„Promises“
(Absentee Recordings)
Irgendwie treiben einen die Jungs mit dem geschichtsträchtigen Namen immer noch um und man weiß nicht genau, woran das eigentlich liegt. Am letzten Album? Wohl kaum – „The Cold Still“ war nicht mehr als eine gediegene Durchschnittsleistung und selbst für diese Einschätzung musste der Zuhörer einen guten, einen gnädigen Tag erwischen. Ein einziger Song auf dieser Platte, der sich vom weichgespülten Einerlei abhob – „Step Out Of The Car“ weckte Hoffnungen, die der Rest nicht erfüllen konnte. Nun, das Gleiche ist ihnen auch bei „Promises“ gelungen – der Beifall für diesen zweifelhaften Verdienst dürfte sich allerdings in Grenzen halten. „Diamonds“ also – ohne Zweifel ein gradioses Stück Dreampop, einschmeichelnd, watteweich, auch das will so erst mal gezwungen werden. Danach allerdings, das ist die traurige Nachricht, gelingt es keinem der folgenden Stücke auch nur ansatzweise, diese Qualität zu halten. Rasanter Spannungsabfall bis hin zur Belanglosigkeit, wenn „Fragile“ und „Always“ noch mit ein paar schönen Akkorden glänzen können, irgendwann sorgt die Aneinanderreihung all dieser überzuckerten, gefühligen Balladen unweigerlich zu Übersättigung und Völlegefühl – spätestens bei „New York“, der x-ten und leider auch x-beliebigsten Liebeserklärung an die Megacity der Träume ist’s mit dem Wohlwollen vorbei, ans Ende des Werks gelangt man nur mit aufeinandergebissenen Zähnen und einer gehörigen Portion Pflichtgefühl. Einzig die Macher US-amerikanischer Arzt-Schmonzetten dürfen sich schon mal die Hände reiben – „Promises“ bietet jede Menge tränengetränktes Soundtrackfutter. Viel mehr aber eben nicht. http://www.theboxerrebellion.com/
17.09. Köln, Gebäude 9
19.09. Berlin, Lido
25.09. Leipzig, Werk 2
27.09. Frankfurt, Das Bett
29.09. München, Ampere