Spanien: Mann hängt sich auf wegen Zwangsräumung

Von Uhupardo

Heute morgen um 10.30 Uhr sind sie gekommen wegen der Zwangsräumungsräumung, doch die Beamten fanden nur noch eine Leiche vor. Der 40-jährige Wohungsinhaber hatte sich kurz zuvor aufgehängt. Der Mann wohnte schon seit Jahren in dem Appartement im dritten Stock des Hauses 93 der Strasse Rosellon in Barcelona, zuerst mit seinen Eltern, später alleine.

Als er seinen Job beim regionalen Fernsehsender TV3 verloren hatte, konnte er irgendwann die Miete nicht mehr zahlen. Die wenigen Ersparnisse waren längst aufgebraucht. Heute früh stand die Zwangsräumung an. Morgens um 8 Uhr hatten ihn Nachbarn noch eine Runde um den Block drehen sehen, hastig, nervös und wie gehetzt. Zweieinhalb Stunden später kamen die Beamten und konnten niemanden mehr aus der Wohnung werfen. Der 40-jährige Mann war tot, er hatte sich kurz zuvor aufgehängt.


Das Drama der Zwangsräumungen geht weiter – wie viele Menschen müssen noch sterben?

“Das kann doch alles, verdammt nochmal, gar nicht wahr sein”, entrüstete sich ein Sprecher der Plattform der Hypothekengeschädigten (PAH), “es gibt immer noch kein Moratorium für die Zwangsräumungen in Spanien … nach wie vielen Todesfällen bisher? Und das angesichts der Tatsache, dass es tausende von leeren Wohungen gibt und tausende im Besitz der Bad Bank, wo Milliarden von Steuergeldern vergraben wurden. Diese leeren Wohnungen werden doch nicht besser, wenn man sie unbenutzt lässt!” – Die PAH hat für morgen um 20 Uhr eine weitere Protestveranstaltung auf der Plaza de Catalunya (Barcelona) angesetzt.

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(Anm. d. Red.: Wir bedanken uns bei all unseren Lesern für Platz 11 unter 10.000 deutschsprachigen Blogs im April: Klick)