Vorsichtig lässt die neue Regierung nun bezüglich ihrer zukünftigen Politik zur Nutzung der Atomenergie die Hüllen fallen. Soria gibt in ersten Gesprächen entsprechend seinem Hintergrund als Betriebswirt bezüglich der Atomkraft das Motto aus, man muss die Zitrone auspressen, solange es sie noch gibt. Atommeiler sollen also laufen bis sie auseinanderfallen oder ein paar Landstriche unbewohnbar gemacht haben. Laut Soria will man zwar auf eventuelle Sicherheitsbedenken des handzahmen spanischen Nuklearsicherheitsrat (CSN) hören, aber man ist sich doch sehr sicher, dass der wie gewünscht jedes Risiko runterspielen wird. Die neue Regierung will die Strompreise senken. Dafür braucht man die alten Schrottmeiler. Es ist nicht zu übersehen, dass für die neue Regierung der Profit vor Sicherheit geht.
Unter diesen Umständen, soll der älteste Atommeiler Spaniens, das AKW Garoña, das eigentlich bereits 2009 abgeschaltet werden sollte, noch bis 2019 verlängert werden. Soria erklärt: “Die neue PP-Regierung will keine Energieform verteufeln, auch nicht die nukleare Energie, denn es gibt 8 Atomkraftwerke, die gemäß dem Nuklearsicherheitsrat weiterhin unter bestimmten Bedingungen Energie produzieren können. Unter diesem Aspekt können Laufzeiten verlängert werden, wenn der CSN damit einverstanden ist und die AKW-Betreiber dies wünschen.” So habe der CSN ja auch 2009 entschieden, dass Garoña noch sicher genug sei, um bis 2019 weiterlaufen zu können. Soria bedauert, dass die Vorgängerregierung beschlossen habe, das AKW 2013 zu schließen und sie damit “die Energieform verteufelt habe, die die billigste sei.”
Immerhin: Neue Atomkraftwerke will die spanische Regierung nicht mehr bauen. Das ist auch Soria zu teuer. Hier schlägt bei ihm der Kostenfaktor positiv durch.
Siehe auch:
Greenpeace blockiert spanisches Atomkraftwerk
Atomalarm in Almaraz, was tun?
Informationsquelle:
Soria, sobre Garoña: "Este Gobierno no va a cerrar una nuclear"