Jorge Fernández Díaz legte heute im spanischen Parlament seine Art von Rechenschaft ab über die Ereignisse des 6. Februar am Strand von Tarajal in Ceuta.
Auch diese Darstellung der Ereignisse wird sich nicht halten lassen, denn Fernández Díaz behauptet ernsthaft, dass nicht vom Wellenbrecher mit dem Zaun und nicht von See her von Schiffen geschossen worden sei! Seine Leute wollten den Übertritt über die spanische Grenze mit allen Mitteln verhindern und haben genau deshalb vom Zaun und von Booten geschossen, weil dies für dieses Ziel die besten Stellen sind, wenn man grundsätzlich Opfer in Kauf nimmt.
Ausserdem habe man aufgehört zu schiessen, als der Kommandierende vor Ort kapierte, dass er so das Leben von Menschen gefährden könnte. Na, dann ist ja alles gut…
Der Delegierte der Regierung vor Ort in Ceuta, Antonio Fernández, bestritt den Gebrauch von Tränengas und Gummigeschossen total und widerspricht damit seinem(?) Minister ganz offiziell.
Auch der Generaldirektor der Guardia Civil, noch so ein Fernández, diesmal aber Arsenio Fernández de Mesa, erklärte im Radio von Cadena SER, genau das Gegenteil seines Ministers!
Er sagt, seine Leute hätten vom Ufer aus mindestens 25 Meter Entfernung Sperrfeuer geschossen, nur ins Wasser und nur auf spanischer Seite, weswegen man Keinen habe treffen können, denn die starben ja alle auf marokkanischer Seite, nur woran dann eigentlich, an Querschlägern und Abprallern vielleicht, bei sehr flachen Schüssen oder haben sie sich einfach totgelacht?
Ich wette, mindestens ein Fernández muss in dieser Affäre den Hut nehmen, auf welchen der drei lege ich mich noch nicht fest!
Das Parlament kritisierte hauptsächlich die “heissen Rücklieferungen” von aufgegriffenen Illegalen, denen so der Asylantenstatus verwehrt wurde.
Ein Abgeordneter zählte auf, dass es jetzt acht(!) “offizielle Versionen” der Ereignisse gäbe, die sich alle irgendwie, irgendwo widersprächen!