Space Vacation - Cosmic Vanguard

Space Vacation - Cosmic VanguardBand-, Albumname und Artwork machen den Eindruck, eine dieser spacigen Projekte zu seien, bei denen mehr elektronische Musik gemischt wird als alles Andere. Ich würde also sagen, die Namen sind schlecht gewählt, denn Space Vacation produzieren noch am ehesten speedigen NWoBHM (New Wave of British Heavy Metal). Als eigene Anlehnung wählen sie die High Spirits, womit sie Recht haben, die Vocals haben in der Tat eine starke Ähnlichkeit.
Gesungen wird bei Space Vacation von Scott Shapiro, der gleichzeitig eine der beiden Gitarren hält. Lead Gitarrist ist der von Vicious Rumours rübergewechselte Kiyoshi Morgan. Die beiden Saitenkünstler scheinen das gleiche Gitarrenmodel zu verwenden. Hinter dem Drumset sitzt Chubby Baumann und Bassist ist Scotts Bruder Mark Shapiro. Zusammen sind Space Vacation ein Quartett aus dem kalifornischen Metaluntergrund, die bei ihren Bühnenshows viel Wert auf Effekte legen. An Rauch und Laserlicht soll es nicht mangeln, was dann doch wieder ein bisschen "spacig" ist. 
Cosmic Vanguard ist ihr drittes Studioalbum nach dem selbstbetitelten Debut und dem Nachfolger Heart Attack aus dem Jahr 2012. Bei Kritikern sind sie, falls diese die Band kennen, bisher immer gut weggekommen. Es sind 11 Tracks auf Cosmic Vanguard mit eingängigen Titel wie "More Is More" und "Say My Name". Die für den NWoBHM gewohnten Akkordwiederholungen nehmen dem Album kein bisschen seine Musikalität. Space Vacation wollen ja gerade, dass ihre Songs eingängig sind, mitsingtauglich. 

Auf Neudeutsch "catchy". Das ist ihnen zwar gelungen, bis jemand die Texte auswendig mitsingen kann, könnte es aber dauern, oder er muss die vollständigen Lyrics griffbereit haben. Der Sound ist nämlich etwas unvorteilhaft für den Sänger abgemischt. Seine Vocals gleichen mehr einer Live-Performance, bei der er gegen den Rest der Band ankämpfen muss, um überhaupt gehört zu werden. Nichtsdestotrotz erkennt man das Talent in seiner für den klassischen Heavy Metal so typischen Stimme. 
Eine richtige Ballade gibt es auf Cosmic Vanguard nicht. Jeder Song rollt ähnlich straigt forward übers Parkett, wobei das bei manchen mehr Eindruck schürt als bei anderen. Mir persönlich gefällt der atemlose Namensgeber "Cosmic Vanguard" sehr gut, vornehmlich wegen Kiyoshis Gitarrenspiel. Bei anderen Songs wie "The Living Damned" ziehen sich Intros und Zwischenparts ganz schön lang hin. 


Viele Passagen haben auch einen sehr skandinavischen Touch, nicht nur Britisch. "Say My Name", welches ein Beispiel dafür darstellt, ging mir auch nach Stunden nicht mehr aus dem Ohr. 
Mit "Witch Wizard" präsentieren uns Space Vacation auch noch einen Song, bei dem der Drummer den Einsatz geben darf. In "Battle Jacket" versuchen sie, sich selbst an Geschwindigkeit zu übertreffen, was bis auf den Bass übergeht, dessen Saiten in diesem Tempo bestimmt nicht leicht anzuschlagen sind. Den Abschluss macht "Land Of Steel" mit einer schön in hohe, kratzige, rückkopplungsartige Spuren verzerrten Verabschiedung. 
Fazit: Sehr gute Musik von einer Stilrichtung, bei der es im Moment nicht allzu viel im Angebot gibt. Produktion von Gesang und Design könnte ausgebessert werden. 

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