigentlich zu allem passt. Wobei wir grünen meistens als Beilage oder gebraten in Salaten essen und der weiße bei uns eher klassisch, mit schönem Schinken, Salzkartoffeln und Hollandaise auf den Tisch kommt. Früher hab ich immer einen riesigen Aufwand betrieben, mit Spargelschale auskochen, den Sud mit Butter, Wein, Zitrone, Zucker und Salz verfeinern, circa 30 Minuten kochen lassen. Sud abgießen, dabei den ganzen Kladderadatsch auffangen und entsorgen, Spargelwasser bis zum Siedepunkt erhitzen und dann den Spargel al dente ziehen lassen. Mit der Zubereitung aller Beilagen stand man gut 1,5 Stunden in der Küche und somit war klar, dass es weissen Spargel eigentlich nur am Wochenende geben würde.

Seitdem ich aber herausgefunden habe wie einfach man Spargel im Ofen machen kann und er sogar fast noch besser schmeckt, gibt es ihn jetzt auch gerne unter der Woche – ja, sogar mit Hollandaise, denn auch die kann man ratz fatz zubereiten!

Aber erstmal zum Spargel allgemein: Spargel besteht zu 90 Prozent aus Wasser und eignet sich daher für eine leichte Küche. Die meisten von uns können ihn ohne weiteres verzehren und tun sogar noch etwas Gutes für unsere Gesundheit. Das weiße Stangengemüse enthält nämlich viele wertvolle Inhaltsstoffe. Angefangen mit Vitamin C, E und die für das Nervensystem und unser Wohlbefinden wichtigen B-Vitamine. Als speziellen Inhaltsstoff enthält Spargel die Asparaginsäure. Sie ist dafür verantwortlich, dass die Nierenfunktion angeregt wird und somit entwässernd wirkt. Sollte man also unter Wassersucht oder gar Übergewicht leiden, rät es sich Spargel zu essen.

Doch es gibt eine zweite, dunkle Seite des unauffällig, blassen Gemüses.

Spargel, der auch als “Gemeiner Spargel” bekannt ist, macht im wahrsten Sinne des Wortes seiner Namensgebung alle Ehre: Die schlanken Stangen können nämlich einen Gichtanfall auslösen. Der relativ hohe Anteil an Purinen im Spargel wird vom Körper zu Harnsäure umgewandelt. Diese wird, normalerweise, über die Niere mit dem Harn ganz einfach ausgeschieden. Steigt nun aber der Harnsäuregehalt, weil man gerade eine ordentliche Ladung Spargel hinter sich hat, kann die gesamte Säure nicht mehr auf natürliche Art ausgeschieden werden und lagert sich in Form von Harnsäurekristallen im Körper an. Gemeinerweise auch noch bevorzugt in Finger- und Zehengelenken und verursachen dort Schmerzen und Schwellungen. Auch bekannt als Gicht.

Da Männer höhere Harnsäurewerte als Frauen haben, sind sie leider sieben Mal häufiger betroffen. Gefährdet sind vor allem Menschen, deren Nieren nicht voll funktionstüchtig sind – sogar wer Nierensteine hat, sollte das edle Gemüse leider meiden. Zwar enthält Spargel längst nicht so viele Purine wie Fleisch, Innereien, Brokkoli, Käse oder gar Wein. Aber in er Regel isst man in sehr kurzer Zeit sehr viel von ihm. Wer sich also nicht sicher sein sollte, sollte ihn mit Bedacht genießen, oder im schlimmsten Fall sogar meiden.

Und über den strengen Uringeruch nach dem Verzehr müssen wir uns auch nicht wundern … Dafür sorgt nämlich ein Enzym, das die in der Asparaginsäure eingeschlossenen schwefelhaltigen Verbindungen spaltet und die wiederum für den unangenehmen Geruch sorgen.

Ich gehöre zum Glück nicht zu dem Kreis derer, die auf das köstliche Frühlingsgemüse verzichten müssen und deswegen heißt es bei uns Spargel satt!

Frischen Spargel erkennt man übrigens daran, dass die Schnittstellen hell sind und sich beim Anfassen noch feucht anfühlen. Er sollte aromatisch duften und wenn man zwei Stangen aneinander reibt quietschen. Spargel enthält übrigens rund 35 Aromastoffe, darunter auch Vanilin und je länger Spargel liegt, desto mehr dieser wertvollen Aromate zerfallen. Also Hände weg von importiertem Spargel, die Devise lautet deutsch und regional!

Spargel! Aus dem Ofen mit Blitz-Hollandaise

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Rezept für 2:

750g-1kg weisser Spargel
2 Zitronen
175g Butter zzgl. 4 bis 5 Stich Butter
Salz, Pfeffer, Puderzucker
1 Schluck Weißwein
2 Eigelb

Backofen auf 120°C Umluft vorheizen.

Dann den Spargel schälen. Vorsichtig die Stangen vom Kopf zum Ende mit einem scharfen Sparschäler rundherum gleichmäßig schälen, die Enden beschneiden, holzige Stellen entfernen. Spargel auf einem tiefen Blech auslegen, mehrere Stiche Butter darauf verteilen sowie drei bis vier Scheiben Zitrone, mit wenig Saft beträufeln. Mit Salz und Zucker würzen und einen Schluck Weißwein angießen.

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Das Blech komplett mit Alufolie abdecken und im vorgeheizten Ofen circa 15 Minuten garen. Ich persönlich mag es wenn der Spargel noch Biss hat, testet also einfach mal regelmäßig wie weit der Spargel ist.

In der Zwischenzeit die Hollandaise vorbereiten. Hierfür 2 Eigelb mit 1 Esslöffel Zitronensaft, 1 Prise Salz in ein hohes Gefäß geben und mit dem Handrührgerät über einem Wasserbad aufschlagen. Kräftig rühren, damit kein Rührei entsteht.

Die 175g Butter schmelzen und langsam in einem dünnen Strahl zu dem Eigelb gießen dabei immer schön weiter rühren bis die Sauce abbindet. Sauce aus dem Wasserbad nehmen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Sobald der Spargel fertig ist die Sauce noch mal flott schaumig schlagen, Spargel auf Tellern anrichten, mit etwas von dem Spargelsud vom Blech beträufeln und samt der Sauce servieren.

Dazu passen köstliche, gold-gelbe Salzkartoffeln, eine kleine Schinkenauswahl und wer mag macht noch ein flottes Rührei dazu … Köstlich!

Spargel aus dem Ofen – Packt*s An!


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