Mit über 76 Jahren – und ganz sicher einige Jahre zu spät – will er den Platz frei machen für seinen Sohn Felipe, der mit 46 auch kein Jungspund mehr ist.
Sein persönlicher Lebenswandel, die Familienverhältnisse und seine Gesundheit sowie die Wirtschaftskrise mit ihren schweren sozialen Verwerfungen haben zu einer Gemengelage geführt, in der die Fortdauer der Monarchie in Spanien keinesfalls gesichert ist.
Erste Stimmen, besonders der Linken, fordern ein Referendum des spanischen Volkes über die Form des spanischen Staates als Monarchie oder als Republik. Es ist die Monarchie mit der Figur des Königs und der darauf ausgerichteten Verfassung, die einer föderalen spanischen Republik im Wege steht, die nebenbei gesagt, in einer republikanischen Form auch legale Wege ermöglichen würde, den Katalanen, den Basken oder wem auch immer, einen geordneten, zivilisierten Weg in die Freiheit der Unabhängigkeit zu geben.
Klar ist, dass die spanische Rechte, die Monarchisten und die Kirche dies verhindern wollen. In dieser konkreten Situation kann Juan Carlos I die Spanier eher spalten als zusammen führen.
Juan Carlos I ist ein kranker Mann der seinen Ruhestand wirtschaftlich nicht zu fürchten braucht. Die NYT bezeichnete ihn vor einigen Jahren unwidersprochen als Dollar-Milliardär. Nicht schlecht für einen Jungen. der arm wie eine Kirchenmaus von Franco aus Estoril, Portugal in das faschistische Spanien geholt wurde. Der “Amigismus” und die grassierende Korruption sind die spanischen Volksseuchen seiner Regentschaft.
Eine Vorbildfunktion jedenfalls für die neue Generation in Spanien besitzt er ganz sicher nicht. Er war (und ist es wohl noch) ein guter Kommunikator und ein Lebemann, der sein Leben in vollen Zügen genoss. Das brachte ihm so lange Sympathien ein, wie diese Eigenschaften nicht diametral zur Lage von großen Teilen des spanischen Volkes stand.
Ich wünsche dem Menschen Juan Carlos persönlich Gesundheit und Zufriedenheit und vor allem Ruhe vor den Medien.
Spanien wünsche ich, die Chance zu nutzen die diese Veränderung bietet um einige grundlegende Weichenstellungen zu tätigen und wenn es im Ergebnis einen Arbeitslosen mehr gäbe mit Namen Felipe Juan Pablo y Alfonso de Todos los Santos de Borbón y Grecia, dann könnte ich damit leben…