Carlos Bernuy, Professor an der Universität von Trondheim, beschreibt in einem Meinungskommentar für die Internet-Zeitung “Eldiario.es” die Situation in Spanien:
Der wissenschaftliche Betrug ist kein exklusives Problem von Spanien, aber unser Land ist im größeren Umfang ein Opfer dieser Betrügereien als bei unsern Nachbarländern. Dies ist auf die großen strukturellen Probleme, die unser akademisches System und die Forschung haben, zurückzuführen. Ein gutes Beispiel dafür ist der bereits zitierte Plagiats-Rektor, der sich an seinen Posten mit der Unterstützung der für dieses System verantwortlichen Institutionen klammert.
Bernuy erklärt auch, dass die Plagiate bisher selten ans Tageslicht gekommen seien, man aber diese Art der Korruption scharf bekämpfen müsse. Normalerweise müsste das Eingeständnis eines Plagiats zu einem Rücktritt führen.
“Eldiario.es” beschreibt dann ein paar Fälle, in denen das Aufdecken von Plagiaten zur Rücktritten geführt haben. An vorderster Front werden als beispielhaft die Fälle in Deutschland mit Theodor zu Guttenberg und Annette Schavan geschildert, die jeweils zu Rücktritten geführt hatten.
Ein Leserkommentar dazu:
Tatsächlich ist es so, dass Spanien ein Land ist, wo man Korruption belohnt. Wenn welche zurücktreten oder zurücktreten müssen, dann tun sie es erst sehr spät und außerdem sucht man ihnen ein Pöstchen, in der Regel einen der besser dotiert ist als ihr bisheriger. So wird Treue und Schweigen erkauft. Für diesen Rektor, falls er zurücktreten sollte, was ich bezweifle, ist bereits bestens vorgesorgt, er wird anderswo ein Amt bekommen.
Informationsquelle
El plagio se castiga en Europa con el cese o la dimisión, pero España es diferente