Natürlich ist das Wohlbefinden der spanischen Bevölkerung nicht so bedeutend, wie das der Ukrainer. Schließlich sind die Siesta-Faulenzer ja irgendwie selber schuld an ihrer Krise und sie sollten dankbar sein, dass wir ihre Banken gerettet haben und endlich ihren Gürtel enger schnallen. Rajoy ist ein lupenreiner Demokrat und der Abbau der Bürgerrechte zur Versammlungsfreiheit in Spanien ist ebenso wenig besorgniserregend, wie die unglaublich hohe Selbstmordrate unter den Bürgerinnen und Bürgern, vor allem im Zusammenhang mit der Unmenge an Zwangsräumungen. Was ist schon das Recht auf Arbeit, Bildung, Gesundheit oder Wohnung wert, wenn Staatsschulden mit Zins und Zineszins zurückgezahlt werden müssen?
Deshalb ist es auch absolut unwichtig, das in Spanien zigtausende von Menschen aus allen Provinzen zu einem Sternmarsch nach Madrid zu Fuß unterwegs sind, um am Samstag dem 22.3.14 mal wieder vor dem Parlament für so etwas Profanes wie echte Demokratie, ihre Rechte und ihre Menschenwürde zu demonstrieren. Ein Bündnis von landesweiten Initiativen der Bewegung 15M (aus der in Deutschland und den USA auch die Empörten (Occupy Bewegungen hervorgingen), linken katalanischen Parteien, freien Gewerkschaften, politisch organisierte Rentner (iaioflautas), und viele mehr organisiert diesen Marsch der Würde (#marchadignidad22m) als Auftakt für einen neuen Anlauf landesweiten Protest zu organisieren, wie zum Beispiel einen großen Generalstreik im September 2014.